Hepatitis

Gelbsucht – eine Lebererkrankung

Wenn eine medizinische Fachkraft von Hepatitis spricht, dann meint sie damit eine Entzündung der Leber. Der Begriff leitet sich von dem griechischen Wort “hépar” (Leber) ab. Wir bezeichnen die Erkrankung umgangssprachlich auch als”Gelbsucht”, denn ein deutliches Symptom der Lebererkrankung ist eine Gelbfärbung der Haut oder der Augäpfel. Doch dieses Merkmal tritt nicht immer auf und oft nur in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit.

Akute und chronische Hepatitis

Hepatitis kann mit akutem oder mit chronischem Verlauf auftreten. Eine akute Leberentzündung entsteht plötzlich. Sie heilt nach einigen Wochen vollständig wieder ab. Von einer chronischen Hepatitis sprechen Ärzte und Ärztinnen, wenn die Entzündung länger als 6 Monate anhält. Im ungünstigen Fall entwickelt sich aus einer solchen Entzündung eine Leberzirrhose. Hepatitis gehört zu den meldepflichtigen Erkrankungen.

Nach einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts sind in Deutschland etwa 400.000 bis 500.000 Menschen an einer chronischen Hepatitis B oder C erkrankt. Da Betroffene die Symptome der Lebererkrankung jedoch leicht mit Erkältungsbeschwerden oder Grippeanzeichen verwechseln, bleibt die Krankheit oft unentdeckt.

Die Leber

Die Leber ist das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie spielt eine wichtige Rolle bei Stoffwechselvorgängen und der Umwandlung von Eiweißen, Kohlenhydraten und Fetten. Außerdem baut das Organ Stoffe wie Alkohol, Medikamentenrückstände oder Stoffwechselabfälle ab. Die Leber hat die Fähigkeit, sich zu regenerieren.

Ursachen von Hepatitis

Eine Leberentzündung wird durch unterschiedliche Dinge ausgelöst:

  • Viren
  • übermäßiger Alkoholkonsum bis hin zur Alkoholsucht
  • stark fetthaltige Ernährung
  • einige Medikamente, wie Paracetamol oder Zytostatika
  • Infektionen durch Parasiten oder Bakterien (z. B. Salmonellen)
  • Erkrankungen, wie Morbus Wilson und Autoimmunhepatitis

Hepatitis und Viren

Eine Infektion durch Viren ist die häufigste Ursache für eine Hepatitis. Wenn die Viren die Leberzellen direkt infizieren, dann liegt eine Virushepatitis vor. Fachpersonal unterscheidet 6 Formen einer Virenhepatitis: Hepatitis A, B, C, D, E und G. Doch nur die Hepatitis-Formen A bis E sind als Erkrankungen von Bedeutung. Als besonders ansteckend gelten Hepatitis A und B.

Hepatitis AÜbertragung: Kontakt- oder Schmierinfektion, verunreinigtes Wasser und Lebensmittel, rohe Speisen
Inkubationszeit: 2 bis 6 Wochen
Verlauf: akut, kein chronischer Verlauf
Impfung: ja
Hepatitis BÜbertragung: sexueller Kontakt, Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, Muttermilch)
Inkubationszeit: 2 bis 6 Monate
Verlauf: chronisch bei 1 bis 10 % der Fälle
Impfung: ja
Hepatitis CÜbertragung: Blut, sexueller Kontakt
Inkubationszeit: 2 bis 10 Wochen
Verlauf: chronisch bei 60 bis 80 % der Fälle
Impfung: nein
Hepatitis DÜbertragung: Voraussetzung für Erkrankung ist Infektion mit Hepatitis B => sexueller Kontakt, Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, Muttermilch)
Inkubationszeit: 3 bis 4 Monate
Verlauf: chronisch bei 70 bis 90 % der Fälle
Impfung: ja (Schutzimpfung gegen Hepatitis B wirkt auch gegen Hepatitis D)
Hepatitis EÜbertragung: Kontakt- oder Schmierinfektion, verunreinigtes (Trink-)Wasser und Lebensmittel, rohe Speisen
Inkubationszeit: etwa 6 Wochen
Verlauf: akut, kein chronischer Verlauf
Impfung: nein

Die Entzündung der Leberzellen ist mitunter eine Begleiterscheinung anderer Virusinfektionen. Fachleute sprechen dann von einer Virenbegleithepatitis. Dies tritt u. a. bei einer Infektion mit Herpes-simplex-Viren, Varizella-Zoster-Viren, Mumpsviren oder Epstein-Barr-Viren (Pfeiffersches Drüsenfieber) ein.

