Lippenherpes

Kleine Bläschen zwischen Lippenrot und Haut

Eine Erkältung, Stress oder ein ekliger Anblick – schon ist die Fieberblase da. Sie juckt, spannt und sieht einfach nicht schön aus. Die schmerzhaften Bläschen finden sich meistens am Übergang zwischen Lippenrot und Haut.

Was kennzeichnet Lippenherpes?

Lippenherpes (med. Herpes Labialis) ist eine Infektion, verursacht durch Herpes-Simplex-Viren von Typ 1 (HSV-1). Man erkennt diese Infektionskrankheit an innerhalb von Stunden auftretenden schmerzhaften kleinen Hautbläschen an der Lippe und in den Mundwinkeln. Die Bläschen hinterlassen eine gelblich verkrustete Hautfläche. Die betroffene Stelle auf der Haut juckt, brennt und spannt. Nach einer Woche bis 10 Tagen sind die verkrusteten Bläschen meistens abgeheilt.

Welche Symptome treten bei Lippenherpes auf?

Symptome bei Herpes

Zunächst tritt ein Spannungsgefühl in den Lippen auf. Es kribbelt und beginnt zu jucken. Ein Stechen und Brennen der betroffenen Hautareale folgt. Die Hautstellen röten sich. Nicht immer zeigen sich Frühsymptome. Mitunter fühlt sich der Betroffene sogar angeschlagen. Zu den Hauptsymptomen zählen die kleinen Bläschen. Diese entstehen, weil sich die Herpes-Viren in den Hautzellen vermehren und diese zerstören. Platzen die Bläschen, strömt eine hohe Konzentration an Viren mit der Bläschenflüssigkeit heraus. Daher ist ein Kontakt mit dieser hochansteckenden Substanz dringend zu vermeiden.

Die kleinen offenen Wunden schließen sich nach einigen Tagen wieder und verkrusten. Nach einer Woche fallen die Krusten ab. Nach rund 10 Tagen ist der Herpes im Allgemeinen verheilt.

Wie wird Lippenherpes übertragen?

Virus
Herpes-Viren lösen eine Infektion aus.
Bild: photoman – Getty Images Signature (Canva.com)

Das Herpes-Simplex-Virus 1 überträgt sich durch Speichelkontakt. Neben dieser Schmierinfektion kommt es in seltenen Fällen zu einer Tröpfcheninfektion. Befindet sich das Virus im Körper, bleibt es dort meist ein Leben lang, wenn auch die meiste Zeit symptomlos. Etwa 90 % der Bevölkerung tragen das Virus in sich. Infiziert werden vornehmlich die Drüsenzellen (Epithelzellen), die sich zwischen der Haut und der Schleimhaut befinden – also die Lippen und Mundwinkel. Die Diagnose der Herpes-Simplex-Viren erfolgt durch den Nachweis von Antikörpern im Blut.

Wie sieht die Behandlung von Lippenherpes aus?

Um Herpes Labialis zu behandeln, müssen Sie nicht zwingend einen Arzt aufsuchen. Medikamenten aus der Gruppe der Virostatika sind bei Lippenherpes angezeigt. Zum Einsatz kommen vor allem Aciclovir und Penciclovir. Diese werden in Form von Salben auf die befallene Hautregion aufgetragen.

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Manche Medikamente können auch in Tablettenform eingenommen werden, um das Virus von innen zu bekämpfen.

Schon gewusst?

Einige Zeit bevor die typischen Herpesbläschen entstehen, treten Erstanzeichen auf. Hierzu zählen Brennen, Juckreiz, Schmerzen und ein Spannungsgefühl. Beginnen Sie rasch mit der Behandlung, wird die Ausprägung der Herpesbläschen verringert.

Spezielle Pflaster (Patches) für von Lippenherpes betroffene Hautstellen haben keine antivirale Wirkung, unterbinden aber die Verbreitung der Herpesviren durch Schmierinfektion. Sie sind fast unsichtbar und lassen sich mit Make-up leicht kaschieren. Die Herpes-Pflaster decken die entzündete Stelle ab und verhindern wirksam das Austrocknen oder eine Krustenbildung. So fördern diese die Wundheilung und beugen einer zusätzlichen Infektion mit Bakterien vor.

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Tabletten gegen Lippenherpes enthalten oft eine Auswahl an Vitalstoffen, die das Immunsystem stärken. Denn wenn es zu einem Ausbruch von Herpes kommt, liegt das häufig an einer geschwächten Abwehr. So ist in den Nahrungsergänzungsmitteln häufig die Aminosäure L-Lysin zu finden. Diese ist in vielen Prozessen des Körpers eingebunden. Sie hat auch einen positiven Effekt auf das Immunsystem.

