Medikamente von A bis Z

Medikamente

Das alphabetisch geordnete Nachschlagewerk rund um das Thema Medikamente.

A, B, C

ACE-Hemmer | Acetylsalicylsäure | Aciclovir | Adrenalin | Alkohol | Analgetika | Angiotensin-II-Antagonisten | Angiotensin-II-RezeptorantagonistenAntazida | Antiallergika | Anti-Baby-Pille | Antibiotika | Antidiabetika | Antidepressiva | Antihistaminika | Antikoagulantien | Antimykotika | Antipilzmittel | Antirheumatika | Antiseptika | Antitussiva | Aphrodisiaka | Arnika | Aspirin | ASS | AT-1-Rezeptor-AntagonistenBandagen | Betablocker | Blutgerinnungshemmer | Blutverdünner | Blutverdünner (TAH) | Brausetabletten | Clotrimazol | Coffein | Corona-Schnelltests | Creme | Cytostatika

D, E, F, G

D-Panthenol | D-Glucosamin | Dexpanthenol | Diclofenac | Dimetinden | Diuretika
| Dragee | Emulsion | Entwässerungstabletten | Enzympräparate | Filmtabletten | Generika | Gerinnungshemmer | Glucosamin | Glukokortikoide

H, I, J, K

H2-Blocker | Heparin | Histamin-Rezeptorantagonist | Histamin-Rezeptorblocker | Hustenstiller | Ibuprofen | Impfstoff | Insulin | Kapseln | Kondom | Kurkuma | Lavendel

M, N, O, P

Methenamin | Nystatin | OTC-Präparate | Panthenol | Pantothenol | Paracetamol | Penicilline | Pille | Polidocanol | Prokinetica

R, S, T, U

Reiseapotheke | Rosenöl | Rosskastanie | Rx-Präparate | Salbei | Salben | Salicylsäure | Sartane | Schmerzmittel | Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) | Spirsäure | Suppositorium | Tabletten | Triptane

V, W, X, Y, Z

Verhütungsmittel | Wasser | Weinlaub | Zäpfchen | Zytostatika


Begriffe kurz erklärt

Arzneimittel
Arzneimittelgruppen
OTC-Präparate
Rx-Präparat
Beipackzettel verstehen
Dialyse
EKG

Arzneimittel

Antidepressiva
Kapseln und Tabletten sind neben Injektionen oder Cremes Darreichungsformen von Arzneimitteln.

Der Begriff „Arzneimittel“ bzw. kurz „Arznei“ hat seinen Ursprung im mittelhochdeutschen Wort  „arzenīe“. Dieses ist abgeleitet von dem Begriff „arzen“,  der mit „behandeln“ oder auch „heilen“ übersetzt werden kann. Es ist eine andere Bezeichnung für (lat.) Medikament bzw. auch (griech.) Pharmakon.

Das deutsche Arzneimittelgesetz (AMG) beschreibt in § 2, was genau unter dem Begriff Arznei zu verstehen ist. Arzneimittel sind demzufolge „Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen“, die für folgende Zwecke bestimmt sind:

  • für die Heilung, Linderung sowie zur Verhütung von Krankheiten
  • körpereigene Stoffe zu ersetzen um Körperfunktionen wiederherzustellen oder zu heilen
  • um medizinische Diagnosen zu stellen und um Erkenntnisse über Körperfunktionen zu erlangen

Arzneimittel werden dafür in und am menschlichen Körper verwendet. Der Gebrauch bzw. die Einnahme von Arzneimitteln bezeichnet man als Medikation.

Arzneistoffe

Kräuter
Pflanzenteile können zu Arzeneien verarbeitet werden.

Das AMG legt in § -3 genau fest, welche Stoffe für die Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden dürfen . Dazu zählen:

  • chemische Elemente und Verbindungen und deren natürlich vorkommende Gemische und Lösungen
  • Pflanzen, Pflanzenteile und -bestandteile in bearbeitetem oder unbearbeitetem Zustand
  • Tierkörper, auch lebender Tiere, Körperteile und -bestandteile sowie Stoffwechselprodukte von Mensch oder Tier in bearbeitetem oder unbearbeitetem Zustand
  • Mikroorganismen einschließlich Viren ebenso wie deren Bestandteile und Stoffwechselprodukte

Auch Gegenstände, die ein Arzneimittel enthalten und im oder am menschlichen Körper angewendet werden, gelten als Arznei. Das betrifft z.B. Wundverbände, die ein desinfizierendes Medikament enthalten, ebenso wie Schmerzpflaster oder auch Hormonspiralen als Verhütungsmittel.

