Arthrose

Arthrose

Schmerzhafter, vorzeitiger Gelenkverschleiß

Der Begriff Arthrose steht für einen Gelenkverschleiß, der das altersübliche Maß übersteigt. Gelenke nutzen sich aus verschiedenen Gründen ab. Maßgeblich ist eine hohe Belastung.

Arthrose: Gelenkverschleiß

Am Beginn einer Arthrose steht der Abbau des Gelenkknorpels bis der Knochen teilweise oder ganz freigelegt wird. Der Knochen wird nicht mehr ausreichend vor Stößen und großer Belastung geschützt. Er versucht die Überlastung auszugleichen, indem er verstärkt Knochensubstanz bildet. Deswegen kommt es zu Deformierungen und knotigen Verdickungen der von Arthrose betroffenen Gelenke.

Das abgeriebene Knorpel- und Knochenmaterial verursacht wiederum eine Entzündung der umgebenden Gelenkhaut. Dadurch sind die Gelenke überwärmt und gerötet. Zudem lagert sich Flüssigkeit im Gelenk an und es kommt zu einem sogenannten Gelenkerguss. Dieses Krankheitsbild nennt die Fachwelt aktivierte Arthrose.

Schon gewusst?

Ähnliche Namen, zwei Krankheiten: Während die Arthrose, den Gelenkverschleiß bezeichnet, benennt die Arthritis eine Gelenkentzündung.

Formen der Arthrose

Am häufigsten tritt Arthrose an Gelenken auf, die besonders stark durch das Körpergewicht belastet werden. Arthrosen werden u. a. nach der betroffenen Stelle unterschieden:

Namebetroffene Körperstelle
Gonarthrose Arthrose im Knie
Koxarthrose Arthrose in der Hüfte
Spondylarthrose Arthrose der kleinen Wirbelsäulengelenke
Heberden-Arthrose Arthrose der Fingerendgelenke
Bouchard-Arthrose Arthrose der Mittelgelenke
Rhizarthrose Arthrose des Daumensattelgelenk

Ursachen der Arthrose

Wenn das Gelenk über einen längeren Zeitraum überlastet wird, entstehen Knorpelschäden. Diese sind irreparabel. Im zunehmenden Alter kommt es bei jedem Menschen zu einem Gelenkverschleiß. Doch gewisse Risikofaktoren führen dazu, dass der Prozess eher einsetzt. Zu ihnen zählen:

  • Übergewicht
  • Leistungssport bzw. hohe sportliche Aktivitäten
  • Fehlstellung der Gelenke (z. B. X-Bein-Stellung, Hüftgelenksfehlstellung)
  • knöcherne Deformierung aufgrund von Knochenerkrankungen wie Osteoporose
  • Gelenkentzündungen (Arthritis)
  • Knochenbrüche
  • Kapsel-Band-Verletzungen
  • angeborene Knorpeldefekte
  • Stoffwechselstörungen wie Gicht oder Diabetes mellitus

Sind die Ursachen nachweisbar, spricht man von einer “sekundären Arthrose”. Wenn medizinisches Personal die Ursache nicht bestimmen kann, wird diese Form des Gelenkverschleißes als “primäre Arthrose” bezeichnet.

Eine spezielle Form der Arthrose ist die hämophile Arthrose, die durch die Bluterkrankheit, die sogenannte Hämophilie, hervorgerufen wird. Das Bluterknie entsteht dabei durch die erhöhte Blutungsneigung, die im verletzten Gelenk andauernde Blutungen verursacht.

Symptome des Gelenkverschleißes

Knieschmerzen
Morgensteifigkeit gehört zu den typischen Beschwerden bei Arthrose.
Bild: Drs Producoes – Getty Images Signature (Canva)

Der degenerative Prozess ist mit starken Schmerzen verbunden. Körperliche Belastung, insbesondere stoßartige Bewegungen, so zum Beispiel beim Hinabsteigen einer Treppe, sowie kalte und feuchte Witterung verstärken die Schmerzen.

  • Anlaufschmerz: Die ersten Bewegungen nach längerer Ruhe sind schmerzhaft, etwa nach dem Aufstehen von einem Stuhl.
  • Morgensteifigkeit der Gelenke: Das Gelenk fühlt sich steif an und muss erst „warmgelaufen“ werden. Nach einer halben Stunde hat sich der Zustand normalisiert.
  • Druckschmerzen
  • eingeschränkte Beweglichkeit
  • Reiben und Knirschen während der Bewegung
  • leichte Schwellung

Gängige Therapien bei Arthrose

Bei einer Behandlung einer Arthrose liegt die Konzentration auf der Schmerzlinderung. Die Gelenke sollen zudem wieder beweglicher und leistungsfähiger – sowie der fortschreitende Gelenkverschleiß verzögert – werden.

