Glutenfreies Superfood ist reich an Eisen
Die Amaranth-Pflanze (andere Schreibweise Amarant) fand den Weg von Südamerika zu uns nach Europa. Bereits die Inkas und Azteken nutzten Amaranth. Es hörte, neben Mais und Bohnen, zu ihren Hauptnahrungsmitteln. Die Bezeichnung „Amaranth“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „unvergänglich“ oder „nicht welkend“. Seine hochwertigen Inhaltsstoffe machen Amaranth als Nahrungsmittel besonders wertvoll.
Schon gewusst?
Amaranth als getreideähnliches Nahrungsmittel ist nicht identisch mit der synthetischen roten Lebensmittelfarbe E 123, die ebenfalls unter der Bezeichnung “Amaranth” bekannt ist.
Themenübersicht
Amaranth – so sieht die Pflanze aus
Amaranth gehört botanisch gesehen zu den Fuchsschwanzgewächsen und nicht, wie die Getreidearten, zu den Süßgräsern. Da die Samen jedoch in ähnlicher Weise wie Getreide verwendet werden, zählt Amaranth, wie auch Buchweizen und Quinoa, zu den Pseudogetreiden (Pseudocerealien). Die Laubblätter der hochwachsenden, krautigen Pflanze sind wechselständig angeordnet. Der Blütenstand ist rispenförmig und kann bis zu einen Meter lang werden. Er tritt in vielfältigen Farben auf: Sie reichen von hellem Gelb über kräftiges Orange bis hin zu leuchtendem Rot. Die Amaranth-Samen sind klein und sehr leicht. Sie schmecken süßlich bis nussig. Bei einigen Amaranth-Arten können auch die Laubblätter als Nahrung genutzt werden. Sie werden ähnlich wie Spinat zubereitet.
Heute wird Amaranth vor allem in Mexiko angebaut, aber auch in Pakistan, Nepal, Indien und im Süden der USA. In Europa ist der Amaranth-Anbau dagegen sehr gering. Die Ernte erfolgt noch mit der Hand.
Schon gewusst?
Eine Amaranth-Pflanze liefert bis zu 50.000 Samenkörner. Rund 1.500 Körner ergeben gerade mal ein Gramm.
Inhaltsstoffe von Amaranth
Amaranth hat wegen seiner wertvollen Inhaltstoffe als Nahrungsmittel in den letzten Jahren neue Bedeutung gewonnen und sich seine Nische im Lebensmittelmarkt erobert. Die Amaranth-Samen weisen einen hohen Gehalt an Proteinen auf. Sie enthalten außerdem ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure oder Alpha-Linolsäure, eine Omega-3-Fettsäure. Weiterhin ist Amaranth reich an Mineralstoffen wie Calcium, Magnesium, Zink und Eisen. Für Vegetarier, Veganer und Frauen, die von Eisenmangel betroffen sind, ist Amaranth daher ein nützlicher Bestandteil der Nahrung.
In der folgenden Übersicht finden Sie die Angaben zur Zusammensetzung von Amaranth bezogen auf je 100 g essbarem Anteil. Bitte beachten Sie, dass die genaue Zusammensetzung von Amaranth abhängig ist von Umweltbedingungen und Anbautechnik.
Inhaltsstoffe und Nährwertangaben von Amaranth
Bestandteile | Anteil/100 g |
Kohlenhydrate davon Ballaststoffe | 56,80 g
8,60 g |
Proteine | 14,60 g |
Fett | 8,80 g |
Wasser | |
Mineralstoffe | |
Calcium | 214 mg |
Eisen | 9 mg |
Kalium | 484 mg |
Kupfer | 1,60 mg |
Magnesium | 308 mg |
Mangan | 2,30 mg |
Natrium | 25,82 mg |
Phosphor | 582 mg |
Zink | 3,66 mg |
Vitamine | |
Vitamin B1 (Thiamin) | 76 µg |
Vitamin B2 (Riboflavin) | 199 µg |
Vitamin B3 (Niacin) | 1,20 mg |
Vitamin B5 (Pantothensäure) | 1 mg |
Vitamin B6 (Pyridoxin) | 214 µg |
Vitamin B9 (Folsäure) | 47 µg |
Vitamin C (Ascorbinsäure) | 4 mg |
Vitamin E (Tocopgerol) | 96 µg |
100 g = 365 kcal
Für Menschen, die an Zöliakie erkrankt sind, ist das glutenfreie Amaranth eine gesunde Alternative zu den üblichen Getreidesorten, die Gluten enthalten. Auch Neurodermitis-Patienten wird der Verzehr von Amaranth empfohlen, da das Nahrungsmittel keine Unverträglichkeit hervorruft.