Arzneiformen

Pflaster und Salbe
Salben dienen zur lokalen Anwendung.

Da Arzneiwirkstoffe meist nicht in reiner Form verabreicht werden, werden sie mit Hilfe von anderen Stoffen zu optimalen Darreichungsformen verarbeitet. Die Arzneistoffe können in diesen Zubereitungen in fester, halbfester, flüssiger Form oder zum Teil auch als Gas vorliegen. Gängige Darreichungsformen sind Tabletten, Kapseln und Salben.

Herstellung von Arzneimitteln

Arzneimittel werden von Pharmaunternehmen entwickelt. Meist werden sie als Fertigarzneimittel hergestellt. Als Fertigarzneimittel gelten Medikamente, die im Voraus angefertigt wurden und in bestimmten Dosierungen verpackt auf den Markt gebracht werden. Die Arzneimittelzulassung regelt dabei den Vertrieb und die Qualität der Medikamente.

Die eigenständige Herstellung von Rezepturarzneimitteln in der Apotheke spielt heute nur noch eine geringe Rolle in der Arzneimittelproduktion.

Die Anforderungen an Arzneimittel sind vielfältig. Präparate sollen entweder schnell, allmählich, langanhaltend oder lokal wirken. Daher werden sie in unterschiedlichen Zubereitungen verabreicht:

  • Tablette, Dragees, Kapseln: Tabletten, Dragees und Kapseln sind orale Arzneiformen, das heißt sie werden über den Mund eingenommen. Diese Darreichungsformen werden sehr häufig angewendet.
  • Säfte und Tropfen: Diese flüssigen Arzneistoffe lassen sich genau dosieren und werden gern bei Kindern und älteren Menschen eingesetzt.
  • Salben, Cremes, Gels: Diese Darreichungsformen dienen der äußeren Anwendung. Das heißt, der Wirkstoff dringt über die Oberfläche der Haut zum Wirkungsort ein.
  • Zäpfchen: Zäpfchen werden rektal, das heißt über den Mastdarm eingeführt. Sie eignen sich besonders für Patienten, die Schwierigkeiten mit dem Schlucken von Tabletten haben. Das betrifft vor allem Kinder und Senioren. Aber auch bei Patienten, die viel Erbrechen, sind Zäpfchen oft die beste Darreichungsform eines Wirkstoffs.
  • Spritzen: Wird ein Medikament über eine Injektionsnadel in den Körper eingeführt, kann es entweder lokal seine Wirkung entfalten – am Ort der Injektion – oder es wird in die Blutbahn gespritzt (intravenösen Injektion). Dann verteilt sich das Medikament überall im Körper. Injektionen wirken schnell.
  • Inhalation: Bei der Inhalation wird ein Wirkstoff eingeatmet. Vor allem bei Erkrankungen der Atemwege kommt das Verfahren zur Anwendung. Auch einige Betäubungsmittel bekommen Patienten per Inhalation verabreicht.

Arzneimittelzulassung

Alle Arzneimittel müssen registriert und zugelassen sein, bevor sie angeboten und vertrieben werden dürfen. Die Zulassung und Registrierung von Arzneimitteln erfolgt durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Vertrieb und Abgabe von Arzneimitteln

Viele Arzneimittel dürfen nur in Apotheken verkauft werden. Einige werden nur dann herausgegeben, wenn ein ärztliches Rezept vorliegt.

Arznei zur Vorbeugung von Krankheiten, flüssige Verbandsstoffe, pflanzliche Arzneimittel oder zum äußeren Gebrauch bestimmte Desinfektionsmittel gehören zu den freiverkäuflichen Medikamenten und dürfen deshalb auch außerhalb von Apotheken im Einzelhandel angeboten werden.

Arzneimittelgruppen

TABLETTEN
Die Anzahl der Arzneimittel ist kaum überschaubar. Arzneimittelgruppen helfen, die Übersicht zu wahren.

Die Anzahl an Medikamenten auf dem Markt ist schier unüberschaubar groß. Viele Arzneimittel enthalten den gleichen Wirkstoff. Die Wirkstoffe sind entsprechend ihren Anwendungsgebieten und ihrem Wirkmechanismus in verschiedene Arzneimittelgruppen eingeteilt.

Die Bezeichnungen dieser Arzneimittelgruppen enden in der Einzahl meist mit der Silbe „-um“ und in der Mehrzahl mit der Endung „-a“, z. B. „Antibiotikum“ und „Antibiotika“. Die Silbe „Anti-“ bedeutet „gegen“ und der weitere Name sagt aus, wogegen der Wirkstoff eingesetzt wird.-

Da einige Wirkstoffe auch gegen mehrere Erkrankungen und Symptome helfen, sind sie auch mehreren Gruppen zugeordnet.