Schon gewusst?

L-Lysin ist ein natürlicher Gegenspieler von L-Arginin. Diese Aminosäure nehmen wir ebenfalls mit der Nahrung auf. Sie ist daran beteiligt, dem Virus eine schützende Eiweißschicht aufzubauen. Hochdosiertes L-Lysin hemmt die Aufnahme von L-Arginin über die Verdauung im Darm. Dadurch unterdrückt L-Lysin die Vermehrung des Virus. Somit mindert L-Lysin nicht nur den Herpes-Ausbruch, sondern beugt ihn aktiv vor.

Daneben sind B-Vitamine, Vitamin D, Selen, Zink und Bioflavonoide für das Diätmanagement bei Lippenherpes immanent.

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Kann man Herpes vorbeugen?

Etwa 90 % der Bevölkerung tragen die Herpes-Viren in sich. Eine Ansteckung erfolgt daher oft schon im Säuglingsalter durch Familienmitglieder. Es ist folglich sehr schwer, eine Herpes-Infektion zu vermeiden. Auch, wenn etwa 80 % der Infizierten nicht unter Herpes-Bläschen leiden, können Sie den Virus übertragen. Herpes wird zudem nicht nur über Schmierinfektion weitergegeben, sondern auch über Tröpfcheninfektion. Selbst wer permanent engen Körperkontakt meidet und auf das Küssen verzichtet, ist daher nicht sicher. Sie können lediglich Maßnahmen ergreifen, um einen Ausbruch zu verhindern.

Schon gewusst?

Bei der Übertragung von Erkrankungen kommen unterschiedliche Wege infrage. Hierzu zählen u. a. die Schmierinfektionen (Übertragung des Erregers durch direkte Berührungen) und die Tröpfcheninfektion. Bei letzterer werden die verursachenden Keime durch Niesen, Husten o. ä. mit kleinen Speicheltropfen von Mensch zu Mensch weitergetragen. Ein Schutz vor der Erreger-Ausbreitung ist im Alltag so kaum möglich.

Herpes-Ausbruch vorbeugen

Gesundes Frühstück
Täglich mehrere Portionen an Obst und Gemüse stärken das Immunsystem.
Bildquelle: Pixelshot (Canva.com)

Herpes bricht aus, wenn unser Immunsystem geschwächt ist. Daher ist die beste Methode, einen Ausbruch von Lippenherpes zu vermeiden, die körpereigene Abwehr zu stärken:

  • Ernähren Sie sich gesund.
  • Treiben Sie Sport.
  • Meiden Sie Stress.

Teilen Sie keine Gegenstände, mit dem andere Personen auch Lippenkontakt haben: Gläser, Lippenbalsam, Handtücher, Rasierapparat.

Ferner können Sie eine antivirale Creme verwenden, um Lippenherpes vorzubeugen. Wenn Sie sich vor etwas geekelt haben, Erkältungssymptome spüren und es zu jucken und kribbeln beginnt, tragen Sie die Creme auf die betreffenden Stellen auf. So verhindern Sie einen akuten Ausbruch der Erkrankung.

Wann sollte man bei Lippenherpes einen Arzt aufsuchen?

Für einen gesunden Erwachsenen ist Lippenherpes ungefährlich. Ein Arzt sollte allerdings aufgesucht werden, wenn Kleinkinder während einer Infektion mit einem Herpes-Simplex-Virus nicht mehr trinken wollen oder wenn die Bläschen nach 10 Tagen nicht abgeheilt sind. Bei Säuglingen müssen Sie sofort ein Arzt aufsuchen, wenn der Verdacht auf eine Infektion besteht.

Schon gewusst?

Eine Herpes-Simplex-Infektion kann bei Neugeborenen lebensbedrohlich werden, weil deren Immunsystem noch nicht ausreichend stark ausgeprägt ist. Eine Hirnhautentzündung (med. Meningitis) gehört zu dem Komplikationen. Vermeiden Sie jeglichen Kontakt zu Säuglingen, wenn Sie an einem akuten Herpes-Schub leiden.

Komplikationen bei Lippenherpes

Auch für Erwachsene können Herpes-Simplex-Viren sehr gefährlich werden, wenn diese ein geschwächtes Immunsystem haben. Das gilt vor allem für Patienten:

Risikogruppen können ernste Folgeerkrankungen erleiden:

  • Infektion größerer Hautregionen
  • Entzündung der Netzhaut, die zur Erblindung führen kann
  • Entzündung des Gehirns (Meningitis)
  • Nervenlähmungen im Gesicht

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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Stand vom: 30.06.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

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