Wadenkrampf

Schmerzhaft, aber meist kein Grund zur Sorge

Ein Krampf in der Wade tritt oft plötzlich auf – meist beim Sport oder auch nachts im Schlaf – und ist mit deutlichen Schmerzen verbunden. In der Regel ist ein Wadenkrampf zwar unangenehm, aber unproblematisch. In einigen Fällen kann eine Verkrampfung des Wadenmuskels jedoch auch ein Anzeichen für eine Erkrankung sein. Wenn Wadenkrämpfe häufig auftreten, dann ist es ratsam, zu einem Arzt zu gehen, um die Ursache zu untersuchen.

Wenn Muskeln sich zusammenziehen

Von einem Wadenkrampf spricht man, wenn sich der Muskel oder eine Muskelgruppe in der Wade zusammenzieht. Die Verkrampfung kann einige Sekunden bis zu ein paar Minuten dauern. Danach löst sich der Wadenkrampf von selbst wieder auf.

Experten unterscheiden grob 3 Formen des Wadenkrampfes:

  • plötzlich auftretende Muskelkrämpfe, die harmlos sind (ähnlich wie ein Schluckauf)
  • Krämpfe als Anzeichen für eine Erkrankung
  • Krämpfe, die durch einen Mangel an Flüssigkeit bzw. Elektrolyte hervorgerufen werden

Schon gewusst?

Meist sind Wadenkrämpfe ein recht harmloses Zeichen bei einer Über- oder Fehlbelastung der Muskulatur. Bestehen sie regelmäßig, sollte eine andere Ursache ärztlich abgeklärt werden.

Ursachen für Wadenkrämpfe

Thrombose: Schmeatische Darstellung
Achtung! Blutgerinnsel können tödlich sein.

Ein Wadenkrampf kann verschiedene Ursachen haben. In vielen Fällen liegt ein Mangel an Magnesium vor. Welche Gründe gibt es für einen Magnesiummangel?

  • Durch die Einnahme von Abführmitteln oder Medikamenten zur Entwässerung kann es zu einem Flüssigkeitsverlust und damit zu einem Mangelzustand an bestimmten Mineralstoffen im Körper kommen.
  • In der Schwangerschaft oder durch körperliche Belastung wie bei Sport und Stress hat der Organismus einen höheren Bedarf an Magnesium.
  • Durch Erbrechen und Durchfall verliert der Körper ebenfalls viel Flüssigkeit und damit auch Mineralstoffe.
  • Starkes Schwitzen führt zu einer Verringerung des Magnesiumhaushaltes.
  • Alkoholmissbrauch über längere Zeit ist ein Grund für Magnesiumbedarf.
  • Eine unausgewogene und einseitige Ernährungsweise verursacht Magnesiummangel und löst daher u. a. Wadenkrämpfe aus.
  • Bei nächtlichen Wadenkrämpfen kommen auch Gefäßerkrankungen wie Krampfadern, Thrombose oder Durchblutungsstörungen als Ursachen in Frage.
  • Polyneuropathie, eine Nervenerkrankung, ruft plötzliche Verkrampfung des Wadenmuskels hervor.

Wadenkrämpfe in der Schwangerschaft

Viele Schwangere haben schmerzhafte Wadenkrämpfe. Sie stellen sich oft in der Nacht ein. Ursächlich hierfür ist eine Unterversorgung mit den Mineralstoffen Calcium, Kalium und Magnesium oder ein Mangel an Vitaminen, insbesonder E und D. Stoffwechselveränderungen sowie eine verminderte Bewegung bedingen Wadenkrämpfe zusätzlich.

Essen Sie daher Lebensmittel, die Sie mit diesen Vitalstoffen optimal versorgen. Vollkorn- und Milchprodukte, Nüsse, Mandeln und Bananen sowie grünes Gemüse sind ideal.

Wenn Sie zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchten, sprechen Sie dies mit Ihrem Arzt ab. Magnesium hat noch einen weiteren Effekt: Es macht den Stuhl weicher. Wer in der Schwangerschaft mit Verstopfung zu kämpfen hat, profitiert quasi gleich 2-mal. Alternativ helfen Dehnungsübungen, Wärmeanwendungen und eine Massage der Wadenmuskulatur.