  • Analgetika, wie Acetylsalicylsäure, lindern Schmerzen
  • Antazida, wie Natron, neutralisieren Magensäure
  • Antibiotika, wie Penicilline, wirken bakteriellen Infektionen entgegen
  • Antidepressiva, wie Doxepin, wirken stimmungsaufhellend
  • Antidiarrhoika, wie Loperamid, gegen Durchfall
  • Antimetika, wie Dimenhydrinat, helfen bei Reisekrankheit und Erbrechen
  • Antiepileptika, wie Benzodiazepine, unterdrücken epileptische Anfälle
  • Antihistaminika, wie Cetirizin, gegen Symptome bei allergischen Reaktionen
  • Antihypertonika, wie Betablocker, senken Bluthochdruck
  • Antikoagulanzien, wie Heparin, hemmen die Blutgerinnung
  • Antimykotika, wie Clotrimazol, wirken hemmend auf das Pilzwachstum
  • Antirheumatika, wie Diclofenac, helfen bei rheumatischen Erkrankungen
  • Antiseptika, wie Chlorhexidin, wirken desinfizierend
  • Antitussiva, wie Codein, unterdrücken Husten
  • Dermatika, wie Glukokortikoide, werden zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt
  • Diuretika, wie Furosemid, werden bei Nierenerkrankungen eingesetzt
  • Hormone, wie Thyroxin, helfen bei Dysbalancen oder geringer körpereigener Produktion
  • Immunsuppressiva, wie Glukokortikoide, unterdrücken Immunreaktionen, etwa nach Operationen
  • Narkotika, wie Lachgas, führen eine Narkose herbei
  • Neuroleptika, wie Fluspirilen, wirken antipsychotisch, beruhigend und dämpfend
  • Psychopharmaka, wie Antidepressiva, Neuroleptika und Tranquilizer, beeinflussen Stimmung, Antrieb und Emotionalität
  • Psychotonika, wie Modafinil, steigern Leistungs- und Konzentrationsvermögen
  • Schlafmittel, wie Benzodiazepine, helfen bei Schlafstörungen
  • Sedativa, wie Doxylaminsuccinat, wirken beruhigend
  • Spasmolytika, wie Butylscopolamin, wirken Krämpfen der glatten Muskulatur entgegen
  • Vasodilatazien, wie Nitropräparate, erweitern Gefäße
  • Vasokonstringenzien, wie Adrenalin, sind gefäßverengend

OTC-Präparate

Rezeptfreie Medikamente werden auch als OTC-Präparate bezeichnet. Daneben gehören freiverkäufliche Medizinprodukte, wie Vitaminpräparate, zu den OTC-Mitteln.

OTC-Präparate (OTC = engl. „over the counter“, auf Deutsch „über den Ladentisch“) ist eine Bezeichnung für rezeptfreie, d.h. freiverkäufliche und apothekenpflichtige Medikamente.

Sie dürfen auch dann verkauft werden, wenn kein ärztliches Rezept vorliegt, im Gegensatz zu den RX-Präparaten. Dabei lassen sich die OTC-Präparate in 2 Gruppen unterteilen:

  • Freiverkäufliche Medizinprodukte dürfen auch in Drogerien und Supermärkten verkauft werden. Dazu zählen unter anderem Vitaminpräparate, pflanzliche Arzneimittel oder flüssige Verbandsstoffe.
  • Apothekenpflichtige Medikamente sind dagegen ausschließlich in Ihrer Apotheke erhältlich.

Seit 2004 werden die Kosten für OTC-Präparate im Allgemeinen nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Dennoch spielen OTC-Präparate eine große Rolle bei der Selbstbehandlung mit Arznei.

Rx-Präparate

Für viele Medikamente muss der Arzt ein Rezept ausstellen, damit der Apotheker das Arzneimittel dem Patienten aushändigt. Dabei handelt es sich um Rx-Präparate.

Rx-Präparate sind verschreibungspflichtige bzw. rezeptpflichtige Medikamente. Die Bezeichnung wird häufig im angelsächsischen Sprachraum verwendet.

„Rx“ ist eine angepasste Schreibweise des Symbols ℞. Dieses Symbol stammt aus mittelalterlichen Handschriften, wo es als Abkürzung für das lateinische Wort „recipe“ („nimm“ bzw. „man nehme“) stand. Diese Aufforderung „Nimm!“ markiert den Anfang eines Rezeptes, das der Apotheker aufschrieb, bevor er die Medizin nach diesem Rezept zubereitete.

