Salbe

Salben helfen bei Hautproblemen

Salben sind streichfähige Massen von mittelfester Konsistenz. Sie werden auf der Haut und den Schleimhäuten angewendet, um diese Organe zu pflegen oder bei Erkrankungen mit heilsamen Wirkstoffen zu versorgen. Besonders Personen mit einer Neigung zu trockener Haut profitieren von den Pasten.

Salben führen der Haut Fett zu

Wenn wir unter trockener Haut bis hin zu Ekzemen leiden, führen wir Fett zu. Oft verwenden wir hierfür Salben. Die halbfesten, weichen und streichfähigen Zubereitungen sind Träger wichtiger Wirkstoffe. Sie dienen der Wundheilung von Haut und Schleimhäuten.

Salben bestehen aus einer hydrophoben oder einer hydrophilen Grundlage. Wirkstoffe liegen gelöst, suspendiert oder emulgiert in der Salbe vor.

Begriffe kurz erklärt

hydrophob: Die Bedeutung ist “wasserabstoßend”. Eine hydrophobe Substanz ist ein Stoff, der nicht in Wasser löslich ist. Mit anderen Worten: Diese Salben sind nicht abwaschbar. hydrophil: Die Bedeutung ist “wasserliebend”. Eine hydrophile Substanz ist ein Stoff, der wasseranziehend wirkt. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um wasserlösliche Substanzen. Hydrophile Substanzen sind abwaschbar. suspendieren: Die Bedeutung ist “Verteilung fester Teilchen in Flüssigkeit”. Bei einer Suspension handelt es sich um ein System, bei dem ein nicht-löslicher Feststoff in einer Flüssigkeit fein verteilt ist. Die festen Teilchen schweben in der flüssigen Phase.
emulgieren: Die Bedeutung ist “Vermischen zweier natürlicherweise nicht mischbarer Stoffe”. Bei einer Emulsion handelt es sich um ein System aus zwei sich eigentlich abstoßenden Flüssigkeiten, meist Wasser (hydrophil) und Öl (hydrophob).

Salben gehören zu den halbfesten Darreichungsformen der Arzneimittel. Als fettreiche Zubereitung bilden sie eine Grundlage, in die ein Arzneistoff eingebettet sein kann. Salben werden lokal angewendet, indem man sie auf die Haut oder auf Schleimhäute aufträgt. Der Wirkstoff dringt direkt in die Haut ein. Salben unterstützen die Heilwirkung. Daneben pflegen und schützen sie Haut und Schleimhäute.

Salben enthalten oft Vaseline oder andere fetthaltige Stoffe.

Salben sind keine Cremes

In der Umgangssprache wird häufig nicht zwischen Cremes und Salben unterschieden. Aus pharmazeutischer Sicht haben beide Grundlagen jedoch unterschiedliche Eigenschaften. Cremes bestehen aus Wasser und Öl. Dabei kann Wasser überwiegen und man spricht von einer Öl-in-Wasser- oder kurz O/W-Creme. Ist der Fettanteil höher, handelt es sich um eine fettbasierende Creme. Sie wird als Wasser-in-Öl- oder W/O-Creme bezeichnet. O/W-Cremes kühlen, W/O-Cremes haben diese Eigenschaft nicht. Salben enthalten per se kein Wasser. Damit hat sie auch keinen kühlenden Effekt, wie es bei den O/W-Cremes der Fall ist. Für akut entzündliche Hautpartien ist sie daher in der Regel nicht geeignet. Manche Salben können jedoch Wasser aufnehmen.

Arten von Salben

Salbe
Antimykotische Salben sind eine gängige Methode, um Pilzerkrankungen zu behandeln.
Bild: bokan76 -Getty Images Signature (Canva.com)

Salben werden nach therapeutischen Zweck eingeteilt in:

  • Schutz- und Decksalben dienen dem Schutz der Haut vor Umwelteinflüssen und verfügen über keine resorbierenden Inhaltsstoffe
  • Penetrationssalben verfügen über einen Wirkstoff, der nur bis in das Hautgewebe eindringt
  • Resorptionssalben besitzen einen Wirkstoff, der systemische Wirkung entfalten kann, da er vom Blutkreislauf aufgenommen wird

Zu den bekanntesten Anwendungen gehören Wund- und Heilsalben (Schmerzsalben), die bei der Wundheilung helfen. Zinksalben etwa dienen zur örtlichen Behandlung von nässenden und juckenden Wunden sowie Hauteinrissen. Zinkoxid wirkt abdeckend-schützend und sekretbindend. Ärzte verschreiben Zinksalben bei akuten und subakuten Hauterkrankungen. Bei Pilzinfektionen kommen Salben mit den Wirkstoffen Ketoconazol, Terbinafin, Clotrimazol oder Nystatin zum Einsatz.

