Ohrenschmerzen

Wenn die Ohren Sorgen bereiten

Von stechend über brummend bis hin zu unerträglich drückend: Ohrenschmerzen können ganz unterschiedlich ausfallen. Die Ursachen für die Beschwerden sind ebenfalls vielfältig. Häufig steckt eine Infektion dahinter, die zu Entzündungen wie einer Trommelfellentzündung führen kann.

Das Ohr

Ohr
Der Aufbau des Ohrs ist äußerst komplex. Sein Ziel: Die Weiterleitung des Schalls.

Das Außenohr umfasst den sichtbaren Teil des Ohrs. Hierzu gehören die Ohrmuschel, der Gehörgang und das Trommelfell. Das äußere Ohr nimmt den Schall auf. Die Ohrmuschel leitet die Schwingungen zum Trommelfell weiter. Das Mittelohr leitet den Schall weiter. Das Innenohr wandelt Geräusche in Nervensignale um. Diese verarbeitet das Gehirn im Anschluss.

Ohrenschmerzen: Diese Symptome sind typisch

Mädchen mit Ohrenschmerzen
Ohrenschmerzen sind vor allem für kleine Kinder sehr schmerzhaft.

Alle Schmerzen, die im äußeren Ohr, im Mittelohr oder Innenohr auftreten, bezeichnen Mediziner als Ohrenschmerzen. Auch eine schmerzende Ohrmuschel gilt als Ohrenschmerz.

Typisch für Ohrenschmerzen sind:

  • drückender, klopfender, dumpfer Schmerz oder Stechen im Ohr, einseitig oder beidseitig
  • plötzliches Erscheinen oder Auftreten der Schmerzen nur beim Kauen
  • Fremdkörpergefühl im Ohr
  • Ohrgeräusche oder Ohrensausen (Tinnitus)
  • Juckreiz
  • Fieber

Da sich im Ohr das Hörorgan und das Gleichgewichtsorgan befinden, gehen Ohrenschmerzen oft mit einer Hörminderung und Schwindel einher. In manchen Fällen tritt Blut oder Flüssigkeit wie Eiter im Ohr aus.

Ursachen von Ohrenschmerzen

Tinnitus (Ohrensausen)
Ohrenschmerzen gehen sehr häufig mit Ohrgeräuschen einher.

Ohrenschmerzen haben die verschiedensten Ursachen. So bewirken Verletzungen oder durch Bakterien oder Viren hervorgerufene Entzündungen Ohrenschmerzen. In diesen Fällen sprechen Ärzte von Ursachen, die das Ohr selbst auslöst. Das heißt, die Schmerzen gehen vom Ohr selbst aus: Ohrmuschel, Gehörgang, Trommelfell und Mittelohr können betroffen sein.

Ohrenschmerz durch Infektionen: Trommelfellentzündung und Verletzungen

Influenza-Viren
Die Grippe-auslösenden Influenza-Viren verursachen manchmal eine Entzündung im Ohr.

Häufig treten Ohrenschmerzen in Verbindung mit einer Erkältung auf. Dann sind Viren oder Bakterien die Auslöser, die sich im Gehörgang oder der Ohrmuschel eingenistet haben.

Solche Infektionen können zu verschiedenen Krankheitsbildern führen:

  • Mittelohrentzündung: Sie kommt oft bei Kindern vor. Die Entzündung des Mittelohrs führt oftmals zu sehr starken Schmerzen. Auslöser sind in der Regel Bakterien.
  • Trommelfellentzündung: Sie wird begleitet von starkem, plötzlich auftretendem Ohrenschmerz. Blut oder Flüssigkeit treten aus dem Ohr aus und es kommt häufig zu Ohrgeräuschen, Schwindel sowie Hörverlust. Viren oder Bakterien lösen typischerweise Trommelfellentzündungen aus.
  • Gehörgangentzündungen: Eine Entzündung des Gehörgangs führt vor allem bei Erwachsenen zum Ohrenschmerz. In den meisten Fällen stecken Bakterien hinter der Infektion.
  • Ohrenschmerz durch Verletzungen und Fremdeinwirkungen

    Ohruntersuchung
    Die Hals-Nasen-Ohren-Ärztin untersucht einen kleinen Jungen. Hat sich ein Propf gebildet?

    Verletzungen wie Riss- oder Quetschwunden, Blutergüsse oder Schnitte sind oft sehr schmerzhaft. Sie führen außerdem mitunter zu einer Ohrknorpel-Infektion. Daher ist es in solchen Fällen ratsam, den Arzt aufzusuchen.

    Zu starker Ohrenschmalz verschließt den Gehörgang, vermindert die Hörfähigkeit und löst Schmerzen aus. Grund dafür ist eine Ohrenschmalzüberproduktion. Auch eine falsche Reinigungstechnik führt zu Problemen mit dem Ohrenschmalz. In diesem Fall lassen Sie Ihr Ohr unbedingt von einem Facharzt reinigen. Denn nicht selten entstehen Trommelfellverletzungen beim Versuch, das Ohrenschmalz durch spitze Gegenstände selbst zu entfernen.
    Auch ein Fremdkörper im Ohr macht sich durch einen Druckschmerz bemerkbar.