Rezeptpflichtige Medikamente darf der Apotheker nur dann an einen Patienten verkaufen, wenn dieser ein Rezept von einem Arzt vorlegen kann. Das ärztliche Rezept ist gewissermaßen die Aufforderung an den Apotheker, dem Patienten das jeweilige Medikament auszuhändigen. Online-Apotheken nehmen in der Regel ebenfalls Rezepte entgegen.

Generell verschreibungspflichtig sind neue Medikamente. Die Verschreibungspflicht schützt vor einem möglichen Missbrauch von Medikamenten und Arzneiwirkstoffen. Des Weiteren wird damit gesichert, dass ein Arzt mögliche unbekannte Nebenwirkungen einer Arznei erkennen und gegebenenfalls behandeln kann.

Für Rx-Präparate darf nach deutschem und europäischem Recht keine Werbung gemacht werden.

Im Gegensatz zu den Rx-Präparaten dürfen freiverkäufliche und apothekenpflichtige Medikamente (OTC-Präparate) auch ohne Rezept in der Apotheke verkauft werden.

Beipackzettel verstehen

Indikation

Das sinnvolle Anwendungsgebiet für eine medizinische Behandlung wird als Indikation bezeichnet.

Gegenanzeige

Gegenanzeigen oder auch Kontraindikationen bezeichnen alle Fälle, in denen eine Arznei nur unter ärztlicher Überwachung oder gar nicht angewendet werden darf.

N1, N2, N3

N1, N2 und N3 bezeichnen Packungsgrößen: N1 ist die kleinste, N2 die mittlere und N3 die größte Packung für den Patienten. Wie viel Einheiten in der jeweiligen Packung tatsächlich enthalten sind, wird durch die N-Kennzeichnung jedoch nicht festgelegt.

Dialyse

Die Dialyse ist ein Verfahren zur Blutwäsche bei Menschen, deren Nieren aufgrund von bestimmten Erkrankungen nicht mehr richtig oder nicht mehr arbeiten. Neben der Nierentransplantation ist die Dialyse (Hämodialyse oder CAPD) die wichtigste Ersatztherapie bei einem chronischen Nierenversagen. Sie kommt aber auch als Therapie bei akutem Nierenversagen infrage.

Welche Funktion hat die Niere?

Die Niere ist ein lebenswichtiges Reinigungsorgan des Körpers, weil sie Abfallstoffe aus dem Blut filtert und den Körper somit vor Vergiftungen schützt. Darüber hinaus befreit sie den Körper vor überschüssigem Wasser, Mineralstoffen und produziert bestimmte Hormone, die bei der Blut- und Knochenbildung eine wichtige Rolle spielen.

Welche Verfahren der Dialyse gibt es?

Unter Dialyse versteht man den Austausch von Stoffen durch eine Membran, eine dünne Trennschicht. Diese trennt Blut beziehungsweise Plasma auf der einen Seite und eine Dialyseflüssigkeit auf der anderen. Man unterscheidet zwei Verfahren der Dialyse. Bei extrakorporalen Dialyseverfahren (in der Regel die Hämodialyse) wird das Blut von einem Gerät außerhalb des Körpers gereinigt. Bei intrakorporalen Dialyseverfahren (in der Regel die CAPD – Peritonealdialyse) findet die Blutwäsche innerhalb des Körpers statt. Der Arzt entscheidet individuell gemeinsam mit dem Patienten, welches Verfahren der Dialyse am sinnvollsten ist.

Warum gibt es so viel Dialysepatienten?

Wer auf eine Dialyse angewiesen ist, kann nur mithilfe einer Spenderniere auf die künstliche Blutwäsche verzichten. Da es aber nicht genügend Spendernieren gibt, müssen einige Patienten ihr Leben lang zur Dialyse. Insgesamt gibt es in Deutschland zirka 70.000 Dialysepatienten. Die Zahl der Betroffenen steigt. Die Dialysebehandlung nimmt mehrmals – in der Regel 3-mal– in der Woche mehrere Stunden in Anspruch. Mithilfe der Dialyse kann die lebenswichtige Filterfunktion der Niere zwar vorübergehend ersetzt werden. Sie ist aber nicht so effektiv wie die Niere. Dennoch beträgt bei mehr als der Hälfte der Patienten, die dauerhaft auf eine Dialyse angewiesen sind, die Lebenserwartung nach dem Beginn der Dialysebehandlung mehr als zehn Jahre. Diese Prognose sinkt allerdings mit steigendem Lebensalter oder bei zusätzlichen Erkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus vom Typ 2 oder bestimmten Erkrankungen des Herzens. Der Diabetes mellitus ist die häufigste Ursache für eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz.

