Triptane

Kopfschmerzen

Triptane helfen bei Migräne

In Deutschland sind zahlreiche Personen von Kopfschmerzen geplagt. Vor allem Großstädter leiden unter oft wiederkehrenden Schmerzen und Migräne. Triptane helfen.

Triptane: Eine Gruppe von Arzneimittelwirkstoffen

Bei Triptanen handelt es sich um eine Gruppe von Arzneiwirkstoffen zur Behandlung von akuter Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen. Sie sind Derivate (Abkömmlinge) des Stoffes Serotonin und 5-Carbox- amidotryptamin.

Aktuell sind folgende Triptane zur Behandlung in Deutschland zugelassen:

  • Almotriptan
  • Eletriptan
  • Frovatriptan
  • Naratriptan
  • Rizatriptan
  • Sumatriptan
  • Zolmitriptan

Weitere Stoffe werden derzeit klinisch geprüft und sind noch nicht zur Kopfschmerztherapie zugänglich.

Die Darreichungsformen von Triptanen sind vielfältig. Es gibt sie in Form von Tabletten, Nasensprays, Zäpfchen und Injektionslösungen.

Anwendungsgebiete von Triptanen

Kopfschmerzen
Ärzte verschreiben Triptane sehr oft zur Behandlung von Migräne.

Ärzte verordnen Triptane zur Behandlung von mittelschweren bis schweren Migräneanfällen.

Die Ursache für Migräne ist bisher noch nicht eindeutig geklärt. Experten nehmen an, dass ein Mangel an dem Botenstoff Serotonin eine Migräneattacke auslöst. Der Serotoninmangel stört die Regulation der Nerventätigkeiten in Kopf und Gesicht. Infolgedessen treten starke Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Entzündungserscheinungen auf.

Triptane nehmen Sie am besten dann ein, wenn Sie erste Anzeichen eines Kopfschmerzanfalls bemerken. Sie eignen sich nicht zur kompletten Vorbeugung von Migräneanfällen.

Schon gewusst?

Die meisten Betroffenen, leiden in einem akuten Migräne-Anfall nicht nur unter sehr starken Kopfschmerzen, sondern auch an Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Kreislaufproblemen, Lichtempfindlichkeit, Sehstörungen und Ohrgeräuschen. Eine spezielle Begleiterscheinung ist die Migräne-Aura. Hierbei handelt es sich um neurologische Symptome, die vor dem Einsetzen der Kopfschmerzen bestehen. Am häufigsten sind Sehstörungen, aber auch Sprachstörungen und sensorische Auffälligkeiten. Personen, die an einer Migräne mit Aura leiden, sollten Triptane bereits bei den ersten Aura-Anzeichen einnehmen. So verhindern sie, dass es überhaupt erst zu den Migräne-Kopfschmerzen kommt.

Anders als Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol sind die meisten Medikamente, die Triptane enthalten, verschreibungspflichtig.

Ausnahmen bilden die Wirkstoffe Naratriptan, Almotriptan und Sumatriptan.

Wirkung von Triptanen

Kopfschmerzen
Triptane lindern die Symptome, die durch einen Serotoninmangel ausgelöst werden. Bild: LittleBee80 – Getty Images Pro (Canva.com)

Der Botenstoff Serotonin beeinflusst die Durchblutung in den Gefäßen der Hirnhaut und wirkt auf die Schmerzwahrnehmung. Ein Serotoninmangel führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Die Nervenenden schütten dann Eiweiße aus, die Entzündungserscheinungen fördern. Diese beiden Reaktionen erfolgen über die Serotonin-Rezeptoren an Blutgefäßen und Nerven.

Triptane sind chemisch mit Serotonin verwandt, das heißt, sie sind Abkömmlinge (Derivate) dieses Botenstoffs. Ihre Wirkung entfalten sie, indem sie sich an die Serotonin-Rezeptoren in Blutgefäßen und Nerven binden. So verringern sich die Migräne-Symptome, die durch den Serotoninmangel entstanden.

Die Bindung der Triptane an die Serotonin-Rezeptoren wirkt in dreifacher Weise:

  • die Blutgefäße in der Hirnhaut verengen sich
  • die Ausschüttung von entzündungsfördernden Eiweißen an den Nerven ist gehemmt
  • die Ausbreitung und Wahrnehmung der Schmerzreize in der Hirnrinde ist vermindert

Die Wirkungsweise ist bei allen Triptanen ähnlich. Unterschiedlich bei den einzelnen Wirkstoffen ist jedoch die Wirkungsdauer. Sumatriptan wirkt schnell, aber kurz. Bei Naratriptan dauert es länger, ehe die Wirkung eintritt. Dafür ist diese langanhaltend.