Krankengymnastik und Sport bei Arthrose

Rückenschule
Gymnastische Übungen helfen.
Bild: Robert Kneschke (Canva)

Der Patient kann in einer Knieschule – eine Therapieform der Krankengymnastik – gezielte gelenkschonende Maßnahmen für sein alltägliches Leben erlernen, sowie Übungen, um schwache Muskeln zu kräftigen. Er sollte sich außerdem regelmäßig bewegen und gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren betreiben.

Gewichtsreduktion

Ist der Arthrose-Betroffene übergewichtig, sollten Maßnahmen der Gewichtsreduktion ergriffen werden. Zu empfehlen ist zu diesem Zweck eine kalorienreduzierte ausgewogene Mischkost, die alle lebenswichtigen Nährstoffe enthält. Besonders die Einnahme von mehrfach ungesättigten Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und Vitamin D ist hilfreich. Eine gesunde Ernährung hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern beeinflusst auch die Stoffwechselprozesse im Gelenk positiv. Antioxidantien sind neben vielen Vitaminen und Mineralstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln enthalten.

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Medikamentöse Behandlung einer Arthrose

Bei einer Arthrose können Medikamente Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern. Zur Therapie stehen zu diesem Zweck je anders geartete Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen zur Verfügung:

  • Schmerzmittel (Analgetika), z. B. mit dem Wirkstoff Paracetamol oder Ibuprofen
  • kortisonfreie Entzündungshemmer, d. h. nicht-steroidale Antirheumatika ( NSAR) als Tabletten oder als Salbe bzw. Gel, z. B. mit dem Wirkstoff Diclofenac
  • Gelenkinjektionen und Spülung des Gelenks mit lokalen Betäubungsmitteln als akute Schmerztherapie oder mit Kortisonpräparaten in entzündlichen Phasen
  • Hyaluronsäure als ein wichtiger Bestandteil der Gelenkflüssigkeit kann ins Gelenk gespritzt werden

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Orthopädische Maßnahmen bei Arthrose

Zu den orthopädischen Maßnahmen zählen:

  • Pufferabsätze
  • Schuhaußen- beziehungsweise Schuhinnenranderhöhung
  • Handstock
  • Unterarmgehstützen
  • Fersenkissen
  • Bandagen
  • Sitzerhöhungen
  • Keilkissen

Operationen bei von durch Arthrose geschädigten Gelenken

Ist der Gelenkverschleiß zu groß, kann ein künstliches Gelenk eingesetzt werden bzw. kommt eine Gelenkversteifung, eine sogenannte Arthrodese, zum Einsatz. Weitere operative Lösungen wären u. a.:

  • ein Knorpelersatz durch gesunden Knorpel
  • eine körpereigene Knorpelzellen-Transplantation
  • eine Arthoskopie
  • eine Osteotomie

Bei einer Arthoskopie wird das Gelenk ausgespült und durch den Abrieb entstandene Knochen- und Knorpelpartikel entfernt. Bei einer Osteotomie wird die Position jener Knochen korrigiert, die zu einer Arthrose führen.

Weitere Therapiemaßnahmen bei Arthrose

Eine Wärmebehandlung im nicht-akuten Stadium und eine Kältebehandlung im akuten Stadium sowie der Einsatz von Ultraschall und eine Elektrotherapie können unterstützend angewendet werden.

Arthrose vorbeugen

Mit einer gesunden Lebensweise lässt sich Arthrose gut vorbeugen.

  • Meiden Sie Übergewicht. Je weniger Ihre Gelenke zu tragen haben, umso schonender ist es für diese.
  • Ernähren Sie sich gesund. Fleisch, Wurst und tierische Fette fördern die Bildung von Entzündungsstoffen. Verzichten Sie auf stark verarbeitete Produkte wie Fertiggerichte oder Fastfood. Essen Sie reichlich Obst und Gemüse und Vollkornprodukte.
  • Bewegen Sie sich. So kann die Gelenkschmiere, die wichtige Nährstoffe für den Knorpel enthält, in das Knorpelgewebe einmassiert werden. Doch achten Sie dabei darauf, dass Sie Ihre Gelenke nicht überlasten.
  • Treiben Sie maßvoll Sport. Suchen Sie sich eine gelenkschonende Sportart aus. Geeignet sind Radfahren, Wandern, Standard-Tanz oder Schwimmen. Daneben ist Gymnastik und Kraftsport eine gute Wahl. Bauen Sie gezielt die Muskulatur rund um die Gelenke auf. Allerdings sollten Sie die sportlichen Aktivitäten nicht übertreiben. Überfordern Sie sich nicht. Gerade bei Fußballern und Gewichthebern ist Arthrose häufig diagnostiziert, da diese ihre Gelenke oft überlasten.
  • Korrigieren Sie Fußfehlstellungen und falsche Bewegungsmuster. Fehlstellungen belasten Knie und Hüfte. Eine Korrektur ist mit Schuheinlagen möglich.
  • Verzichten Sie auf Nikotin. Zigaretten fördern den Verlust von Gelenkknorpel.
Arthrose

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Stand vom: 02.01.2023

Coverbild: AndreyPopov – Getty Images (Canva)

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