Symptome bei Hepatitis

Kopfschmerzen
Kopfschmerzen haben viele Ursachen. In seltenen Fällen liegt eine Hepatitis vor.

Die Lebererkrankung zeigt sich zu Beginn durch vieldeutige Anzeichen, wie:

In einem fortgeschrittenen Stadium treten typische Symptome einer Lebererkrankung auf. Dazu zählen:

  • die Gelbfärbung der Haut und der Augäpfel
  • eine dunklere Färbung des Urins
  • eine hellere Farbe des Stuhls
  • starker Juckreiz

Manche Formen der Hepatitis verlaufen jedoch gänzlich ohne Symptome und bleiben daher unerkannt.

Diagnose und Behandlung bei Hepatitis

Leberkrankheiten
Unbehandelt kann sich eine Hepatitis zu einer Leberzirrhose entwickeln.

Die Untersuchung der Leberwerte bietet Aufschluss darüber, ob eine Infektion vorliegt. Für die Bestimmung der Werte ist eine Blutabnahme erforderlich. Im Blut können bestimmte Antikörper vorhanden sein, die auf eine Leberentzündung hindeuten. Je nach Schweregrad der Entzündung ist eine Ultraschalluntersuchung oder eine Gewebeentnahme zur näheren Diagnose nötig.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und der Art der Hepatitis. So gibt es gegen Hepatitis A, D und E keine Medikamente. Hier ist nur eine symptomatische Behandlung möglich. Die Erkrankung heilt normalerweise damit gut von allein aus. Auch der Verzicht auf Substanzen, die der Leber schaden, gehört zu einer erfolgreichen Behandlung. Dazu zählen Alkohol oder medizinische Wirkstoffe wie Paracetamol. Eine fettarme und kohlenhydratreiche Ernährung trägt, je nach Ursache, auch zur Heilung bei.

Unsere Produkttipps – Leberfunktion stärken:  Wu Wei Zi Nutri-Kapseln | Sanhelios® Silymarine® Leberschutz | silymarin-Loges®zirkulin Leber-Vital Mariendistel Dragees

Für die Behandlung einer chronischen Hepatitis B und für Hepatitis C erfolgt eine Therapie mit entsprechenden verschreibungspflichtigen Medikamenten.

Vorbeugung und Schutz vor einer Hepatitis-Ansteckung

Der beste Schutz vor Hepatitis A und B ist eine Impfung. Der Impfschutz gegen Hepatitis B wirkt gleichzeitig auch gegen Hepatitis D. Nur gegen die Formen C und E gibt es bislang noch keine Wirkstoffe zur Impfung. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten.

Schutz vor Hepatitis-Infektionen im Urlaub

Sie können sich durch allgemeine Maßnahmen vor einer Ansteckung mit Hepatitis-Viren schützen. Hepatitis A überträgt sich durch Schmierinfektion. Die Erreger gelangen durch schlechte Hygiene aus dem Stuhl auf Gegenstände, Lebensmittel oder auch ins Wasser. Eine große Ansteckungsgefahr besteht daher in Gegenden mit schlechten Hygienebedingungen in Asien oder Afrika.

Empfehlungen für Tourist:innen

Verwenden Sie nur Wasser, das abgekocht ist.
– Trinken Sie nur Wasser bzw. Getränke, die Sie in verschlossenen Gefäßen gekauft haben.
– Schälen bzw. garen Sie Obst und Gemüse.
– Waschen Sie sich regelmäßig und gründlich die Hände.

Eine Infektion mit dem Hepatitis-Erreger ist auch durch Blut oder Körperflüssigkeiten möglich. Kondome schützen vor der Ansteckung mit Hepatitis.

Unsere Produkttipps – Kondome – optimaler Schutz vor Hepatitis und anderen Geschlechtskrankheiten: durex® Gefühlsecht | Ritex XXL Kondome | BILLY BOY aromatisiert

Vermeiden Sie, in direkten Kontakt mit dem Blut von Betroffenen zu kommen. Dazu zählt auch, dass Sie persönliche Hygiene-Artikel wie Rasierer, Nagelscheren oder Zahnbürsten nicht austauschen.


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose oder Behandlung durch den ärztliches Personal.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.

Stand vom: 20.07.2023

Coverbild: Kateryna Kon – stock.adobe.com

Visits: 7436