Was tun bei Mundgeruch?

Tipps gegen schlechten Atem

Unter einer unangenehm riechenden Atemluft hat fast jeder einmal zu leiden. Statistisch gesehen hat jeder Vierte regelmäßig Mundgeruch. In 9 von 10 Fällen ist die Ursache selbst im Mund-Rachen-Raum zu finden. Mitunter steckt eine ernsthafte Erkrankung dahinter.

Arten von Mundgeruch

Foetor ex ore

Wir nehmen in diesem Fall den schlechten Geruch nur bei offenem Mund, etwa beim Sprechen oder Ausatmen durch den Mund, wahr. Die Ursache ist örtlich auf die Mundhöhle oder Mandeln begrenzt.

Halitosis

Wir nehmen den üblen Geruch auch beim Ausatmen durch die Nase wahr. Diese Form kommt bei etwa 10 % aller Betroffenen vor. Die Ursache liegt in der Mundhöhle oder im Nasen-Rachen-Raum.

Entstehung von Mundgeruch

Bakterien lösen vor allem Foetor ex ore aus. Nahrungsreste bieten ihnen optimale Lebensbedingungen. Ohne eine regelmäßige Zahnreinigung sitzen die Bakterienstämme als Plaque spürbar auf den Zähnen. Insbesondere am Übergang zum Zahnfleisch und in den Zahnzwischenräumen breitet sich Zahnbelag gut aus. Aber auch die Zunge bietet den Bakterien mit ihrer großen und tiefen Oberfläche genug Lebensraum.

Schon gewusst?

In unserer Mundhöhle sind 800 bis 1000 verschiedenen Bakterienarten beheimatet.

Bei der Nahrungsverwertung setzen einige Bakterienarten flüchtige Schwefelverbindungen frei. Diese führen zu einem unangenehmen Mundgeruch. Die gleichen Bakterien sind im Übrigen für Erkrankungen des Zahnhalteapparates verantwortlich.

Rund 25 % der Bevölkerung leidet unter Mundgeruch. Mit zunehmenden Alter nimmt auch die Prozentzahl der Betroffenen zu. So leidet jeder Zweite über 60 Jahren an Mundgeruch. Das liegt daran, dass sich der Zustand der Zähne im Alter verschlechtert. Sanierte Zähne und Zahnersatz bieten den Bakterien große Angriffsflächen.

Der natürliche Feind des Mundgeruchs ist unser Speichel. Dieser umspült die Zähne und löst Nahrungsreste und Mikroorganismen heraus. Außerdem enthält unser Speichel antibakterielle Stoffe und schützt den Zahnschmelz.

Schon gewusst?

Im Schlaf produziert unser Körper weniger Speichel. Wer schnarcht, trocknet den Mund zusätzlich aus. Das erklärt den morgendlichen Mundgeruch nach dem Aufwachen.

Auslösende Faktoren für Mundgeruch

Unangenehmer Mundgeruch hat viele Ursachen: Neben Erkrankungen im Mund-, Rachen-, Zahn- oder Verdauungsbereich wie ein fauler Zahn oder Diabetes, spielen vorübergehende Faktoren eine Rolle. So löst scharfes, mit Zwiebeln oder Knoblauch gewürztes Essen am Vortag oder der Konsum von Nikotin und Alkohol Mundgeruch aus. Mangelnde Mundhygiene und Stress gehören ebenso zu den häufigsten Auslösern von starkem Mundgeruch.

Mundgeruch

Tipp 1 vom Apotheker bei Mundgeruch: Mundgeruchstest

Ob Sie Mundgeruch haben, können Sie schnell austesten. Hauchen Sie einfach in Ihre hohle Hand und atmen Sie sofort die ausgeatmete Luft wieder ein. Riechen Sie was? Dann sofort Gegenmaßnahmen ergreifen!

Tipp 2 vom Apotheker bei Mundgeruch: Rundum-Zahnhygiene

Nach dem Essen finden sich Essensreste in den Zahnlücken beziehungsweise Zahntaschen. Bakterien zersetzten diese. So beginnen die Essensreste noch im Mund zu faulen sowie zu gären. Dies erzeugt einen unangenehmen Geruch. Deshalb sollten Sie nach jedem Essen die Zähne putzen. Zu einer ausführlichen Mundhygiene gehört auch die regelmäßige Anwendung von Zahnseide und Mundspülung.

Mit Zahnseide reinige Sie die Zahnzwischenräume, damit sich dort nicht winzige Partikel festsetzen. Bei größeren Lücken und bei den Backenzähnen eignen sich Interdentalbürsten. Verwenden Sie Zahnseide oder Interdentalbürsten einmal am Tag.

Mit einer Mundspülung sorgen Sie nicht nur für einen frischen Atem. Viele der Mundwässer wirken antibakteriell.

