Taurin

Organische Säure mit vielfältigen Aufgaben im Körper

Vielleicht hat der eine oder andere schon mal etwas von Taurin gelesen. Vermutlich auf einer Zutatenliste von Energy Drinks. Tatsächlich ist Taurin eine organische Säure, die natürlich in Fisch, Fleisch und Milch vorkommt. Der Körper kann sie jedoch auch selbst bilden und das ist gut so, denn Taurin erfüllt viele Funktionen im menschlichen Organismus.

Was ist Taurin?

Taurin ist eine Aminosulfonsäure. Unser Körper stellt die Substanz, zum Beispiel als ein Abbauprodukt der Aminosäuren Cystein und Methionin, selbst her. Gebildet wird das farblose und kristalline Taurin vor allem im Gehirn und in der Leber unter Beteiligung von Vitamin B6.

Synonyme: 2-Aminoethansulfonsäure  | 2-Sulfoethylamin | β-Aminoethansulfonsäure

Das Taurin ist zwischen 0,43 und 1 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht im menschlichen Organismus in Muskeln, Gehirn, Herz und Blut zu finden. Die Muttermilch enthält ebenfalls eine Konzentration von 25 bis 50 Milligramm pro Liter.

Der Mensch nimmt zudem mindestens 200 mg Taurin täglich über die Nahrung auf. Vor allem in Fisch, Fleisch und in der Milch ist Taurin enthalten.

Schon gewusst?

Taurin wurde 1827 das erste Mal aus Ochsengalle isoliert. Passend dazu wählten Wissenschaftler den Begriff für die Substanz aus. Er kommt aus dem Lateinischen und steht für Stiergalle.

Wofür ist Taurin wichtig?

Taurin ist an der Fettverdauung beteiligt: Es unterstützt die Arbeit der Gallensäure und verbessert die Löslichkeit. Unser Körper spaltet Nahrungsfette mithilfe von Taurin, sodass diese dann in das Blut aufgenommen werden können. Außerdem unterstützt die Substanz die Entwicklung des zentralen Nervensystems und des Herzens. Sie sorgt u. a. für einen regelmäßigen Herzschlag. Ferner beteiligt sich Taurin an den Membran-stabilisierenden Zellschutzmechanismen, dient quasi nicht nur als Antioxidans dem Zellschutz.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Taurin viele Funktionen im Körper hat.

Aufgaben von Taurin auf einen Blick

  • unterstützt die Fettverdauung
  • beeinflusst die Signalübertragung und die Entwicklung des Zentralnervensystems sowie des Herzens
  • unterstützt einen regelmäßigen Herzschlag
  • stimuliert den Einstrom und die Membranbindung des Minerals Calcium
  • hilft Natrium und Kalium bei der stabilisierenden Arbeit an der Zellmembran
  • schützt als ein starkes Antioxidans das Gewebe vor oxidativen Schäden
  • wirkt entzündungshemmend und entgiftend

Was passiert bei Taurin-Mangel?

50 bis 125 mg Taurin etwa benötigt unser Körper, um den oben beschriebenen Funktionen nachzugehen. Das stellt er in der Regel selbst her. Nur einen Teil nehmen wir über die Nahrung auf. Da dieser jedoch den Verzehr tierischer Produkte voraussetzt, haben vor allem Veganer und Vegetarier ein erhöhtes Risiko, einen Taurinmangel zu entwickeln.

Eine niedrige intramuskuläre Konzentration an Taurin führt zu Nierenversagen. Weiterhin schwächt es das Immunsystem und es kommt leichter zu Entzündungen.

Taurin-Gehalt im Körper verbessern: Tipps für Vegetarier und Veganer

Wer auf tierisches Eiweiß verzichtet, sollte pflanzliche Produkte in gewissen Kombinationen zu sich nehmen. Eine ideale Mahlzeit ist etwa Reis mit Hülsenfrüchten. Das garantiert die Versorgung des Körpers mit allen essenziellen Aminosäuren.

Welche Lebensmittel enthalten Taurin?

