Mittel bei Insektenstichen

Das hilft gegen Bienen- und Mückenstiche

Mücken und Bremsen sind klassische Blutsauger. Sie stechen, um sich zu ernähren. Andere Insekten hingegen stechen zur Verteidigung. Zu ihnen zählen Honigbienen, Wespen, Hornissen und sehr selten Hummeln. Während manche Stiche einfach nur unangenehm jucken, sind andere sehr schmerzhaft und teils sogar lebensbedrohlich.

Wenn Mücken stechen

Mücke
Oft bemerken wir eine blutsaugende Mücke nicht. Ist sie fort, beginnt die betroffene Stelle unangenehm zu jucken.
Bild: Vladimir Davydov – Getty Imges Pro (Canva)

Ein Mückenstich ist genau genommen kein Stich. Der Rüssel der Mücke hat winzige Zacken. Diese ritzen die Haut auf. Daraufhin spritzt die Mücke Speichel in die kleine Wunde. So betäubt sie die Stelle und wir merken den lästigen Blutsauger nicht. Der Speichel hat jedoch noch eine zweite Funktion: Er verdünnt unser Blut, sodass die Mücke bequem saugen kann. Die im Speichel enthaltenen Eiweiße lösen bei uns jedoch eine allergische Reaktion aus. Die Haut beginnt zu jucken, rötet sich und schwillt leicht an. Es entsteht eine klassische, juckende Quaddel, die größer wird, wenn wir uns kratzen.

Schon gewusst?

Nur weibliche Mücken stechen. Sie benötigen unser Blut für ihre Eier. Die männlichen Mücken ernähren sich vom Blütennektar.

Wenn Bremsen stechen

Bremse
Bremsen sehen aus wie Fliegen. Sie sind lautlos und ihr Stich ist überraschend.

Wir verwechseln Bremsen schnell mit Fliegen. Sie beißen besonders gern an schwülen Sommertagen und halten sich in Wassernähe auf. Unser Schweißgeruch lockt die Plagegeister an. Besonders perfide: Sie sind lautlos und können durch Kleidung durchstechen. Der Stich ist schmerzhaft, da die Mundwerkzeuge sehr groß sind. Die Wunde blutet oft nach.

Schon gewusst?

Nicht nur Zecken übertragen gefährliche Infektionskrankheiten. Bremsen sind ebenfalls Überträger der Borreliose. Bildet sich – wie bei einem Zeckenbiss – ein roter Hof um die betroffene Stelle, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen. Dort verschreibt der Arzt oder die Ärztin ein Antibiotikum, um die Borrelien unschädlich zu machen.

Wenn Bienen und Wespen stechen

Biene
Wenn Bienen stechen, ist es schmerzhaft.

Das Stichgift von Bienen und Wespen verursacht Schmerzen, Juckreiz, leichte Schwellungen und Hautröte. 2,5 Millionen Menschen in Deutschland sind allerdings Insektengiftallergiker:innen. Diese leiden tagelang unter massiven Schwellungen an der Einstichstelle. Das Gift von Bienen und Wespen ist erst bei mehreren hundert Stichen lebensgefährlich. Bei Allergiker:innen jedoch führt mitunter ein einziger Stich zu einer lebensbedrohlichen Situation. Besonders Stiche im Mund oder in die Zunge sind gefährlich, da die Schwellung die Atemzufuhr behindert. So sterben in Deutschland jährlich tatsächlich 20 Personen an den Folgen eines Insektenstiches.

Wenn Hornissen stechen

Wespe
Hornissen sind harmloser als ihr Ruf. Zwar hält sich hartnäckig der Mythos, dass 7 Stiche zum Tod führen, aber tatsächlich sind Hornissenstiche weniger gefährlich als Bienenstiche.

Hornissen sind friedfertig und scheu. Ihr Gift ist sogar harmloser als das von Wespen und Bienen. Es brennt jedoch mehr und wird daher intensiver wahrgenommen. Auch ist der Stachel größer und länger. Er dringt tiefer in die Haut ein. Es kommt zu juckenden Rötungen, Schwellungen und Schmerzen. Die Schwellung ist etwa Hagelkorn-groß. Die Rötung nimmt einen Durchmesser von rund 10 Zentimetern ein.

Schon gewusst?

In der Regel sind Hornissenstiche nicht lebensgefährlich. Bei etwa 2 bis 3 Prozent der Bevölkerung verursachen Hornissenstiche allergische Reaktionen. Wie bei Bienen und Wespen sind Hornissenstiche in Mund-, Hals- und Rachenraum gefährlich. Die verursachte Schwellung kann Atemnot verursachen.

Wenn Hummeln stechen

Hummel
Hummeln wirken aufgrund ihres gedrungenen Körpers äußerst gemütlich. Das täuscht nicht. Denn Hummeln sind sehr friedliche Insekten.

