Ibuprofen

Schmerzmindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend

Ibuprofen wurde unter der Leitung von Stewart Adams entwickelt und 1966 erstmals an Patienten getestet. In Deutschland ist Ibuprofen seit 1989 rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Es gehört zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika. Wir setzen den Wirkstoff gegen Schmerzen, Entzündungen und Fieber ein.

Schmerz- und Entzündungshemmer Ibuprofen

Ibuprofen ist ein Wirkstoff mit entzündungshemmenden, schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften. Er kommt v. a. bei Kopf-, Regel-, Rücken- und Zahnschmerzen zum Einsatz.  

Schon gewusst?

Der Name „Ibuprofen“ ist eine Ableitung von 2-(4-Isobutylphenyl)propionsäure. Der Wirkstoff zählt zu den Propionsäure-Derivaten.

Die Einnahme von Ibuprofen ist mit Nebenwirkungen verbunden. So treten häufig Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wie Übelkeit oder Bauchschmerzen auf. Ohnehin empfiehlt es sich bei Personen mit einem empfindlichen Magen, Ibuprofen zum Essen einzunehmen. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten wie weiteren Schmerzmitteln oder Blutdrucksenkern sind möglich.

Anwendungsgebiete von Ibuprofen

Wir verwenden Ibuprofen vor allem als Schmerzmittel zur Behandlung verschiedener Schmerzen, wie:

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Darüber hinaus setzen wir Ibuprofen als Arzneimittel gegen Gelenkentzündungen und gegen Fieber ein. In angemessener Dosis ist Ibuprofen auch bei Kindern als Medikament gegen Schmerzen und Fieber einsetzbar.

Darreichungsformen von Ibuprofen

Salbe
Der Wirkstoff Ibuprofen ist in unterschiedlichen Darreichungsformen erhältlich, etwa oral als Tablette oder in Form einer Spritze. Auch in Salben ist die Substanz enthalten.
Bild: simarik – Getty Images Signature (Canva.com)

Ibuprofen ist ein Wirkstoff, den Sie oral, rektal oder intravenös verabreicht bekommen. Daher ist die Substanz in Form von Tabletten, Kapseln, Salben, Gele, Zäpfchen, Granulat und auch in Säften erhältlich. Bis zu einer Dosis von 400 mg ist Ibuprofen in freiverkäuflichen Medikamenten enthalten. Es handelt sich dabei um Präparate zur Behandlung von Schmerzen und Fieber. Medikamente mit höheren Mengen sind dagegen verschreibungspflichtig. Sie sind für die Therapie von Entzündungen und rheumatischen Erkrankungen bestimmt.

Schon gewusst?

Ibuprofen-Salben oder Ibuprofen-Gele dienen der Behandlung von Gelenk- und Muskelschmerzen. Da Sie diese nicht systemisch, sondern lokal an der betroffenen Stellen anwenden, halten Sie das Risiko für Nebenwirkungen trotz hoher Dosierung gering.

Für die Selbstmedikation sollten Sie orale Ibuprofen-Präparate nur für kurze Dauer – etwa 3 Tage, jedoch nicht länger als 2 Wochen – einnehmen. Eine zu lang dauernde Einnahme erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wirkungsweise von Ibuprofen

Wie andere nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) entfaltet Ibuprofen seine Wirkung, in dem es die beiden Cyclooxygenasen-Enzyme Cox-1 und Cox-2 hemmt. Das verhindert wiederum die Bildung von Prostaglandinen, von Gewebshormonen. Diese Hormone sind für die Entstehung von Schmerz, Entzündung und Blutgerinnung und anderes mehr verantwortlich. Durch die Hemmung der Prostaglandine werden die Entzündungsanzeichen gelindert. Damit wirkt Ibuprofen schmerzlindernd (analgetisch) und entzündungshemmend (antiphlogistisch).

Aus der Hemmung der Enzyme Cox-1 und Cox-2 resultieren jedoch auch die Nebenwirkungen in Magen und Nieren.

