Alkohol

Wein, Bier, Sekt und Co.

Wenn im Alltag von Alkohol die Rede ist, dann ist damit zumeist nur Ethanol gemeint. Die Gruppe der Alkohole, die in der Natur vorkommen, umfasst darüber hinaus auch Methanol, Propanol oder Butanol. Andere umgangssprachliche Namen für Ethanol sind Spirit, Weingeist oder Spiritus. Ethanol ist eine farblose, leicht entzündliche Flüssigkeit mit würzigem Geruch. Die Substanz ist nicht nur in Form von Trinkalkohol, sondern auch als organisches Lösungs- und Desinfektionsmittel industriell von großer Bedeutung.

Ethanol hat die Summenformel C2H6O und wird durch die Vergärung von Zucker hergestellt. Die farblose Flüssigkeit hat einen brennenden Geschmack.

Lebensmittel, die Alkohol enthalten

Pralinen
Vorsicht: In vielen Pralinen versteckt sich Alkohol.

Offensichtlich ist der Gehalt von Alkohol bei alkoholischen Getränken, wie Bier, Wein und Sekt. Doch oft versteckt sich Alkohol in geringen Mengen in zahlreichen anderen Lebensmitteln. Zu ihnen gehören Gebäcke wie die Schwarzwälder Kirschtorte, Pralinen und diverse Schokoladen. Alkohol ist auch in Sauerkraut, manchen Soßen, Kefir, reifen Bananen und in Fruchtsaft enthalten. Dies stellt vor allem für Kinder und trockene Alkoholiker ein großes Problem dar.

Schon gewusst?

Wenn Früchte gären, entsteht Alkohol. Daher haben Fruchtsäfte einen geringen Alkoholgehalt.

Ein Blick in die Zutatenliste stellt viele Anwender vor ein Rätsel: Nicht alle Begrifflichkeiten sind bekannt und können dem Alkohol zugeordnet werden.

Hinter diesen Begriffen steckt Alkohol: Ethanol | Ethylalkohol | Amaretto | Branntwein |   Calvados |  Obstbrand |   Madeira | Rosenwasser | Weingeist

Alkoholfrei ist nicht gleich alkoholfrei

Manches Bier, mancher Wein oder mancher Sekt wird zwar als alkoholfrei tituliert, ist es aber in Wirklichkeit nicht. Da eine Kennzeichnungspflicht für Alkohol erst bei 1,2 % anfängt, können Getränke, die einen darunterliegenden Alkohol aufweisen mit alkoholfrei beworben werden.

Bier, Wein und Spirituosen

Biersorten
In Deutschland ist das Pils am beliebtesten. Wer die Hauptstadt besucht, sollte Berliner Weiße bestellen. In Bayern bekommt man ein Helles serviert.

Im Handel gibt es eine schier unendlich große Vielfalt an alkoholischen Getränken. Allein 100 verschiedene Bierstile sind weltweit bekannt. In Deutschland gibt es mehr als 5000 verschiedene Marken. Zu den bekanntesten Biersorten zählen:

  • Ale
  • Alt
  • Bock
  • Berliner Weiße
  • Dunkelbier
  • Eisbier
  • Export
  • Helles
  • Lager
  • Malzbier
  • Pilsener
  • Schwarzbier
  • Starkbier
  • Stout
  • Weizen

Ein gesunder Trend zeichnet sich ab: Es wird in Deutschland weniger Bier verkauft.

Infografik: Bierabsatz 2017 rückläufig | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista.

Und so sinkt der Pro-Kopf-Konsum von Bier entsprechend:

Infografik: Keine Lust mehr auf Bier? | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista.
Wein
Rotwein und Weißwein sind die idealen Begleiter bei einem köstlichen Abendmahl.

Die Weinlandschaft zeichnet sich durch eine noch größere Vielfalt aus. Grob kann man unterscheiden in:

  • Wein, wie Rotweine, Weißwein und Roséwein
  • Schaumweine, wie Sekt, Champagner oder Prosecco
  • Perlweine, wie Prosecco Frizzante
  • nicht ausgegorene Weine, wie Federweißer und Sauser
  • Likörweine, wie Portwein oder Sherry
  • Weinhaltige Getränke, wie Sangria und Weinschorle
  • weinähnliche Getränke, wie Obstwein oder Met

Zu den Spirituosen, umgangssprachlich auch Schnaps genannt, zählen alkoholische Flüssigkeiten, die einen Alkoholgehalt von mindestens 15 % Vol. aufweisen. Zu ihnen gehören:

  • Branntweine
  • Obstbrände
  • Obstgeiste
  • Getreidebrände, wie Korn, Whisky und Wodka
  • Liköre

Alkohol: Richtwerte für risikoarmen Genuss

Anstoßen mit Bier
In Deutschland ist das Bier das beliebteste alkoholische Getränk. Leider bleibt es oft nicht bei einem Feierabendbier. Gerade in geselligen Runden werden es schnell 3 bis 4 Gläser.