Rezeptfreie Triptane aus Ihrer Apotheke

Bei akuten Migräne-Attacken zeigen Triptane die beste Wirksamkeit. Insbesondere wenn Patienten nicht auf Analgetika oder NSAR ansprechen, ist eine Therapie mit Triptanen zu empfehlen.

Almotriptan, Naratriptan und Sumatriptan sind Wirktstoffe, die Sie rezeptfrei in der Apotheke erhalten. Allerdings muss bei diesen OTC-Triptanen zuvor eine Erstdiagnose durch den Arzt erfolgen. Die Gabe ist zudem auf die orale Einnahme beschränkt. Sumatriptan ist beispielsweise auch als Triptan-Nasenspray und als Injektion erhältlich. Hierfür benötigen Sie jedoch ein Rezept.

Unsere Produkttipps – Triptan gegen Migräne: Dolortriptan® Bei Migräne mit Alomitran | Alomitran HEUMANN bei Migräne 12,5 g Filmtabletten | Naratriptan HEXAL® bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten | Naratriptan-ratiopharm® bei Migräne 2,5 mg | Sumatriptan HEXAL bei Migräne 50 mg Tabletten

Almotriptan wirkt rasch. So dürfen Sie mit einem Wirkungseintritt nach etwa 45 bis 60 Minuten rechnen. Bei Naratriptan stellt sich die Wirkung hingegen erst nach 4 Stunden ein. Daher ist Almotriptan für Patienten geeignet, die unter kurzen Migräne-Attacken leiden, während Naratriptan für Patienten mit längeren Migräne-Episoden ideal ist.

Naratriptan ist mit 2,5 mg pro Tablette dosiert. Die 2. Dosis dürfen Sie nach 4 Stunden geben. Die maximale Tagesdosis liegt bei 5 mg. Almotriptan ist mit 12,5 mg pro Tablette dosiert. Hier können Sie bereits nach 2 Stunden die weitere Dosis geben. Mit 25 mg ist auch hier die maximale Tagesdosis erreicht.

Almotripan hat im Vergleich zu Naratriptan das bessere Nebenwirkungsprofil. Bei bestehender Nieren- oder Leberinsuffizienz ist von einer Gabe von Naratriptan abzusehen.

Nebenwirkungen von Triptanen

Übelkeit
Wer starke Kopfschmerzen hat, wird sich gegebenenfalls übergeben. Aber auch das Mittel gegen Kopfschmerzen, die Triptane selbst, können Übelkeit und Erbrechen auslösen.
Bild: Andrey Popov – Getty Images (Canva.com)

Serotonin-Rezeptoren befinden sich nicht nur an den Blutgefäßen im Gehirn, sondern zum Beispiel auch an den Gefäßen rund um das Herz. Bei der Einnahme von Triptanen kann es deshalb auch dort zu Gefäßverengungen kommen.

Für Patienten mit Angina pectoris oder Bluthochdruck ist eine Behandlung mit Triptanen daher nicht ratsam und sollte unter ärztlicher Beobachtung erfolgen.

Weitere unerwünschte Wirkungen, die in seltenen Fällen auftraten, sind:

  • Schwindelgefühle
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Müdigkeit

Schon gewusst?

Medikamente, die an Rezeptoren von körpereigenen Botenstoffen wirken, gehen meist auch mit Nebenwirkungen einher. So auch bei den Triptanen, die an den Serotonin-Rezeptoren einsetzen. Bemerken Sie bei sich starke unerwünschte Wirkungen, besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt. Er wird Sie diesbezüglich beraten und ggf. auf ein anderes Medikament ausweichen.

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern kommt es zu einem langsameren Abbau von Triptanen.

Auch eine Medikation mit Triptanen und Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern (Medikamente zur Behandlung von Depressionen) hat Wechselwirkungen zur Folge. Besonders das sogenannte Serotoninsyndrom steht dabei im Fokus. Anzeichen dieses Syndroms sind:

  • Ruhelosigkeit
  • Halluzinationen
  • erhöhte Körpertemperatur
  • Blutdruckschwankungen

Schon gewusst?

Teilen Sie Ihrem behandelnden Arzt immer mit, welche Medikamente Sie bereits einnehmen, bevor er Ihnen ein weiteres verschreibt. So kann er Wechselwirkungen ausschließen. Bei der Einnahme von Triptanen ist dies besonders wichtig. In Kombination mit der Einnahme von antidepressiv wirkenden selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern droht sonst ein Serotonin-Syndrom, welches lebensgefährlich ist.

Krämpfe der Herzkranzgefäße treten auf, wenn Sie Triptane und andere Medikamente gegen Migräne (Mutterkornalkaloide, z. B. Ergotamin) zusammen einnehmen.


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Arzt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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Stand vom: 22.08.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

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