Hummeln gehören zur Familie der Echten Bienen. Sie bilden sogenannte Sommerstaaten. Im Frühling erwachen die im Vorjahr begatteten Königinnen in ihren Winterquartieren. Sie suchen sich einen Nistplatz in Totholzhaufen, Mäuselöchern oder Steinspalten. Gefällt der jungen Königin ihr neues Zuhause, baut sie ihre erste Wabe. Darin legt sie 6 bis 8 Eier. Die daraus schlüpfenden Larven versorgt sie mit Pollen. Dann verpuppen sich diese und schlüpfen etwa 4 Wochen nach der Nestgründung. Sie dienen als Arbeiterinnen und übernehmen Aufgaben wie Nestbau, Brutpflege und Nestverteidigung. Ein Hummelvolk besteht aus etwa 50 bis 600 Tieren. Die meisten Hummeln sind Arbeiterinnen. Erst im Sommer beginnt die Anzucht der Drohnen und der Jungköniginnen. Ab August bis in den Oktober stirbt das Volk nach und nach ab. Nur die Jungköniginnen sind noch am Leben. Sie suchen sich ein Winterquartier.

Stechen können nur die weiblichen Hummeln. Doch es kommt äußerst selten dazu. Vorher sendet sie einige Warnsignale aus. Sie brummt laut und wendet dem Angreifer ihr Hinterteil mit Stachel zu. Prallt sie gegen den Feind, trifft der Stachel auf die Haut. Durch die Wucht dringt er ein. Über den Stachel pumpt die Hummel eine geringe Menge Gift in den Körper. Es kommt zu starken, aber kurzen Schmerzen. Es folgt eine Schwellung und die Einstichstelle juckt über mehrere Stunden bis Tage. Zu einer allergischen Reaktion kommt es bei lediglich einem Prozent.

Schon gewusst?

Im Gegensatz zum Bienenstich verbleibt der Stachel bei einem Hummelstich nicht in der Haut. Von den 30 Arten sind Baumhummeln die angriffslustigsten. Sie fühlen sich bedroht, wenn Sie ihrem Nest zu nah kommen. Erdhummeln hingegen reagieren erst, wenn man ihr Nest öffnet.

Insektenstiche behandeln

Mückenstiche jucken, Bienenstiche sind schmerzhaft. Bei der Behandlung eines Insektenstiches geht es daher darum, den Juckreiz zu lindern und den Schmerz zu mindern.

Den Schmerz nach einem Insektenstich lindern: Hilfe aus der Apotheke

So gehen Sie vor:

  • Entfernen Sie bei Bienenstichen als Erstes den Stachel aus der Einstichstelle.
  • Kühlen Sie die betroffene Stelle, z. B. mit kühlenden Gels, Stiften oder Sprays. Diese helfen gegen den lästigen Juckreiz und wirken beruhigend auf die schmerzende Einstichstelle.

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Hausmittel bei Insektenstichen

Großmutter hält für Insektenstiche einige Hausmittel bereit. Der Saft von Bohnenkraut- oder Kohlblättern, eine frische Zitrone, frischer Meerrettich oder eine aufgeschnittene Zwiebel sind alte Hausmittel, um Schmerzen zu lindern. Schnelle Hilfe versprechen auch Eiswürfel.

Tipps für Personen mit einer Insektengiftallergie: Erste Hilfe bei Insektenstichen

  • Bei allergischen Reaktionen ist eine Behandlung mit entsprechenden Medikamenten notwendig.
  • Diverse Antiallergika blockieren die Freisetzung des Botenstoffs, der Allergiesymptome hervorruft. Zu den typischen Antihistaminika gehören die Wirkstoffe Cetirizin und Loratadin. Ärzt:innen verschreiben Sie häufig in Form von Tabletten.
  • In schweren Fällen ist eine Behandlung mit Adrenalin möglich. Es hilft gegen den massiven Blutdruckabfall und Kreislaufstillstand durch Verengung der Blutgefäße.
  • Insektengiftallergiker sollten sich generell ein Notfallset verschreiben lassen.
  • Mithilfe einer Immuntherapie, die 3 bis 5 Jahre dauert, reduzieren Allergiker und Allergikerinnen die Gefahr, Komplikationen zu erleiden.

Hilfe bei Insektenstichen – unsere Produkttipps für Allergiker und Allergikerinnen: Cetirizin HEXAL® bei Allergien | Loratadin®– ratiopharm 10 mg Tabletten

Insektenstiche vorbeugen

Vorsichtsmaßnahmen vermindern das Risiko: Unterlassen Sie aggressive Bewegungen, wenn die Insekten in Ihrer Nähe sind. Bleiben Sie ruhig. Meiden Sie Blüten, Fallobst, Süßgetränke oder Wiesen.

Vorsorglich schützen Sie sich vor dem Gang ins Freie zumindest vor Mückenstichen, indem Sie Anti-Mücken-Sprays auftragen. Manche wirken gleichzeitig gegen Zecken.

Insektenstiche vorbeugen – unsere Produkttipps:  ANTI BRUMM® FORTE Pumpzerstäuber |  Autan® Defense Long Protection Pumpspray 

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Stand vom: 16.06.2023

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