Trinkalkohol ist ein Genussmittel und zählt zu den legalen Suchtmitteln. Er verursacht eine Reihe an Krankheiten.

Nur wer gelegentlich und in Maßen trinkt, kann halbwegs ausschließen, sich und seinen Körper zu schädigen. Als risikoarmer Konsum gilt bei Frauen ein Glas Wein mit 0,1 Litern oder ein kleines Bier mit 0,25 Litern, wenn es mindestens 2 alkoholfreie Tage in der Woche gibt. Bei Männern liegt der Wert bei einem halben Liter Bier oder 2 kleinen Gläsern Wein.

Schwangere oder Mütter, die stillen, sollten generell auf Alkohol verzichten.

Der Weg des Alkohols im Körper

Bereits im Mund und in der Speiseröhre wird ein Teil des aufgenommenen Ethanols in den Blutkreislauf geleitet. Der restliche Alkohol wird im Magen und Dünndarm resorbiert.

Der schnell ins Blut gelangte Alkohol verteilt sich im gesamten Körper. Wird Alkohol auf nüchternen Magen getrunken, dann erfolgt die Resorption sogar wesentlich schneller.

Die Aufgabe der Leber ist es, den Alkohol im Blut wieder abzubauen. Für den Alkohol eines kleinen Bieres (0,25 l) benötigt sie dafür etwa 1 bis 1,5 Stunden.

Tipp:

Verzehrt man vor dem Alkoholgenuss fett- und ballaststoffhaltige Lebensmittel, verlangsamt sich das Übergehen des Alkohols in das Blut.

Auswirkungen von Alkoholkonsum

Alkoholgenuss in Maßen birgt wenig Risiken. Wer es jedoch übertreibt, bezahlt mitunter nicht nur mit seiner Gesundheit, sondern auch mit seinem Leben.

Kleine Mengen Alkohol wirken meist anregend und angstlösend. Trinkt man jedoch mehr, dann kann der Alkohol gereiztes und aggressives Verhalten hervorrufen. Ein stark erhöhter Alkoholkonsum hat deutliche Folgen auf Körper und Geist:

  • Die Konzentrationsfähigkeit und das Urteilsvermögen lassen nach.
  • Das Bewegungsvermögen und die Koordination sind beeinträchtigt.
  • Die Zunge wird gewissermaßen „schwer“ und damit die Sprache unklar und lallend.
  • Das Sehvermögen ist eingeschränkt.
  • Schließlich übermannt den Betrunkenen eine starke Müdigkeit.

Unser Produkttipp:  Veroval® SELBST-TEST Alkohol zur Feststellung der Fahrtüchtigkeit

Bei einem zu hohen Alkoholspiegel im Blut kann eine Alkoholvergiftung mit Koma und im schlimmsten Fall mit dem Tod eintreten.

Welche Auswirkungen Alkoholgenuss auf den Menschen hat, ist jeweils abhängig von der Menge Alkohol, die der Mensch zu sich genommen hat sowie von körperlichen und psychischen Konditionen. Auch die Gewohnheit an Alkoholkonsum ist kein unwichtiger Faktor.

Der Cholesterinspiegel wird durch Alkohol nicht erhöht, jedoch erhöhen sich die Triglyzerid-Werte. Daher sollten Menschen mit Fettstoffwechselstörungen alkoholische Getränke weitgehend oder vollständig meiden.

Infografik: Alkohol in Deutschland | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista.

Folgen von Alkoholmissbrauch

Alkoholmißbrauch
Alkohol kann Existenzen zerstören.

Übermäßiger Genuss des Alkohols kann zu diversen Erkrankungen bis hin zum Tod führen. Jedes Jahr sterben laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 2,5 Millionen Menschen infolge von übermäßigem Alkoholkonsum. Folgeerkrankungen einer zu hohen Alkoholzufuhr sind beispielsweise Leberzirrhose, Erkrankungen des peripheren Nervensystems, Entzündung der Bauchspeicheldrüse sowie bestimmte Krebserkrankungen. Zwischen 2 und 3 % der Erwachsenen hierzulande sind alkoholabhängig und 10 bis 15 % zählen zu den „Problemtrinkern“. Besonders bedenklich ist dabei, dass das Einstiegsalter für ständigen Alkoholkonsum auf derzeit 12 Jahre herabgesunken ist.

Lesen Sie mehr zum Thema Alkoholkrankheit: Alkoholsucht

Verwendung von Alkohol in der Medizin

Alkohol wird wegen seiner desinfizierenden Eigenschaften im medizinischen Bereich zur Reinigung verwendet, z. B. zur hygienischen Hände- bzw. Wunddesinfektion oder für Kühlumschläge.

Unsere Produkttipps – Alkohol für die Desinfektion:  Alkohol 70 % V/V HETTERICH | schülke octenisept® Wund-Desinfektion | Sterillium® Virugard HÄNDE-DESINFEKTIONSMITTEL | Alcohol Pads B. Braun


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Arzt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.


Stand vom: 17.01.2020

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

Visits: 18431