Symptome bei Wadenkrämpfen

Ein Wadenkrampf tritt typischerweise nur auf einer Seite auf. Viele sind auch nachts von dem plötzlichen Muskelschmerz geplagt. Der betroffene Muskel verhärtet sich. Nach kurzer Zeit löst sich die Verkrampfung von selbst. Durch Dehnen der Wadelösen Sie die Verkrampfung und lindern den stechenden Schmerz.

Schon gewusst?

Bei einem akuten Muskelkrampf verspricht Gegendehnen rasche Besserung. Hierbei können allerdings Schäden an den Muskelfasern entstehen. Wenn es Ihnen möglich ist, empfiehlt es sich, die stark verkrampfte Muskulatur zur massieren, um den Krampf zu lösen. Dies dauert zwar länger, ist aber schonender.

Mittel bei Wadenkrämpfen

Wechselduschen
Duschen mit warmem Wasser entspannt die Muskulatur des ganzen Körpers. Unterstützen Sie den Effekt noch durch kreisende Massagen!

Einen Wadenkrampf können Sie mit einfachen Mitteln auch selbst behandeln. Erste Hilfe bringt eine Dehnung der Wadenmuskulatur.

So dehnen Sie Ihre Wadenmuskulatur

Nehmen Sie hierzu die Schrittstellung ein. Drücken Sie die Fußsohlen kräftig gegen den Boden. Beugen Sie dabei das vordere Knie. Die hintere, schmerzende Wade dehnt sich. Wenn Sie liegen, strecken Sie Ihr Bein. Ziehen Sie die Zehen nach oben und drücken Sie die Ferse von sich weg. Beide Übungen sorgen für ein rasches Abklingen der Symptome.

Neben der Dehnung der verkrampften Muskelpartie sorgen auch eine warme Dusche für Entspannung oder eine Massage.

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Falls Sie häufiger an Wadenkrämpfen leiden, aber keine andere Grunderkrankung vorliegt, empfehlen Mediziner oft eine Behandlung mit rezeptfreien Magnesium-Präparaten zur Unterstützung der Muskel- und Nervenfunktion.

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Sollte keine Maßnahme erfolgreich sein und der Schmerz in der Wade weiterhin bleiben, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Der vermeintliche Wadenkrampf hat vielleicht andere Ursachen. In einer ärztlichen Untersuchung wird dies geklärt.

Wadenkrampf

Wadenkrämpfe vorbeugen

Krampfadern
Wie wäre es mit Wandern?

Eine besonders effektive Vorsorgemaßnahme ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Da ein Mangel an Magnesium eine Ursache für die Krämpfe in der Wade sein kann, sollten Sie auch ihren Ernährungsplan mit Speisen bestücken, die diesen Mineralstoff enthalten. Dies ist auch dann ratsam, wenn Sie Sport treiben oder oft Wandern gehen und entsprechend die Beinmuskeln anstrengen. Magnesiumlieferanten sind z. B. Haferflocken, Nüsse, Mineralwasser, Vollkornprodukte und auch Schokolade.

Manch einer schwört auf Fußgymnastik, Massagen oder durchblutungsanregende Warm-Kalt-Wechselduschen. Achten Sie außerdem auf geeignete Dehnübungen, v. a. nach sportlichen Aktivitäten. Führen Sie diese regelmäßig und ausgiebig durch, können sie nicht nur Muskelkrämpfen vorbeugen. Auch Sehnenverkürzungen wird so vorgebeugt und die optimale Muskelfunktion gefördert.

Überwinden Sie Ihren Schweinehund: Wechselduschen richtig durchführen

Wechselduschen gehören zu den physikalischen Anwendungen und werden v. a. nach Kneipp häufig praktiziert. Sie fördern u. a. die Durchblutung und den Stoffwechsel, was auch einer beanspruchten Muskulatur zu Gute kommt. Duschen Sie zuerst angenehm warm und stellen Sie das Wasser im Anschluss auf kühl bis kalt. Strahlen Sie nun das rechte Bein außen, beginnend vom Fuß hinauf zur Hüfte ab. Im Anschluss wechseln sie auf Hüfthöhe zur Innenseite und duschen wieder hinunter zum inneren rechten Fußknöchel. Wiederholen Sie dies entsprechend am linken Bein.


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Stand vom: 25.09.2020

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

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