Was müssen Dialysepatienten beachten?

Menschen mit einer eingeschränkten Nierenfunktion müssen generell extrem auf die Zusammensetzung ihrer Ernährung achten. Das gilt vor allem für die Zufuhr an Flüssigkeit, Eiweiß, Natrium, Phosphat und Kalium. Wird zu viel von diesen Mikronährstoffen aufgenommen, kann das bei Nierenpatienten lebensbedrohliche Stoffwechselstörungen zur Folge haben. Außerdem haben Patienten mit Nierenschäden häufig zu viel Phosphat im Blut, was das Risiko für die Entstehung von Gefäßschäden wie Arteriosklerose erhöht. Ist die Phosphatkonzentration im Blut trotz einer phosphatarmen Ernährungsweise zu hoch, hat der Arzt die Möglichkeit, Medikamente aus der Wirkstoffgruppe der Phosphatbinder zu verordnen. Da die Niere darüber hinaus für die Ausscheidungsfunktion des Körpers wichtig ist, dürfen Menschen mit schweren Nierenschäden häufig nur noch begrenzte Mengen an Flüssigkeit zu sich nehmen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Um mögliche Infektionen mit Erkrankungen wie HIV und bestimmter Formen von Hepatitis vorzubeugen, herrschen in Dialysezentren strengste Hygienevorschriften. Dennoch besteht bei extrakorporalen Dialyseverfahren die Möglichkeit einer bakteriellen Infektion an der Einstichstelle des Gefäßzugangs (Shunt). Außerdem können sich dort Blutgerinnsel bilden, die das Gefäß unbrauchbar machen. Mithilfe eines operativen Eingriffs kann der Arzt die Gerinnsel jedoch häufig wieder entfernen. Bei intrakoporalen Dialyseverfahren besteht das Risiko einer Peritonitis (Entzündung des Bauchfells). Diese ist unter Umständen lebensbedrohlich. Der Arzt kann sie in der Regel gut mithilfe von Antibiotika behandeln.

Elektrokardiografie (EKG)

Die Elektrokardiografie ist vielen unter ihrem Kürzel „EKG“ bekannt. Das Verfahren stellt die elektrischen Prozesse im Herzmuskel grafisch dar. Der Arzt kann dann anhand des Elektrokardiogramms Rückschlüsse auf die Herztätigkeit ziehen.

Das Zusammenziehen des Herzmuskels ist mit elektrischer Erregung verbunden. Diese geschieht nach einem bestimmten, sich wiederholendem Muster. Dadurch entstehen Spannungsänderungen am Herzen. Beim EKG werden die Änderungen an der Haut mit Elektroden abgeleitet. Das EKG-Gerät intensiviert die schwachen Signale und wandelt sie in eine grafische Darstellung um. Die so entstandene Kurve kann der Arzt auf einem Monitor sehen. Mit Hilfe des Elektrokardiogramms kann er Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelentzündung oder einen Herzinfarkt erkennen.

Es werden 3 verschiedene Arten zur Diagnose herangezogen:

  • Das Ruhe-EKG wird im Liegen oder Sitzen angefertigt. Der ganze Vorgang vom Anbringen der Elektroden bis zur Auswertung dauert lediglich ein paar Minuten.
  • Bei einem Langzeit-EKG bekommt der Patient ein tragbares EKG-Gerät, dass die Herzstromkurve kontinuierlich über 24 oder 48 Stunden aufzeichnet.
  • Bei einem Belastungs-EKG muss der Patient in die Pedale treten oder auf dem Laufband laufen, denn viele Herzerkrankungen zeigen Auffälligkeiten im EKG erst, wenn sich der Patient anstrengt.

Medikamente – warum wir informieren

Medikament
Viele sind auf die tägliche Einnahme von Medikamenten angewiesen.

Medikamente sind ein wesentlicher Bestandteil therapeutischer Maßnahmen. Sie helfen, Beschwerden zu lindern und Krankheiten zu heilen. Mit ihnen gleicht der Patient Mangelerscheinungen aus, erhält und verbessert seine Lebensqualität. Jedes wirksame Arzneimittel birgt jedoch das Risiko einer unerwünschten Wirkung. Wir informieren über die wichtigsten Medikamente.

Erfahren Sie in unserem Lexikon der Medikamente mehr über die einzelnen Arzneimittel. Wir zeigen Ihnen Anwendungsgebiete auf und geben wichtige Hinweise zu Wirkstoffen, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen.

Auf Ihre Gesundheit!

Visits: 225283