Was tun bei Zahnfleischbluten?

Tipps für ein gesundes Zahnfleisch

Färbt sich die Zahnbürste rot, weist dies unmissverständlich auf Zahnfleischbluten hin. Zudem schmerzt schon ein leichter Druck auf das gerötete Zahnfleisch. Wie Sie dieser unangenehmen Beeinträchtigung vorbeugen und wie Sie bei bestehendem Zahnfleischbluten am besten vorgehen, fasst dieser Apothekertipp für Sie zusammen.

Ursachen von Zahnfleischbluten

Gesundes Zahnfleisch bietet den Bakterien, die sich in einer Mundhöhle ansiedeln, weniger Angriffsfläche als entzündetes Zahnfleisch (Gingivitis): Intaktes Zahnfleisch liegt eng an den Zähnen an, wodurch der Zwischenraum von Zahnfleisch und Zähnen versiegelt ist. Ursachen von Zahnfleischbluten liegen mitunter in mangelnder Mundhygiene und falscher Zahnpflege begründet. Auch bei der Nahrungsaufnahme oder durch Zähneknirschen besteht Verletzungsgefahr für das gesunde, zartrosa gefärbte Zahnfleisch.

Eine weitere Ursache sind hormonelle Veränderungen, wie sie in der Schwangerschaft, Pubertät oder den Wechseljahren auftreten.

Schon gewusst?

Bei Schwangeren blutet das Zahnfleisch häufig. Das liegt darin begründet, dass die schwangerschaftsbedingte gesteigerte Östrogenmenge zur Vermehrung von Blutgefäßen um den Zahnhalteapparat führt. Daher kommt es leichter zu Blutungen.

Blutendes Zahnfleisch tritt auch als Symptom für verschiedene Krankheiten auf. Zu diesen zählen:

Medikamente können ebenfalls Zahnfleischbluten verursachen bzw. begünstigen. Hierzu zählen blutverdünnende Mittel, sogenannte Antikoagulantien, wie Acetylsalicylsäure oder Oxycodon, ein starkes Schmerzmittel.

Schließlich können weitere Stoffe wie etwa Nikotin Zahnfleischbluten begünstigen.

Zahnfleischbluten

Vorbeugen mit richtiger Mundhygiene

Mit Zahnseide arbeiten
Zahnseide kommt vor allem in die Zahnzwischenräume, die eine Zahnbürste schlecht erreicht.
Bild: Voyagerix -Getty Images Pro (Canva.com)

Bakterien haben leichtes Spiel, wenn Sie die Zahnpflege vernachlässigen. Dann setzen sie sich mit Vorliebe in den Zahnzwischenräumen ab – spärlicher sind sie auf den glatten Zahnflächen vorzufinden. Aus diesem Grund sollten Sie idealerweise nach jeder Mahlzeit gewissenhaft Mundhygiene betreiben. Was Sie mit einer weichen Zahnbürste (mindestens morgens und abends) nicht entfernt bekommen, erledigt der Einsatz von Zahnseide. Damit lassen sich auch hartnäckige Essensrückstände lösen, um einen übermäßigen Befall von Bakterien einzudämmen. Zahnseide reinigt Zahnzwischenräume gründlicher als jede Munddusche. Allerdings arbeiten die ungewachsten Zahnseiden gründlicher als die gewachsten. Wenden Sie das Zahnpflegemittel mindestens einmal am Tag an. Ideal ist es, die Zahnseide abends nach dem Zähneputzen zu nutzen. Doch gehen Sie behutsam vor. Bei einem falschen Einsatz entstehen Schäden, etwa, wenn Sie mit zu viel Kraft vorgehen. Dann schneidet die Zahnseide ins Zahnfleisch. Alternativ können Sie auch Interdentalbürsten verwenden. Diese sind besonders für die kleinen und großen Backenzähne und große Zwischenräume geeignet. Für die Frontzähne hingegen ist die Zahnseide die erste Wahl.

Wer sollte Zahnseide verwenden?

Raucher, Diabetiker, Personen mit HIV und Personen, die eine genetische Veranlagung zu Parodontitis haben, sollten täglich ihre Zahnzwischenräume mit Zahnseide reinigen.

Eine desinfizierende Mundspülung mit Chlorhexidin befreit von weiteren Nahrungsresten im Mund. Grundsätzlich sind 2 Arten von Mundspülungen zu unterscheiden:

  • Kosmetische Mundspülungen: Diese Mundwässer sind für den täglichen Gebrauch geeignet. Sie dienen zur Vorbeugung von Karies, zur Pflege des Zahnfleischs und zur Verbesserung des Atems. Je nach Anwendungsgebiet enthalten die kosmetischen Mundspülungen verschiedene Inhaltsstoffe. Zur Kariesprophylaxe und zur Härtung des Zahnschmelzes ist oft Fluorid beigemengt. Daneben finden sich ätherische Öle wie Eucalyptol, Menthol und Thymol, die eine desinfizierende Wirkung aufweisen. Häufig ist in kosmetischen Mundspülungen auch Chlorhexidin in geringer Konzentration enthalten.
  • Medizinische Mundspülungen: Diese Mundwässer sind nur in Ihrer Apotheke erhältlich. Sie kommen zum Einsatz bei bestehenden Zahnfleischproblemen. Daher enthalten sie den antibakteriellen Wirkstoff Chlorhexidin in höherer Konzentration. Medizinische Mundspülungen verwenden Sie nur über einen kurzen Zeitraum.

