Hautkrebs: Vorbeugen, Erkennen und Behandeln

Bösartige Veränderungen der Haut werden unter dem Begriff Hautkrebs zusammengefasst. In den letzten 10 Jahren hat sich nach Angaben der Deutschen Krebshilfe die Zahl der Hautkrebsfälle in Deutschland verdoppelt. Das liegt vor allem am sorglosen Umgang mit UV-Strahlen: Sei es das ausgiebige Sonnenbaden oder der Gang ins Solarium. Jährlich erkranken rund 200.000 Menschen an einem Tumor der Haut.

Arten von Hautkrebs

Man unterscheidet im Wesentlichen zwischen schwarzen und weißen Hautkrebs. Der helle Hautkrebs lässt sich in 3 Unterarten gliedern. Daneben gibt es seltene Hautkrebsarten wie das Kaposi-Sarkom oder Schweißdrüsenkarzinome.

Schwarzer Hautkrebs

Der Schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) gehört zu den bösartigen Hauttumoren. Er entsteht meistens aus den pigmentbildenden Hautzellen (Melanozyten). Seine Anzeichen zu deuten, ist für Laien schwierig. Schnell verwechseln Unkundige den Hautkrebs mit einem einfachen Muttermal. Das Melanom sieht einem dunklen Leberfleck ähnlich. Die Krebszellen breiten sich langfristig gesehen über das Blut- oder Lymphsystem im Körper aus. Dabei bilden sie Tochtergeschwülste (Metastasen). In manchen Fällen entstehen Melanome im Auge oder auf der Schleimhaut. Liegen bereits Metastasen im Gehirn, in der Lunge oder Leber vor, ist die Prognose sehr schlecht. Daher ist ein regelmäßiges Haut-Screening wichtig, um den Schwarzen Hautkrebs frühzeitig zu erkennen.

Schon gewusst?

An Schwarzem Hautkrebs erkranken in Deutschland rund 22.000 Menschen jährlich.

Der Schwarze Hautkrebs ähnelt in seinem Erscheinungsbild einem Leberfleck oder Muttermal. Es lassen sich im Wesentlichen folgende Erscheinungsformen maligner Melanome und deren Symptome unterscheiden:

Superfiziell spreitendes Melanom (SSM)

Die häufigste Art des Schwarzen Hautkrebs zeigt sich durch flache, scharf abgrenzende, knotige Hautveränderung. Die braun-, grau-, rosa- bis blauschwarzfarbenen Areale entwickeln sich an Armen, Beinen, Brust und Rücken.

Noduläres Melanom (NM)

Die aggressivste Form des Schwarzen Hautkrebs entwickelt sich innerhalb weniger Monate. Der erhabene, knotige sowie häufig blutende Tumor ist von blauer bis dunkelbrauner Farbe. Er wächst stark in die Tiefe und zeigt sich gern auf dem Oberkörper sowie an Armen und Beinen.

Lentigo-maligna-Melanom (LMM)

Insbesondere ältere Menschen erkranken an dieser Form des Hautkrebses. Er entwickelt sich über Jahre und kommt vor allem an Stellen vor, die der Sonne ausgesetzt waren. So zeigt sich das Lentigo-maligna-Melanom im Gesicht, am Hals, an den Armen und Händen.

Akrolentiginöses Melanom (ALM)

Die seltene Form des Schwarzen Hautkrebses zeigt sich vor allem an Händen und Füßen.
Dieses spezifische Melanom bildet unscharfe, vielfarbige Flecken und wird mitunter mit Nagelpilz oder Warzen verwechselt.

Weißer Hautkrebs

Der sogenannte weiße Hautkrebs ist bei älteren häufiger als bei jungen Menschen. Allerdings nimmt eine Erkrankung durch ständiges Sonnenbaden bei Jüngeren zu. Denn der helle Hautkrebs wird durch UV-Licht ausgelöst. Daher befindet sich diese Form des Hautkrebses besonders häufig im Gesicht. Beim hellen Hautkrebs unterscheiden dermatologische Fachkräfte zwischen diesen 3 Arten:

