Was tun bei Nasenbluten?

Nasenbluten, in der Fachsprache auch Epistaxis genannt, hat vermutlich jeder schon erlebt. Meistens ist das Austreten des Blutes aus der Nase nicht bedrohlich. In einigen Fällen tritt Nasenbluten jedoch im größeren Ausmaß auf und weist auf bestimmte Arten innerer Blutungen hin.

Nasenbluten – meist harmlos

Von Nasenbluten ist die Rede, wenn es aus einem oder aus beiden Nasenlöchern blutet. Die feinen Gefäße der gut durchbluteten Nasenschleimhaut reißen leicht ein, etwa wenn die Nase durch eine Erkältung stark beansprucht ist oder die Schleimhäute durch feuchtigkeitsarme Heizungsluft ausgetrocknet sind. Nasenbluten ist ferner eine typische Sportverletzung, etwa im Zweikampf wie Boxen.

Wenn Sie jedoch ohne ersichtlichen Grund wiederholt aus der Nase bluten, sollten Sie zu einem HNO-Arzt gehen. Es könnte eine ernsthafte Erkrankung vorliegen.

Auch bei starken Blutungen, die sich nicht stillen lassen, ist der Gang zur Notaufnahme zu empfehlen. Bei Kindern sollten Sie sogar eher handeln. Denn: Starke Blutverluste sind lebensbedrohlich.

Ursachen für Nasenbluten

Nasenbluten

Die Ursachen von Nasenbluten werden in 2 große Kategorien eingeteilt. So kann Nasenbluten entweder lokal bedingt sein, durch die Verletzung der Blutbahnen in den Nasenscheidewänden, oder als Begleiterscheinung einer allgemeinen Erkrankung auftreten.

Örtliche Ursachen von Nasenbluten

Viele verschiedene physikalische, chemische und biologische Einwirkungen können die Nasenschleimhaut schädigen. So reicht ein kräftiges Schnäuzen oder Nasenbohren aus, um die zarten Gefäße einreißen zu lassen. Vor allem bei trockenen Nasenschleimhäuten kommt es schnell zum Einreißen der Gefäße.

Begünstigende Faktoren für eine trockene Nasenschleimhaut sind:

  • abschwellende Nasensprays und Nasentropfen
  • Drogenkonsum

Schon gewusst?

In der Schwangerschaft kommt es leichter zu Nasenbluten, da die Schleimhäute stärker durchblutet sind. Das ist jedoch ungefährlich.

Nasenbluten entsteht darüber hinaus durch äußere Einwirkung, etwa durch einen Schlag oder einen Sturz. Dabei muss weder das Nasenbein, noch die Nasenscheidewand gebrochen sein. Kleinkinder stecken sich mitunter kleine Gegenstände in die Nasenlöcher, etwa eine Erdnuss oder einen kleinen Knopf. Hierbei kommt es ebenfalls zu einer Verletzung.

Schon gewusst?

Bei Kindern und Jugendlichen kommt es oft ohne Fremdeinwirkung zu Nasenbluten. Meist liegt eine völlig harmlose Ursache zugrunde: Wachstumsschübe.

Veränderungen an der Nasenscheidewand, wie Abszesse oder kleine Risse in der Scheidewand sowie Tumore führen ebenfalls zu Blutungen.

Systemische Ursachen von Nasenbluten

Nasenbluten tritt mitunter innerhalb einer größeren Symptomatik als Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung auf, etwa bei:

Auch Personen mit Bluterkrankheit, Leukämie, Thrombopathie (einer angeborenen Funktionsstörung der Blutplättchen) oder Morbus Osler (einer vererbbaren Gefäßerkrankung) haben öfter Nasenbluten.

Neben vielen weiteren Ursachen führt ein akuter Mangel an Vitaminen zur Entwicklung von Epistaxis, insbesondere folgender:

Medikamente, die die Blutgerinnung hemmen, führen zu erhöhter Blutungsneigung und somit auch zu einem höheren Risiko von Nasenbluten. Zu den sogenannte Antikoagulantien (Blutverdünnern) gehören Wirkstoffe wie Acetylsalicylsäure (ASS) und Cumarine.

Gefahren bei Nasenbluten

Normalerweise ist Nasenbluten nicht weiter problematisch. Entsteht die Blutung jedoch in den tieferen Nasenabschnitten (arterielle Epistaxis), kommt es unter Umständen zu Bewusstlosigkeit, Erstickung oder Erbrechen.

Nasenbluten behandeln

Nasenbluten behandeln
Nasenbluten lässt sich in der Regel schnell stoppen.
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Häufig raten besorgte Freunde, den Kopf nach hinten zu legen, um die Blutung rasch zu stoppen. Doch das ist grundverkehrt, denn das Blut läuft dann in den Rachen. Von dort verstopft es entweder die Atemwege und es kommt zu Atemnot oder läuft die Speiseröhre hinunter. Im Magen sorgt es für Übelkeit und Erbrechen.

Legen Sie bei Nasenbluten den Kopf niemals in den Nacken!

Legt man den Kopf bei Nasenbluten in den Nacken, fließt zwar rasch weniger Blut nach außen, die Blutung wird dadurch aber nicht schneller gestoppt. Durch den Abfluss der Körperflüssigkeit nach hinten kann es in die Atemwege oder den Magen gelangen – Erbrechen und Ersticken ist möglich. Die richtige Maßnahme ist es, den Kopf vorn überzubeugen und ein kühles Tuch in den Nacken zu legen. Eine zusätzliche Kompression der Nase lässt die Blutung in der Regel rasch versiegen.

Der Patient setzt sich am besten aufrecht hin und beugt sich leicht nach vorn. Bei kleineren Blutungen in den vorderen Abschnitten der Nase hilft es, einen Wattebausch oder Nasenstöpsel in die Nase einzuführen und die Nasenflügel für einige Minuten zusammenzudrücken.

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Kalte Wickel für Stirn und Nacken helfen ebenfalls gegen die Blutung.

Sollte keine Besserung innerhalb von 10 Minuten eintreten oder der Patient sehr viel Blut verlieren, muss unbedingt ein Notarzt gerufen werden.

Tritt das Nasenbluten häufig oder sehr stark auf, ist eine Vorstellung beim Arzt für Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde (kurz HNO) unabdingbar. Er untersucht den Naseninnenraum auf krankhafte Veränderungen und den Blutungsursprung. Eventuell liegt eine Gefäßbesonderheit vor, die durch ein Veröden mit Strom oder Säure als Blutungsquelle ausgeschaltet werden kann. Bei starken akuten Blutungen legt der Arzt meist eine Tamponade, die durch eine innere Kompression bei der Blutungsstillung hilft.

Nasenbluten vorbeugen

Besonders bei wiederkehrendem Nasenbluten lohnt es sich, dem Anlass auf den Grund zu gehen: Viele Ursachen für Nasenbluten können Sie aktiv bekämpfen. Trockenen Nasenschleimhäuten etwa wirken Sie mit Warm- und Kaltluftbefeuchtern oder Kochsalz-Spray-Lösungen entgegen.

Achten Sie außerdem darauf,  genügend zu trinken und eine ausgewogene Ernährung einzuhalten. Zitrusfrüchte, wie Zitronen und Orangen, können bei Vitaminmangel Abhilfe schaffen.

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Stand vom: 21.01.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

Bildquelle Cover: Alexander’s Images (Canva.com) 

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