Verwendung von Amaranth
Amaranth lässt sich inzwischen in Deutschland in Bioläden oder auch im Nahrungsmittelsortiment von großen Drogerien finden. Es dient darüber hinaus als Zusatz in Kosmetik-Artikeln.
Amaranth als gesundes Nahrungsmittel
Amaranth ist in dieser Form eine geeignete Zutat für Salat, Suppen, Aufläufe, Bratlinge oder Müsli. Die Samen können ähnlich wie Reis zubereitet werden und auch als Beilage zu einem Gemüsegericht dienen. Oft werden die kleinen Amaranth-Samen gepoppt, sodass eine Art Amaranth-Popcorn entsteht. Mit den gepufften Amaranth-Samen lassen sich Müsli-Mischungen verfeinern. Weiterhin gibt es Schokoriegel, Gebäck, Müsliriegel und auch Nudelprodukte mit Amaranth-Anteil.
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Die Blätter und Sprossen der Amaranth-Pflanze sind essbar, jedoch ist deren Haltbarkeit nicht sehr lang. Daher sind diese Bestandteile im deutschen Nahrungsmittelmarkt selten zu finden. Vor allem die Blätter und Stängel des Dreifarben-Amaranths freuen sich großer Beliebtheit. Sie können ähnlich wie Spinat zubereitet werden.
Schon gewusst?
Amaranth ist nichts für Säuglinge. Kinder bis zu einem Alter von einem Jahr sollten keine Lebensmittel mit Amaranth zu sich nehmen, da dieser Stoffe enthält, die die Aufnahme diverser Nährstoffe, hemmt.
Amaranth in Kosmetik: Bestandteil in Cremes und Shampoos
Auch die Kosmetikindustrie hat das wertvolle Amaranth für sich entdeckt. Extrakte aus Amaranth werden als Inhaltsstoff für Cremes oder Shampoos verwendet. Das aus den Körnern gewonnene Öl enthält 70 % ungesättigte Fettsäuren und Antioxidantien, wie Squalen oder Tocopherole (Vitamin E). Damit stärkt Amaranth zum einen den hauteigenen Lipidmantel und wirkt zum anderen oxidativem Stress und Hautalterung entgegen. Es wird gern bei trockener, empfindlicher, gereizter und barrieregestörter Haut eingesetzt.
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Merke
Amaranth als Wirkstoff in pflegenden Cremes stärkt die Hautschutzbarriere und schützt vor Hautalterung. Insbesondere trockene und empfindliche Haut profitiert von Amaranth in Pflegeprodukten.
Amaranth als Heilpflanze
Amaranth enthält viele Proteine. Daher ist es gerade für Veganer eine gute Eiweißquelle. Mit einem Anteil von 14 % ist es eiweißreicher als die Getreidesorten Weizen, Roggen oder Gerste. Daneben profitieren Veganer und Vegetarier vom hohen Eisen-Gehalt, sodass der Tagesbedarf an Eisen mithilfe von Amaranth gedeckt werden kann.
Das in den Samen enthaltene Öl besteht zu 70 % aus ungesättigten Fettsäuren. Diese wirken positiv auf den Cholesterinspiegel ein. Die in Amaranth enthaltenen Ballaststoffe bringen die Verdauung in Schwung und sättigen gut.
Laut einer brasilianischen Studie unter der Leitung von Jaime Amaya-Farfan und Valeria Caselato aus dem Jahr 20121 konnten folgende Wirkungen von Amaranth bestätigt werden:
- Blutfettgehalt-senkend
- Immunsystem-stärkend
- Blutzuckerstoffwechsel-ausgleichend
- Blutdruck-senkend
- Eisenmangel-behebend
- antioxidativ und antiallergen
Achtung
Das Pseudogetreide hat einen hohen Oxalsäure-Gehalt. Daher sollten Personen, die unter Nierenproblemen leiden, auf Amaranth verzichten. Rohes Amaranth hemmt zudem die Aufnahme von Vitaminen, Proteinen und Spurenelementen aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe. Daher kochen Sie das Pseudogetreide wie Reis oder greifen Sie zum gepuffte Amaranth.
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Stand vom: 30.03.2023
Coverbild: HandmadePictures – Getty Images (Canva)
Weiterführende Literatur:
Caselato-Sousa, V. M.; Amaya-Farfán, J.: State of Knowledge on Amaranth Grain: A Comprehensive Review. In: Journal of Food Science. 2012, Vol. 77, Nr. 4, S. 93-104.
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