Unsere Produkttipps für Salben: Kytta® Schmerzsalbe mit Beinwellwurzel-Extrakt | noreiz Rückfettende Intensiv-Salbe bei trockener Haut | Zinksalbe BW 10 % zur Wundheilung | Multilind® Heilsalbe mit Nystatin und Zinkoxid

Pflanzliche Heilstoffe in Salben

Viele Salben beinhalten als Wirkstoff pflanzliche Substanzen, zumeist sind es ihre ätherischen Öle. Diese Auszüge aus Heilpflanzen haben oft eine pflegende Wirkung auf die Haut. Sie helfen auch bei Erkrankungen. Die Ringelblumensalbe etwa fördert die Wundheilung, spendet Feuchtigkeit und hilft bei der Hautregeneration nach einem Sonnenbrand. Salben mit Arnika helfen hingegen bei Prellungen und anderen stumpfen Traumata. Eine Anwendung von Pasten mit den ätherischen Ölen des Beinwells unterstützt die Heilung von Knochenbrüchen.

Unsere Produkttipps für Salben mit Heilpflanzenanteilen: Thüringer Ringelblumensalbe | Arnika Heilsalbe von WALA | Künzle Kamillensalbe

Kosmetische Salben

Neben ihrer Verwendung als medizinische Präparate bei unterschiedlichen Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Pilzerkrankungen oder im Bereich der Wundversorgung, dienen Salben oft als Kosmetikprodukt der reinen Hautpflege. Im Allgemeinen liefert sie durch den meist hohen Fettgehalt reichhaltige Fettsäure, die für eine optimale Nährstoffversorgung der Haut sorgen. So wirkt sie geschmeidig, der Teint ist frisch und Zeichen der Hautalterung wie die Faltenbildung sind nach der Anwendung mit einer pflegenden Salbe reduziert. Häufig enthalten kosmetische Salben Bestandteile von Heilpflanzen. Im Bereich der Naturkosmetik lassen sich sogar viele Rezepte für die eigene Salbenherstellung finden.

Schon gewusst?

Kosmetische Salben versorgen die Haut nicht nur mit reichhaltigen Fetten, sondern beinhalten oft auch Bestandteile von Pflanzen. So ist eine Salbe mit Gänseblümchenöl dafür geeignet, Pigment- und Altersflecken zu reduzieren.

Salben mit dem Wirkstoff Urea dienen der Pflege trockener Haut. Vor allem Stellen wie Knie, Ellenbogen oder Gelenkbeuge, die besonders schuppig sind, profitieren von der reichhaltigen Pflege. Salben, die den Wirkstoff Dexpanthenol enthalten, wirken entzündungshemmend. Panthenol regt die Neubildung von Hautzellen an und unterstützt die Hautregeneration. Es spendet der Haut Feuchtigkeit und sorgt für bessere Elastizität.

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Nebenwirkungen und Anwendungshinweise

Gerade wirkstoffhaltige Salben müssen Sie richtig dosieren, um unerwünschte Wirkungen zu vermeiden. Mit anderen Worten: Viel hilft nicht immer viel. Tragen Sie Salben dünn auf! Massieren Sie diese ggf. leicht ein. Beachten Sie außerdem die Einwirkzeit. Im Anschluss Duschen oder Kleidung über die behandelte Stelle zu ziehen ist schlichtweg kontraproduktiv.

Ihre Hände sollten Sie nach der Anwendung jedoch waschen. Denn Rückstände können sonst schnell an Stellen gelangen, wo sie gar nicht hin sollen, etwa ins Auge.

Nebenwirkungen sind abhängig von den enthaltenen Wirkstoffen. Informieren Sie sich dazu in der Packungsbeilage der jeweiligen Salbe. So kommt es beispielsweise zu lokalen Reaktionen, wie Juckreiz oder Hautrötungen.


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Arzt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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Stand vom: 18.07.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

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