Sodbrennen

Unangenehmes Brennen

Ein unangenehmes Brennen hinter dem Brustbein, das bis zum Hals und Rachen ausstrahlen kann? Fast jeder Erwachsene hatte schon einmal Sodbrennen. Oft kommt es auch zu saurem Aufstoßen. Der Mediziner spricht in der Regel von einer Refluxkrankheit (Refluxösophagitis), die das Sodbrennen als Kardinalsymptom hat.

Sodbrennen: Kardinalsymptom der Refluxkrankheit

Unter Sodbrennen oder auch GERD (gastroesophageal reflux disease) bzw. Reflux verstehen Ärzte den Rückfluss von Magensäure oder Mageninhalt in die Speiseröhre. Dies verursacht meist brennende Schmerzen. Wahrscheinlich stammt das Wort “Sodbrennen” aus dem Althochdeutschen. Das Wort “Sod” bedeutet so viel wie Wallen oder Sieden. Die Beschwerden treten oft nachts, nach den Mahlzeiten; beim Genuss von bestimmten Speisen und Getränken oder während einer Schwangerschaft verstärkt auf.

Beschwerden: Symptome bei Sodbrennen

Häufiges und starkes Sodbrennen führt zu einer Entzündung der empfindlichen Speiseröhren-Schleimhaut. Mitunter kommt es zu einer dauerhaften Schädigung.

Sodbrennen wird in vielen Fällen von unangenehmen Magenkrämpfen begleitet. Daneben ist die Refluxkrankheit oft verbunden mit:

Hinzu kommt manchmal ein saurer Geschmack im Mund oder leichte Übelkeit. Die Symptome treten vor allem nachts, nach den Mahlzeiten und beim Bücken oder Heben von Lasten auf.

Der Arzt stellt die Erkrankung in der Regel mit einer Magenspiegelung fest. In manchen Fällen führt er auch eine Säuremessung (24-Stunden-pH-Metrie) durch.

Ursachen: Wie es zu Sodbrennen kommt

Sodbrennen entsteht durch den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre.

Das Sodbrennen ist bedingt durch den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre (Ösophagus).

Normalerweise ist der Magen zur Speiseröhre hin fest verschlossen und der Mageninhalt kann nicht in die Speiseröhre zurückfließen. Der Magen ist vor der Einwirkung der Salzsäure gut geschützt, da er über eine Schleimhaut verfügt, die der Säure standhält. Die Speiseröhre ist ungeschützt.

Zum Sodbrennen und zur Refluxösophagitis kommt es, wenn:

  • der Magen zu viel Salzsäure produziert
  • es zu Funktionseinschränkungen der Speiseröhre kommt
  • der innere Schließmuskel der Speiseröhre nicht richtig funktioniert

Risikofaktoren: Wie Sodbrennen begünstigt wird

Sodbrennen

Häufig leiden Menschen mit Übergewicht an Sodbrennen und einer Refluxkrankheit. Sehr viele erleben Sodbrennen nach übermäßigem Alkoholkonsum oder sehr reichlichen Mahlzeiten.

Der Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre wird gefördert durch:

  • fetthaltiges Essen wie Pommes frites, Eisbein oder fette Soßen
  • scharfes Essen oder diverse Gewürze wie Pfefferminze
  • kohlensäurereiche Getränke wie Limonaden oder sprudelndes Mineralwasser
  • Süßigkeiten wie Schokolade
  • Alkohol
  • Nikotin
  • diverse Medikamente

Sodbrennen in der Schwangerschaft

Bei mehr als der Hälfte der Schwangeren kommt es im letzten Schwangerschaftsdrittel zu Sodbrennen. Bei Schwangeren ist – ähnlich wie bei stark Übergewichtigen – der Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen gestört. Das ist bei Schwangeren insbesondere auf die sich verändernden Platzverhältnisse im Magen-Darm-Trakt sowie die erhöhten Spiegel der Hormone Progesteron und Östrogen zurückzuführen. In der Regel ist es ausreichend, alle 2 Stunden eine kleinere Mahlzeit aufzunehmen und auf reizende Speisen und Getränke zu verzichten. Medikamente sollten Schwangere grundsätzlich nur nach Absprache mit dem Arzt einnehmen.