Taurin in Lebensmitteln

In Milch, Fisch und Fleisch kommt Taurin natürlich vor.

Um eine Leistungssteigerung zu erzeugen, wird Taurin in Energy Drinks beigefügt. Studien konnten bisher aber die beworbene positive Wirkung nicht bestätigen.

Eine hohe Zufuhr an Taurin kann nicht empfohlen werden, da die Folgen einer Überdosis noch nicht bekannt sind.

Warum findet sich Taurin in Babynahrung?

Muttermilch
Muttermilch: Energie- und Nährstofflieferant fürs Kind, auch Taurin ist in der Muttermilch enthalten.

Taurin kommt im Rahmen der parenteralen Ernährung zum Einsatz. Bei der künstlichen Ernährung wird eine Nährstoffinfusion direkt in den Blutkreislauf eingeleitet.

Insbesondere Neugeborene können eine solche Infusion erhalten, da sie Taurin noch nicht selbst bilden und daher auf eine Zufuhr von außen angewiesen sind.

Im Normalfall erhalten sie Taurin über die Muttermilch.

Die organische Säure ist für den Säugling wichtig bei:

  • der Entwicklung der Augennetzhaut (Retina)
  • dem Schutz und die Stabilisierung von Zellmembranen
  • der Fettverdauung (Konjugatbildung mit Gallensäuren)
  • bei der Kommunikation zwischen Nervenzellen

Viele Hersteller mengen deshalb Taurin auch in die Folgemilch. Es ist jedoch gesetzlich nicht vorgeschrieben.

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Warum ist Taurin als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich?

Taurin ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich. Sie können es einsetzen:

  • bei Fettstoffwechselstörung
  • bei Gallensteinen
  • als Antioxidans
  • zur Unterstützung für das Herz-Kreislauf-System
  • zur Unterstützung des Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalts

Sprechen Sie eine Einnahme jedoch mit dem Arzt ab.

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Welche Nebenwirkungen hat Taurin?

Das in Lebensmitteln natürlich vorkommende Taurin verursacht in der Regel keine Beschwerden. Im Gegenteil: Wie oben bereits ausgeführt, benötigt der Körper Taurin. Bei empfindlichen Personen kann Taurin als Zusatz in Nahrungsergänzungsmitteln gegebenenfalls zu einem Anstieg der Magensäure führen. Erfolgt die Einnahme in Kombination mit weiterer Nahrung oder mit Milch kann dies umgangen werden. Bei Einzelgaben von mehr als 3 g täglich tritt ggf. Durchfall auf.

Nimmt man allerdings zu viel Taurin auf, wird es einfach über die Nieren ausgeschieden. Personen, die jedoch Probleme mit ihren Nieren haben, sollten auf eine zusätzliche Zufuhr, etwa durch Nahrungsergänzungsmittel, verzichten.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät Kindern, Schwangeren und Stillenden davon ab, Taurin-haltige Energydrinks zu konsumieren. Auch wenn es festgelegte Höchstmengen von Taurin in Energydrinks gibt, kann Taurin insbesondere in der Verbindung mit anderen zugesetzten Substanzen wie Koffein gegebenenfalls folgende Nebenwirkungen verursachen:

  • Herzrhythmusstörungen
  • Krampfanfälle
  • Kreislaufkollaps

Akute Gefahr besteht bei einem extremen Konsum von Energydrinks, insbesondere in Zusammenhang mit Alkohol. Nehmen Sie Taurin nicht gemeinsam mit Acetylsalicylsäure, etwa Aspirin®, ein.

Wofür brauchen Katzen Taurin?

Katze
Katzen können Taurin nicht selbst bilden. Sie müssen es über die Nahrung aufnehmen.

Für die Gesundheit der Tiere ist Taurin ebenso wichtig wie für den Menschen. Während Hunde Taurin selbst bilden können, ist dies bei Katzen nicht der Fall. Hier können Sie durch entsprechende Futtermittel die Katzennahrung ergänzen.

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Stand vom: 25.01.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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