Unser Produkttipps – Mittel zur richtigen Zahnpflege:  PEARLS & DENTS® Exklusiv-Zahncreme ohne Titandioxid | PERIO-AID® Active Control Mundspülungelmex Zahnseide mit Aminfluorid gewachst | SENSODYNE REPAIR® & PROTECT mit Zinnfluorid | meridol® Mundspüllösung

Die Folgen mangelnder Mundhygiene bilden Mundgeruch und die Entstehung von Plaque, einem Gemisch aus verbliebenen Speiseresten, Spucke und Bakterien. Diesen festsitzenden Zahnbelag kann nur noch der Zahnarzt im Rahmen einer gründlichen Zahnreinigung entfernen.

So sieht Ihre Zahnputzroutine aus

Putzen Sie täglich zweimal die Zähne und verwenden Sie hierfür eine eher weiche Zahnbürste.
Reinigen Sie einmal täglich Ihre Zahnzwischenräume mit Zahnseide.
Verwenden Sie zusätzlich eine medizinische Mundspülung.
– Lassen Sie Ihre Zähne ein- bis zweimal im Jahr professionell reinigen.

Mit einer gesunden und zuckerarmen Ernährung unterstützen Sie zudem Ihre Zahngesundheit.

Risiken bei mangelnder Zahnpflege

Zahnschmerzen
Bei Parodontitis kommt es zu einer erhöhten Zahnbeweglichkeit.

Wenn Zahnfleischbluten oft auftritt, kommt es häufig zur Bildung von Zahnfleischtaschen. Diese können eine Vorstufe von Parodontitis, veraltet: Parodontose, sein. Mit anderen Worten: Nehmen Sie einen entzündeten Mundraum nicht auf die leichte Schulter, da hieraus eine Zahnbett-Entzündung resultieren kann. Diese Erkrankung der Mundhöhle ist mit Zahnfleischbluten verbunden. Gerade jüngere Betroffene können bei unterlassener Behandlung mit Zahnverlust konfrontiert werden.

Anders verhält es sich bei Karies. Diese Erkrankung betrifft das Zahnhartgewebe und damit den Zahnschmelz und das Zahnbein. Hier bilden sich anfangs Entkalkungen, die als weiße Flecken erkennbar sind. Die Flecken werden nach und nach dunkel, was auf die Nahrung zurückzuführen ist.

Zahnfleischbluten ist also ein Hinweis auf ein entzündetes Zahnfleisch und hat mit Karies nichts gemein. Wird die Gingivitis nicht behandelt, kann sich eine Parodontitis entwickeln. Bei Zahnfleischbluten sollten Sie daher prüfen, ob Ihre bisherige Zahnhygiene sachgerecht ausgeführt wurde. Mit einer regelmäßigen gründlichen Reinigung der Zähne und Zahnzwischenräume verhindern Sie Zahnfleischentzündungen und beugen einer Parodontitis vor.

Schnelle Hilfe bei Zahnfleischbluten

Zahnschmerzen?
Schreiben Sie Ihre Zahnhygiene groß. Nach jedem Essen ist Zähneputzen angeraten.
Bild: Юрий Красильников – stock.adobe.com

Zur Reduzierung der Keimzahl im Mundraum stehen Ihnen Mundhöhlen-Antiseptika, meist in Form von Lösungen, zur Verfügung. Diese Arzneimittel zur mechanischen Reinigung bei bakteriellen Entzündungen von Mundschleimhaut und Zahnfleisch sind oft rezeptfrei erhältlich.

Zum Schutz vor Zahnfleischentzündungen und Parodontitis dienen prophylaktische, auch pflanzliche Mittel. Diese beugen empfindliche Zahnhälse, Zahnfleischbluten und Parodontopathien vor.

Unsere Produkttipps – Zahnfleischbluten reduzieren: Chlorhexidindigluconat Lösung 2 % Konzentrat  | Echtrosept® Mundspülung | Betaisodona® Mund-Antiseptikum | WELEDA Ratanhia-Mundwasser KONZENTRAT

Unsere Lesetipps für gesunde Zähne: Tipps für weiße Zähne | Was tun bei Mundgeruch | Was tun bei Zahnbelag | Karies | Parodontitis | Zahnschmerzen


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Stand vom: 13.09.2022


Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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