Kontraindikation von Ibuprofen

Eine Behandlung mit Ibuprofen sollten Sie gar nicht oder nur mit strengen Vorsichtsmaßnahmen durchführen, wenn folgende Bedingungen vorliegen:

  • der Patient reagiert überempfindlich auf den Wirkstoff Ibuprofen oder auf andere Zusatzstoffe des Medikaments
  • beim Patienten traten bereits Empfindlichkeitsreaktionen, wie Asthmaanfälle, Anschwellung der Nasenschleimhaut oder Rötungen der Haut nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure oder anderen nicht-steroidalen Antirheumatika auf
  • der Patient leidet an chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Erkrankungen der Schleimhaut in Magen und Darm, chronische Erkrankungen der Atemwege, wie Bronchospasmus (Verkrampfung der Muskeln in den Atemwegen) oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • bei einer Störung der Blutbildung und eingeschränkter Funktion von Leber oder Nieren
  • bei Bluthochdruck und Herzschwäche
  • nach der 36. Schwangerschaftswoche und während der Stillzeit

Wechselwirkungen mit anderen Mitteln

Tabletten
Wer mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen muss, sollte auf die Wechselwirkungen achten.

Im Zusammenspiel mit anderen Medikamenten kommt es bei der Einnahme von Ibuprofen zu Wechselwirkungen. Bitte beachten Sie, dass dies aber auch abhängig ist, von der jeweiligen Menge der Arzneistoffe und der Darreichungsform.

Einige Arzneistoffe verstärken die Wirkung von Ibuprofen, aber auch die unerwünschten Nebenwirkungen. Dazu gehören Lithium, ein Mittel zur Blutgerinnung, Ciclosporin, Methotrexat sowie Glukokortikoide.

Eine Abschwächung der Wirkung tritt auf, wenn Sie Arzneimittel, wie Diuretika oder ACE-Hemmer gleichzeitig mit Ibuprofen einnehmen.

Ibuprofen hemmt in geringem Maße die Blutgerinnung. Wenn Sie die Substanz zusammen mit Antikoagulantien oder Thrombolytika (Mittel zur Auflösung von Blutgerinnseln) einnehmen, erhöht sich die Gefahr einer Blutung.

Nebenwirkungen von Ibuprofen

Häufig, das heißt bei 1 von 100 Patienten, wurden nach der Einnahme von Ibuprofen folgende Symptome beobachtet:

Gelegentlich, das heißt bei 1 bis 10 von 1000 Personen, traten unerwünschte Nebenwirkungen auf, wie:

  • Störungen des Sehvermögens
  • Hautausschläge
  • Asthmaanfälle
  • Wassereinlagerungen im Körpergewebe

Das Auftreten der Nebenwirkungen hängt oft von der Dauer der Einnahme und von der Dosis ab.

Risiken bei Überdosierung

Bei einer geringfügigen kurzzeitigen Überdosierung treten meist keine oder nur leichte Nebenwirkungen auf. Bei einer langfristigen Anwendung zu hoher Dosen können Nebenwirkungen teils schwerwiegenden Charakter haben, wie: Nierenschäden, Magen-Darm-Blutungen, Geschwüre der Magen- oder Darmwand bis hin zum Durchbruch. Eine Überdosierung mach sich durch verschiedene Symptome bemerkbar. So stellen sich ggf. ein:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Kopf- und Bauchschmerzen
  • Blutdruckabfall und Schwindel
  • Seh- und Hörstörungen
  • Bewusstseinstrübung
  • Herzrhythmusstörungen

Tatsächlich gehört Ibuprofen nach der Datenerfassung der Giftnotrufzentrale Nord zu der dritthäufigsten Vergiftungsursache durch chemische Stoffe.

Infografik Vergiftungen
Laut aller zwischen 2002 und 2011 eingegangener Anfragen des Giftinformationszentrums Nord gehört Ibuprofen zu der dritthäufigsten Vergiftungsursache.

Erste Hilfe bei Überdosierung

  • Lösen Sie kein Erbrechen aus.
  • Rufen Sie das Giftinformationszentrum an und schildern Sie die Situation. Die Experten können die Gefährdung einschätzen und entsprechende Maßnahmen einleiten.
  • Bei lebensbedrohlichen Zustände, wie Atem- oder Kreislaufstillstand, rufen Sie den Rettungsdienst unter 112 an.

Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Arzt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.


Stand vom: 04.05.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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