Mundwasser selbst herstellen

Mit Apfelessig lässt sich ganz einfach ein eigenes Mundwasser erzeugen. Verrühren Sie dazu einen Teelöffel des Apfelessigs in 1/8 Liter lauwarmen Wasser. Gurgeln Sie damit. Alternativ spülen Sie den Mund regelmäßig mit sieben Tropfen Myrrhentinktur in 1/4 Liter Wasser. Gurgeln Sie mit 10 Tropfen australischem Teebaumöl, aufgelöst in 1/4 Liter Wasser. Salbeitee ist ebenfalls ein Mittel für die angenehme Frische im Mund.

Reinigen Sie auch Ihre Zunge mit einem Zungenreiniger. So entfernen Sie den Belag auf der Zunge, zusammen mit einem Großteil der Bakterien. Denn diese sind für den schlechten Geruch in der Regel verantwortlich. Die Bakterien bilden aus abgestorbenen Schleimhautzellen und Nahrungsresten flüchtige Schwefelverbindungen. Diese riechen unangenehm.

Schon gewusst?

Zungenreiniger sorgen nicht nur für einen angenehmen Atem. Sie verbessern auch die Sensibilität der Geschmacksknospen und stärken das Geschmacksempfinden.

Mundhygiene großschreiben – unsere Produkttipps:  miradent Zahnseide Mirafloss Tape | HENSEL® Bio Apfelessig naturtrüb |    Thüringer Myrrhentinktur | PAINEX® TEEBAUMÖL  |  Sidroga® Salbeiblätter Filterbeutel

Tipp 3 vom Apotheker bei Mundgeruch: Hilfe bei durch Essen verursachten Mundgeruch

Raucherentwöhnung
Nikotinkonsum ist äußerst gesundheitsschädigend. Hören Sie mit dem Rauchen auf und zelebrieren Sie Ihren Ausstieg. Ihre Zähne werden es Ihnen ebenfalls danken.
Bild: Вячеслав Думчев – stock.adobe.com

Die geruchserzeugenden Partikel des Tabaks setzen sich in den Schleimhäuten fest, werden dort von Flüssigkeiten zersetzt und verströmen einen scharfen Geruch. Da Nikotin ohnehin sehr gesundheitsschädigend ist, sollten Sie ganz auf den Konsum verzichten. Wer nach der Zigarette einen Kaugummi kaut, sorgt kurzfristig für besseren Mundgeruch.

Hausmittel gegen Mundgeruch

Gegen Knoblauch hilft ein frisches Bund Petersilie. Gegen Zwiebeln, Bier, Rotwein oder Schnaps kauen Sie getrocknete Salbeiblätter oder gehackte Minze. Alternativ gurgeln Sie mit Pfefferminztee. Auch ein frischer Apfel hilft gegen den lästigen Mundgeruch.

Unsere Produkttipps gegen durch Essen erzeugter Mundgeruch:   BADERs PROTECT Gum Zahnpflege Kaugummi | Aurica® PFEFFERMINZBLÄTTER TEE

Tipp 4 vom Apotheker bei Mundgeruch: Meiden Sie beheizte Räume mit niedriger Luftfeuchtigkeit

Beheizte Räume mit niedriger Luftfeuchtigkeit trocknen Ihre Schleimhäute aus. Auf trockenen Schleimhäuten setzen sich Bakterien fest – es entsteht ein übler Geruch. Dagegen hilft, wenn Sie viel Flüssigkeit wie Wasser oder Tee aufnehmen.

So verbessern Sie das Raumklima

Trockene Heizungsluft sorgt nicht nur für Mundgeruch. Durch die trockenen Schleimhäute entstehen feine Risse und Keime haben leichteres Spiel. Wenn Sie ein Schälchen mit Wasser auf den Heizkörper stellen, beugen Sie trockener Raumluft und damit Erkrankungen der oberen Atemwege vor. Mit einem Hygrometer haben Sie die Kontrolle über die Raumfeuchte. Die optimale Luftfeuchtigkeit liegt bei etwa 40 bis 50 Prozent.

Unser Produkttipp: WICK 2in1 Hygrometer & Raumthermometer

Tipp 5 vom Apotheker bei Mundgeruch: Vermeiden Sie Stress und lassen Sie bestehende Krankheiten behandeln

Zahnarztbesuch
Manchmal liegt eine ernsthafte Erkrankung vor. Wer unter Mundgeruch leidet, sollte die Ursache kennen.

Stress, aber auch eine gestörte Darmflora, ein erkranktes Darmmilieu, eine Entzündung der Magenschleimheit, vereiterte Mandeln, Darmgrippe, Diabetes oder eine Infektion mit Pilzen im Mundraum können Mundgeruch auslösen. Mitunter ist strenger Mundgeruch ein Indikator für eine derartige Erkrankung. Bei Verdacht, lassen Sie sich untersuchen und die Ursache behandeln.


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Stand vom: 13.09.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

Coverbild: Aaron Amat – Getty Images Pro (Canva.com)

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