    Nicht zuletzt führen Fremdeinwirkungen zu Ohrenschmerzen, wie:

    • eine Luftdruckveränderung durch Fliegen, Tauchen oder Autofahrten mit großem Höhenunterschied
    • stark ausgeprägter Lärm, beispielsweise bei einem Diskobesuch, einer Explosion oder einem Schlag auf das Ohr
    • sehr kalte Temperaturen und damit drohende Erfrierung von Teilen des Ohrs

    Weitere Ursachen für Ohrenschmerzen

    Parodontose
    Eine Entzündung im Mundbereich – etwa eine Parodontitis – verursacht manchmal ebenfalls Ohrenschmerzen.

    Erkrankungen anderer Körperteile lösen Ohrenschmerzen aus, beispielsweise durch:

    • Entzündungen im Bereich der Zähne
    • Zahnfehlstellungen
    • Entzündungen des Kiefers
    • Kiefergelenkprobleme

    Zudem sind bakterielle oder virale Entzündungen zu nennen:

    • der Gaumenmandeln im Mund- und Rachenbereich
    • der Ohrspeicheldrüse wie bei Mumps
    Ursachen für Ohrenschmerzen

    Ohrenschmerzen vorbeugen: Ohren richtig pflegen und schützen

    Schon gewusst?

    Verwenden Sie keine Wattestäbchen zur Säuberung des Ohrs. Sie drücken häufig den Ohrenschmalz beim Versuch der Reinigung in den Gehörgang hinein. So entstehen Schäden am Trommelfell.

    Zur Reinigung und Pflege des Ohrs bietet sich Ohrenöl an. Es dringt tief in das Ohrenschmalz ein, macht es löslicher und leicht entfernbar.

    Unser Produkttipp:  CERUSTOP® Ohrenöl-Spray

    Lärm kann ebenfalls Ohrenschmerz verursachen. Schützen Sie Ihre Ohren vor einer unnötigen Lärmbelästigung mit Ohrenstöpseln.

    Unser Produkttipp: OHROPAX® Soft Ohrstöpsel aus Schaumstoff

    Behandlung von Ohrenschmerzen

    Hörsturz
    Ohrenschmerzen können mit einem eingeschränkten Hörvermögen einhergehen. Beim HNO-Arzt wird die Hörfähigkeit überprüft.

    Je nach Ursache ist die Therapie von Ohrenschmerzen unterschiedlich. Ohrenschmerzen, die durch Entzündungen der Ohrmuschel verursacht wurden, behandeln Sie mithilfe von Medikamenten. Salben oder Cremes, die Sie auf die entzündete Stelle autragen, schaffen Abhilfe. Zur Therapie von Ohrenschmerzen kommen häufig auch Medikamente wie Ohrentropfen und Schmerzmittel zum Einsatz.

    Mittel gegen Ohrenschmerzen

    Oft sind Ohrenschmerzen sehr stark. Daher eignen sich zur Therapie von Entzündungen wie einer Mittelohr- oder Trommelfellentzündung ergänzend Schmerzmittel. Ibuprofen, Paracetamol oder ASS (Acetylsalicylsäure) sind die gängigsten Wirkstoffe bei Medikamenten gegen Schmerzen.

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    In schwereren Fällen kann auch eine medikamentöse Therapie mit Antibiotika notwendig sein.

    Mittel bei Ohrenentzündungen

    Bei Entzündungen kommen meistens Ohrentropfen zum Einsatz. Sie
    sind zur örtlichen symptomatischen Behandlung von Schmerzen bei äußeren Ohrenentzündungen sowie bei akuter Mittelohrentzündung nützlich. Ohrentropfen träufeln Sie körperwarm ein. Im Anschluss ist es sinnvoll, das Ohr mit Watte zu verschließen.

    Ohrentropfen – unsere Produkttipps: Otalgan® OhrentropfenOtovowen® Tropfen | WALA® Aconit Ohrentropfen

    Mittel bei Trommelfellerkrankungen

    Eine Trommelfellentzündung heilt häufig innerhalb von 2 Wochen von selbst ab. Unterstützen können Sie den Heilungsprozess bei einem Trommelfellriss mit einer äußeren Schienung des Trommelfells durch Silikonfolie. Löcher im Trommelfell schließen sich oft von allein. Wenn dies nicht der Fall ist, setzen Ärzte mitunter durch eine Operation ein künstliches Trommelfell ein.

    Behandlung bei Ohrenschmalzpropfen und Fremdkörpern

    Ohrenschmalzpfropfen oder Fremdkörper spült der Arzt heraus oder entfernt sie mit Hilfe von Instrumenten wie Sauger und Zängelchen.


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    Stand vom: 27.08.2020

    Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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