Was tun bei Influenza?
An der Spanischen Grippe starben im frühen 20. Jahrhundert 20 Millionen Menschen. Obwohl die Grippe vor allem bei kleinen Kindern und älteren Personen einen schweren Verlauf nehmen kann, ist sie in der Regel nicht tödlich.
Themenübersicht
Das zeichnet eine Grippe aus
Die Grippe bzw. Influenza ist eine Infektion der Atemwege durch die Influenza-Viren. Diese schädigen die Schleimhaut der Atemwege. So ermöglichen die Erreger das Eindringen von viralen Giftstoffen, den sogenannte Toxinen, oder bestimmter Bakterien in den menschlichen Organismus.
Grippe versus Erkältung
Eine Erkältung (grippaler Infekt) hat einen bedeutend milderen Verlauf als eine Grippe. Sie entwickelt sich langsam, wird mit leichtem Fieber begleitet und ist durch ein allgemeines Krankheitsgefühl gekennzeichnet. Eine Grippe hingegen beginnt plötzlich und zeigt sehr starke Symptome wie hohes Fieber. Sie führt unter Umständen bis zum Tod.
Die Grippe-Viren werden mittels Tröpfcheninfektion, d. h. häufig durch Niesen oder Husten von Mensch zu Mensch übertragen. Die Inkubationszeit beträgt bis zu 5 Tage. Genau in dieser Zeit stecken Betroffene unwissentlich andere an. Nach einer Woche ist die Ansteckungsgefahr wieder gering.
Grippe-Epidemien und Grippe-Pandemien
Da die Grippe hochgradig ansteckend ist, kommt es häufig zu sogenannten Grippe-Epidemien. 5–20 % der deutschen Bevölkerung stecken sich bei Grippe-Wellen laut Robert-Koch-Institut jährlich an. Pandemien, d. h. die Ausbreitung der Grippe über mehrere Länder hinweg, sind stark gefürchtet. Bei der 1918/19 entstandenen sogenannten Spanischen Grippe starben 20 Millionen Menschen.
Grippe-Typen
Wir unterscheiden Grippe-Viren in 3 Typen:
- Das Influenza-A-Virus ist für die Epidemien und Pandemien verantwortlich, da kleine genetische Veränderungen der Viren dafür sorgen, dass der menschliche Organismus keine Immunität hat.
- Der mildere Influenza-B-Virus befällt gern Kinder und Jugendliche.
- Die Influenza-C-Viren sind sehr selten.
Da sich Influenza-Viren über mehrere Jahre hinweg verändern, besteht die Möglichkeit, trotz Antikörper mehrmals Grippe zu bekommen.
Schweinegrippe und Vogelgrippe
Der Influenza-A-Virus H1N1 verursachte 2009/2010 die sogenannte Schweinegrippe bzw. Neue Grippe. Sie forderte nachweislich rund 19.000 Tode.
Der Influenza-A-Virus H5N1 löst die gemeinsprachlich bezeichnete Vogelgrippe aus. Das Risiko an der Vogelgrippe zu erkranken, ist jedoch deutlich geringer als bei einer Humaninfluenza.
Die Befürchtung, dass sich die H5N1- oder der A/H1N1-Viren so verändern, dass sie hochgradig lebensbedrohlich sind, ist groß, wenn diese sich mit Humaninfluenza-Viren kreuzen.
Schon gewusst?
Die sogenannte Sommergrippe ist keine echte Grippe. Sie wird durch Enteroviren verursacht und ähnelt in ihrer Ausprägung einer Erkältung.
Symptome einer Grippe
Eine Grippe lässt sich an folgenden Beschwerden erkennen:
- einem schlagartigen Krankheitsbeginn
- ausgeprägtes Krankheitsgefühl
- akutem und hohem Fieber
- Glieder-, Muskel- und Kopfschmerzen
- Frösteln, Abgeschlagenheit und Schwäche
- Halsschmerzen und Schluckbeschwerden
- trockenem Husten und zähem Schleim
- angeschwollener Nasenschleimhaut
- Lichtempfindlichkeit oder Augenbrennen
- Appetitlosigkeit und Übelkeit
- Erbrechen und Durchfall
Während der Genesung kann es mitunter noch wochenlang zu Reizhusten kommen. Das stark geschwächte Immunsystem ist anfällig für weitere schwerwiegende Infektionen.
Grippe behandeln
Bei einem Befall mit Grippe-Viren sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen. In der Regel konzentriert sich eine Grippe-Behandlung auf die Minderung der Beschwerden. Bei schweren Grippen und bei gefährdeten Personengruppen werden Virostatika verabreicht. Bei einer Zweitinfektion mit Bakterien ist die Gabe von Antibiotika das Mittel der Wahl.
Stärkung des Immunsystems
Sie müssen Ihre körpereigene Abwehr stärken:
- Essen Sie vitaminreiche Nahrung.
- Trinken Sie viel Wasser oder Tee.
- Halten Sie dringend Bettruhe.
- Schonen Sie sich so lange bis die Grippe vorüber ist.
- Rauchen Sie nicht.
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Mittel gegen Husten und Halsschmerzen
Gegen Husten helfen zum Tee aufbereitete Heilkräuter wie beispielsweise Fenchel, Holunderblüte, Lindenblüte, Spitzwegerich und Thymian. Bei Halsschmerzen, Heiserkeit und Hustenreiz greifen Sie zur Befeuchtung der Rachenschleimhaut auf Lutschpastillen zurück.
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Mittel gegen Schnupfen
Bei einem Schnupfen verstopft zähflüssiger Schleim die Nase. Dieser kann sich auf Nebenhöhlen, Augen und Ohren ausbreiten. Sie müssen das Nasensekret verflüssigen, um Ihre Atemwege zu befreien. Hierzu dienen diverse Nasensprays, aber auch Tabletten. Ein Aufguss von Eisenkraut, Pfefferminze und Schafgarbe unterstützt den Kampf gegen den Schnupfen.
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Mittel gegen Schmerzen und Fieber
Schmerzen und Fieber lassen sich mit leichten Schmerzmitteln mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Paracetamol behandeln.
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Behandlung bei schweren Grippen und Risikogruppen
Bei schweren Grippen oder Risikogruppen – wie Schwangere, Ältere oder an diversen Krankheiten leidende Personen – werden Virostatika verabreicht. Zur Gruppe dieser Medikamente gehören die Neuramidase-Hemmer. Sie blockieren das Enzym Neuramidase, welches für die Vermehrung der Grippe-Viren eine wichtige Rolle spielt. Allerdings müssen diese Medikamente innerhalb von 48 Stunden nach dem Auftreten der ersten Symptome verabreicht werden, um einen milderen und schnelleren Verlauf der Erkrankung zu gewährleisten.
Besser ist es Grippe vorzubeugen: Informieren Sie sich über Grippe-Impfungen.
Behandlung bei Komplikationen
Durch die Schwächung des Körpers kann es zu einer Sekundärinfektion durch Bakterien kommen. Häufig sind dann auch die Nasennebenhöhlen und das Mittelohr betroffen. Organerkrankungen wie eine Lungenentzündung können ebenfalls die Folge sein. Hier wird die Grippe zusätzlich mit Antibiotika behandelt, die gegen die Bakterien vorgeht.
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Stand vom: 27.09.2023
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