  • Die aktinische Keratose: Die Hornzellen der obersten Hautschicht vermehren sich aufgrund hoher UV-Strahlung bei der Frühform des Spinalioms unkontrolliert. Die Hautoberfläche zeigt raue, oft rötliche Veränderungen.
  • Das Spinaliom (Plattenepithelkarzinom): Der bösartige Hauttumor entsteht aus der Stachelzellschicht der Oberhaut. Der maligne Stachelzellkrebs tritt bei Personen ab 70 Jahren gehäuft auf. Mitunter sind auch die Geschlechtsteile oder die Mundschleimhaut betroffen. Spinaliome sind gut zu erkennen. Die Flecken sind gerötet, schuppig oder blutige Knötchen.
  • Das Basaliom (Basalzellkarzinom): Der halbbösartige Hauttumor entwickelt sich aus Basalzellen der Haut und aus den Wurzeln der Haarfolikel. Der semimaligne Tumor kann das umliegende Gewebe, Knochen und Knorpel angreifen; bildet jedoch meistens keine Tochtergeschwulste. Auch er entwickelt sich in Bereichen, die oft der Sonne ausgesetzt wurden. Die Flecken sind leicht bräunlich.

Hautkrebs vorbeugen: Vor UV-Strahlung schützen

Vor Hautkrebst mit Sonnencreme schützen
Vor allem Kinder sollten Sie sehr gut vor den UV-Strahlen schützen: Sonnenhut, Sonnenbrille und Sonnenmilch sind Pflicht. Denn viele Hautschäden im Alter lassen sich auf einen unbesorgten Umgang mit der Sonne im Kindesalter zurückführen.

Ein besonderes Risiko für die Entstehung von Hautkrebs sind UV-bedingte Hautschäden. Vor allem intensive Sonnenbrände in der Kindheit führen später zu Hautkrebs. Aber auch der Gang ins Solarium erhöht das Hautkrebsrisiko massiv. Ungeschützt sollten Sie sich grundsätzlich nicht bräunen. Hellhäutige Menschen sind besonders gefährdet.

Verhaltenstipps

  • Verwenden Sie im Sommer lange, luftige Kleidung.
  • Cremen Sie sich und Ihre Kinder vor dem Aufenthalt in der Sonne mit einem Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor ein.
  • Schützen Sie Ihr Gesicht mit einem Sonnenhut und Ihre Augen mit einer Sonnenbrille.
  • Halten Sie sich nur kurz in der Sonne auf.
  • Cremen Sie sich nach dem Baden erneut ein.
  • Nutzen Sie schattige Plätzchen.
  • Gehen Sie nicht ins Solarium.

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Hautkrebs Infografik

Hautkrebsvorsorge: Früherkennung von Hautkrebs

Die Früherkennung ist gerade bei Hautkrebs besonders wichtig, denn frühzeitig erkannt lässt sich Hautkrebs meist gut therapieren. Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten daher die Kosten für Hautkrebs-Früherkennung ab dem 35. Lebensjahr (alle zwei Jahre) vollständig. In der Hautarztpraxis unterziehen Sie sich einer standardisierten Untersuchung der gesamten Körperoberfläche, die auch als Hautkrebs-Screening bezeichnet wird. Bei Verdacht auf Hautkrebs oder seine Vorstufen gewinnt das dermatologische Personal eine Gewebeprobe. Von besonderer Wichtigkeit ist die Selbst-Früherkennung. Wenn Sie Veränderungen an Ihrer Haut feststellen, sollten Sie in jedem Falle rasch einen Hautarzttermin ausmachen.

Hautkrebs behandeln

Hautkrebs ist heilbar. Wenn ein malignes Melanom jedoch nicht behandelt wird, breitet es sich aus. Es streut im Körper Tochtergeschwülste und führt früher oder später zum Tod. Häufig wird die bösartige Hautveränderung operativ entfernt. Daneben kommen je nach Hautkrebs auch folgende Methoden zur Anwendung:

  • örtliche Immuntherapie
  • Ausschaben
  • Vereisen mit flüssigem Stickstoff bzw. Kältebehandlung (Kryotherapie)
  • Laser-/Lichttherapie bzw. photodynamische Therapie
  • Bestrahlung
  • lokale Chemotherapie
  • Medikamenteneinnahme

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Stand vom: 09.02.2024

Coverbild: Inside Creative House – Getty Images (Canva)

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