Vorbeugen: Wie Sodbrennen verhindert wird

Menschen, die zu Sodbrennen neigen, sollten:

  • kleine Mahlzeiten bevorzugen und alle 1,5 bis 2 Stunden etwas essen
  • 3 bis 4 Stunden bevor sie sich hinlegen die letzte Mahlzeit einnehmen, diese sollte zudem nicht zu üppig ausfallen
  • auf Lebensmittel verzichten, die Sodbrennen hervorrufen, wie
    fetthaltige, scharfe, süße, saure oder pfefferminzhaltige Speisen
  • Kokoswasser oder ein Glas kalte Milch trinken
  • wenig Alkohol trinken
  • auf das Rauchen verzichten
  • ihr Übergewicht reduzieren
  • Medikamente gegebenenfalls in Absprache mit dem Arzt wechseln
  • Kaugummikauen

Schon gewusst?

Auch Äpfel und Zitrusfrüchte können Sodbrennen verursachen. Daher sollten Sie am Abend auf diese sonst gesunden Früchte verzichten.

Unsere Lesetipps: Gesund abnehmen | Raucherentwöhnung

Therapie: Welche Mittel bei Sodbrennen helfen

Regelschmerzen
Bauchschmerzen können eine unangenehme Begleiterscheinung von Sodbrennen sein. Antazida sind Medikamente, die bei der Refluxkrankheit helfen.
Bild: Povozniuk -Getty Images (Canva.com)

Wer öfter unter Sodbrennen leidet, sollte sich von einem Arzt beraten lassen. Als Mittel stehen Antazida, Protonenpumpenhemmer oder Histamin-H2-Rezeptorblocker bereit. Bei saurem gastroösophagealen Reflux mindern Antazida kurzfristig die Beschwerden. Sie neutralisieren als Puffer die Magensäure. Protonenpumpen-Hemmer, wie der Wirkstoff Omeprazol, unterdrücken die Bildung von Magensäure.

Mit Histamin-H2-Rezeptorblockern mit dem Wirkstoff Ranitidin verhindern Sie, dass der Magen einen Stimulus zur Magensäureproduktion erhält.

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Tritt das Sodbrennen langfristig täglich oder über lange Zeit häufig auf, muss in jedem Falle der Arzt die Ursache abklären. Oft sind das Sodbrennen und die Refluxkrankheit durch eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori bedingt. Eine solche Infektion stellen Sie mit einem Selbsttest fest. Bei einer Helicobacter-pylori-Infektion kann der Arzt sehr gut behandeln und damit das Sodbrennen und die Refluxösophagitis heilen.

Hausmittel gegen Sodbrennen: Was Sie selbst tun können

Menschen, die unter Sodbrennen leiden, müssen den auslösenden Faktor weglassen. Zudem ist es ratsam:

  • Kaugummi zu kauen, denn das führt zu einer Erhöhung des Speichelflusses und damit letztendlich dazu, dass die Säure wieder schneller in Richtung Magen abfließen kann
  • das Kopfteil des Bettes höher zu stellen oder den Oberkörper durch mehrere Kopfkissen hoch zu lagern – das vermindert die Rückflussgefahr
  • etwa 3 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen
  • auf beengende Kleidung und Gürtel zu verzichten

Kamillenblüten enthalten vor allem in ihrem ätherischen Öl viele heilende Inhaltsstoffe.

Bei leichtem Sodbrennen helfen außerdem folgende Hausmittel:

  • Heilerde
  • Natron
  • verdünnter Apfelessig
  • Kartoffelsaft
  • fettarme Milch oder Kokosmilch
  • Magen-Darm-Tees
  • Kamillentee
  • langsames Kauen von Nüssen oder Mandeln

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Das müssen Sie bei starkem Sodbrennen tun

Sie leiden häufiger an Sodbrennen? Ein Arzt findet die Ursache und wählt eine entsprechende Behandlungsmethode.

Wenn schweres und dauerhaftes Sodbrennen vorliegt, sind regelmäßige gastroskopische Kontrollen notwendig, bei denen der Arzt prüft, ob ein Befall mit Helicobacter pylori vorliegt. Mittlerweile gibt es hierfür neben der klassischen Biopsie einen Helicobacter-Atemtest. Beim nicht-invasiven Messverfahren stellt der Experte über die Atemluft einen Befall mit den entsprechenden Bakterien fest.

Liegt eine Infektionskrankheit und damit eine Besiedelung mit Helicobacter pylori vor, ist eine Eradikationstherapie erforderlich. Bei dieser Behandlungsmethode eliminiert der Arzt die Keime, etwa mittels Antibiotika.

In gravierenden Fällen, insbesondere bei einer Verengung der Speiseröhre durch Narbenbildung sowie anhaltenden Schluckbeschwerden, ist eine operative Intervention notwendig.


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Stand vom: 11.11.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 


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