COPD

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (Raucherlunge)

An der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, kurz COPD, erkranken jedes Jahr weltweit rund 64 Millionen Menschen. COPD zählt zu den häufigsten Atemwegserkrankungen und rangiert hinter Koronarer Herzkrankheit und Schlaganfall auf Platz 4 der Todesursachen. Die meisten Patienten sind über 40-Jährige, die an den dauerhaft entzündeten Atemwegen leiden. Rasches Eingreifen kann den Krankheitsverlauf erheblich mildern, jedoch nicht heilen.

Was ist COPD?

Bei der Volkskrankheit COPD kommt es zu einer Verengung der unteren Atemwege: Die Bronchien und Bronchiolen reagieren auf reizende Einflüsse mit dauerhaften Entzündungsprozessen. Die Atmungsorgane verengen sich zunehmend, sodass der Sauerstoffaustausch in der Lunge beeinträchtigt wird und das bedrückende Gefühl der Atemnot entstehen kann.

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung geht in vielen Fällen auch mit einem Lungenemphysem einher, bei dem die kleinen Lungenbläschen zerplatzen. Der Gasaustausch nimmt rapide ab, die Lunge wird stark überbläht. Mit der COPD wird oft auch die chronische Bronchitis in Zusammenhang gebracht. Was von vielen Bürgern als Raucherhusten abgetan wird, kann sich schleichend zu einer ernstzunehmenden, da lebensgefährlichen, Lungenerkrankung entwickeln.

Eine chronische Bronchitis liegt vor, wenn ein mindestens drei Monate langer Husten mit Schleim besteht – und das über zwei Jahre hinweg. Eine einfache chronische Bronchitis zeichnet sich durch eine einmalige Produktion von Hustensekret ab. Zu diesem Zeitpunkt kann z. B. durch den Verzicht von Zigaretten eine Verschlechterung des Gesundheitszustands abgewendet werden. Andernfalls ist ein Übergang von der chronischen Bronchitis zur COPD, der chronisch obstruktiven Bronchitis, möglich.

Informationen zur Raucherentwöhnung: Wie kann ich mit dem Rauchen aufhören?

Was sind die 4 COPD-Stadien nach GOLD?

COPD zählt zu den häufigsten Krankheiten weltweit. In Deutschland ist jeder 8. über 40 Jahren von der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung betroffen.

Ende der 1990er Jahre definierte eine durch die WHO gegründete Expertenkommission namens „Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease“, kurz GOLD, 4 Schweregrade der Erkrankung.

GOLD-Stadium
GOLD-Stadium 1 (Anfangsstadium)Die Lungenfunktion weicht um bis zu 20 % vom Sollwert ab. Die Atembeschwerden sind schwach ausgeprägt. Die Betroffenen merken die Erkrankung kaum. Chronischer Husten und Auswurf können auftreten.
 GOLD-Stadium 2 (mittelschwere COPD)Die Lungenfunktion weicht um 20 bis 50 % vom Sollwert ab. Bei starker körperlicher Belastung kann es zu leichter Atemnot kommen.
GOLD-Stadium 3 (schwere COPD) Die Lungenfunktion weicht um 50 bis 70 % vom Sollwert ab. Der Betroffene hat starke Atembeschwerden. Er hat u. U. Husten mit Auswurf. Die Beschwerden stellen sich bereits bei leichten Anstrengungen, wie Treppensteigen, ein.
GOLD-Stadium 4 (Endstadium, sehr schwere COPD)Die Lungenfunktion weicht mehr als 70 % vom Sollwert ab. Die Betroffenen sind chronisch mit Sauerstoff unterversorgt. Sie leiden unter schwerer Atemnot bei alltäglichen Tätigkeiten, teilweise sogar im Ruhezustand. Ihre körperliche Belastbarkeit ist stark eingeschränkt.

Was sind typische Symptome einer COPD?

Husten
Wer an COPD erkrankt ist, hat mit starkem Husten zu kämpfen.
Bild: aletia2011 – stock.adobe.com

Eine COPD äußert sich durch hartnäckigen Husten, der vor allem in den Morgenstunden auftritt. Da die Atemwege bei dieser Lungenerkrankung mit zähflüssigem Sekret verkleben, fällt den Betroffenen das Abhusten schwer. Sie fühlen sich müde und matt, denn die körperliche Belastbarkeit nimmt stetig ab. Spätestens wenn beim Spazierengehen oder Handwerken Atemnot einsetzt, sollte der Gang zum Arzt führen. Im späteren Verlauf wird die lapidar als Raucherhusten oder Raucherlunge abgehandelte Volkskrankheit den Körper schwächen. Gewichtsverlust und reduzierte Muskelmasse sind typisch. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung verläuft in Krankheitsschüben.

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Ursachen für eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Tabakkonsum gilt als Hauptursache für die unterschätzte Erkrankung. Nahezu jeder zweite Langzeitraucher erkrankt schleichend an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung.

Männer sind dreimal so oft betroffen als Frauen.


Mit dem Rauch einer Zigarette werden rund 4.000 Inhaltsstoffe bzw. Chemikalien inhaliert, die das Immunsystem schädigen und die Entzündung der Atemwege fördern.


COPD-Patienten sind in rund 80 von 100 Fällen Raucher oder ehemalige Raucher. Auch Passiv-Rauchen kann die risikolastige Lungenerkrankung begünstigen.

Weitere Ursachen sind:

  • Feinstaub von Druckern oder Kopierern
  • Abgase von Industrie und Kraftfahrzeugen
  • Nanopartikel in der Luft, wie es in Werkstätten und Betrieben vorkommt

Risiken und Lebenserwartung

Raucherentwöhnung
Nikotinkonsum ist äußerst gesundheitsschädigend. Zigarettenkonsum verursacht viele Krankheiten. Hören Sie mit dem Rauchen auf.
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Mit ernstzunehmenden Konsequenzen hat derjenige zu rechnen, der seinen Lebensstil nicht ändert.

Experten zufolge sinkt die Lebenserwartung um Jahre, sofern keine Behandlung erfolgt. Die Lungenfunktion wird immer weiter eingeschränkt, körperliche Aktivitäten und auch die Psyche stoßen an ihre Grenzen. Was mit Zigaretten über Raucherhusten beginnt, kann mit kontinuierlicher künstlicher Sauerstoffzufuhr und Depression enden. Wer seine Krankheit jedoch ernst nimmt, hat größere Chancen, den Krankheitsverlauf so gering wie möglich zu halten und möglicherweise abzuwenden.

Behandlung und Therapie der COPD

Eine frühzeitige Behandlung der COPD wird die Symptome gezielt abschwächen.

  • Als führende Therapiemaßnahme wird auf Nikotinkonsum verzichtet.
  • Spezielle Atem- und Hustentechniken sowie Physiotherapie sorgen für Erleichterung.
  • Im Rahmen der Therapie profitieren die Patienten auch von einer Ernährungsberatung.
  • Eine regelmäßige Grippen- und Pneumokokkenimpfung kann die angeschlagene Lunge vor einer Infektion durch Bakterien und Viren schützen.
  • Als begleitende Maßnahme werden dem Krankheitsverlauf entsprechend Entzündungshemmer eingesetzt.
  • Befindet sich die COPD im fortgeschrittenen Stadium, so wird eine Sauerstofftherapie hin zur künstlichen Beatmung verordnet.

Rezeptfreie Medikamente zielen auf die symptomatische Behandlung. Sie verflüssigen den Hustenschleim und helfen beim Abhusten.

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Stand vom: 15.11.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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