Gastritis (Magenschleimhautentzündung)

Verdauungsprobleme

Entzündliche Erkrankung der Magenschleimhaut

Bauchschmerzen und Übelkeit sind unangenehme Anzeichen einer akuten Gastritis. Die entzündliche Erkrankung der Magenschleimhaut kann auch chronisch werden. Vor allem ältere Personen sind betroffen: Fast jeder Zweite der über 50-Jährigen lebt mit einer chronischen Magenschleimhautentzündung.

Was ist eine Gastritis?

Eine Gastritis ist eine entzündliche Erkrankung der Magenschleimhaut. Der Begriff „Gastritis“ stammt aus dem Altgriechischen. Das Wort „γαστήρ (gaster) bedeutet „Magen“. Die Endung „-itis weist auf eine Entzündung hin. Ein weiteres Synonym für die „Magenschleimhaut“ ist der Begriff „Magenkatarrh. Dieser gilt heute als veraltet. Dennoch ist er sehr zutreffend, da es sich bei einem Katarrh um eine Entzündung der Schleimhaut handelt.

Synonyme: Magenschleimhautentzündung | Magenkatarrh

Typisch für eine Magenschleimhautentzündung sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl oder Oberbauchschmerzen. Eine Magenschleimhautentzündung tritt akut oder chronisch auf. Oft bessert schon ein magenschonendes Verhalten die Symptome einer Gastritis. In schwereren oder chronischen Fällen helfen Arzneimittel.

Wie entsteht eine Gastritis?

Die Schleimhaut schützt den Magen vor den Einflüssen des Mageninhaltes – beispielsweise vor der Magensäure. Wird jedoch zu viel Säure gebildet oder ist die Schutzschicht beschädigt, kann sich die Magenschleimhaut entzünden.

Ursachen bei einer akuten Gastritis

Zigaretten sind schädlich
Nikotinkonsum erhöht das Risiko auf Gastritis.
Bildquelle: rangizzz – Fotolia.com

Stress löst eine höhere Produktion der Magensäure aus. Die Magenschleimhaut kann sich zudem durch die Einnahme diverser Medikamente entzünden. Hierunter zählen Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen. Auch sogenannte Zytostatika (Krebsmittel) oder Kortisonpräparate können sich negativ auf die Magenschleimhaut auswirken.

Daneben sind folgende Ursachen bekannt:

  • übermäßiger Konsum von Alkohol bis hin zur Alkoholsucht
  • Nikotinkonsum
  • Lebensmittelvergiftungen
  • häufiger Verzehr von magenreizenden Lebensmitteln, wie Kaffee oder scharfe Gewürze
  • übergroße Mahlzeiten
  • Magen-Darm-Erkrankungen oder diverse andere Erkrankungen
  • Stress
  • mechanische Reizungen, etwa durch Fremdkörper wie eine Magensonde
  • Operationen
  • Leistungssport

Schon gewusst?

Mitunter lösen Bakterien wie Staphylokokken oder Salmonellen eine Magenschleimhautentzündung aus. In diesen Fällen ist eine Gastritis ansteckend. Denn der Betroffene scheidet die Erreger mit dem Stuhl aus. Durch eine gemeinsame Toilettennutzung bzw. durch eine unzureichende Hygiene, können sich gesunde Personen leicht infizieren.

Ursachen bei einer chronischen Gastritis

Eine chronische Magenschleimhautentzündung kann durch eine Fehlreaktion der körpereigenen Abwehr, bakteriell oder chemisch bedingt sein. Entsprechend wird eine chronische Gastritis unterschieden in:

  • Chronische Gastritis vom Typ A (Autoimmun-Gastritis): Die körpereigene Abwehr richtet sich gegen Magensäure-bildende Belegzellen. Dadurch wird weniger Säure produziert und das Hormon Gastrin ausgeschüttet. Dieses regt normalerweise die Produktion der Magensäure an. Da durch die Schädigung jedoch zu wenig Belegzellen vorhanden sind, wird die Magensäure nicht in ausreichenden Mengen produziert. Gastrin hingegen wird weiter freigesetzt. Über einen längeren Zeitraum können sich daraufhin Tumore bilden.
  • Chronische Gastritis vom Typ B (bakterielle Gastritis): Bei den Bakterien handelt es sich in den meisten Fällen um Helicobacter-pylori-Bakterien. Daher spricht man auch von Helicobacter-pylori-Gastritis oder Hp-Gastritis. Der Erreger siedelt sich auf der Oberfläche der Magenschleimhaut an. Mithilfe des Enzyms Urease verschaffen sich die Bakterien ein alkalisches Milieu. Dadurch wird die Regulierung der Magensäureproduktion behindert und die Magenschleimhaut geschädigt. Rund 85 % der Gastritis-Fälle in Deutschland sind durch diesen Magenkeim bedingt. Das Bakterium ist oft auch für Magengeschwüre und Magenkrebs mitverantwortlich.
  • Chronische Gastritis vom Typ C (chemisch-toxische Gastritis): Die dauerhafte Einnahme von bestimmten Medikamenten oder regelmäßig hoher Alkoholkonsum kann zu der dritten Art der chronischen Gastritis führen.

Welche Symptome treten bei Gastritis auf?

Bauchschmerzen kennzeichnen vor allem eine akute Gastritis. Bei den meisten Betroffenen gehen die Schmerzen nach dem Essen leicht zurück. Weitere Symptome sind:

  • Appetitlosigkeit
  • Mundgeruch
  • Aufstoßen und Sodbrennen
  • Völlegefühl
  • Übelkeit und Erbrechen (in seltenen Fällen mit Blut)
  • Teerstuhl
  • Blutarmut (Anämie)

Seltener kommt es im Rahmen einer Magenschleimhautentzündung zu einem faden Geschmack im Mund, einem früh einsetzenden Sättigungsgefühl, Blähungen, Durchfall oder Rückenschmerzen.

 Bei einer akuten Gastritis treten die Beschwerden plötzlich auf. Bei der chronischen Magenschleimhautentzündung entwickeln sie sich schleichend.

Komplikationen aufgrund einer Gastritis sind Magenblutungen, Magengeschwüre und Magenkrebs.

Wie erkennt der Arzt eine Gastritis?

Eine Gastritis kann nur mit einer Magenspiegelung (Gastroskopie) sicher festgestellt werden. Mit anderen Methoden wie Ultraschall oder Röntgen ist das nicht möglich. Der Arzt sieht die entzündliche Veränderung der Magenschleimhaut und kann gleich Proben entnehmen, um beispielsweise eine Helicobacter-pylori-Infektion nachzuweisen. Der Nachweis des Magenkeims ist inzwischen aber auch mit einem Selbsttest unkompliziert zu Hause möglich.

Wie wird eine Gastritis behandelt?

Bei 10 % der Gastritis-Patienten entwickelt sich die Krankheit durch Medikamente wie Acetylsalicylsäure (beispielsweise Aspirin) oder Diclofenac (Voltaren), bestimmte Antibiotika oder Ibuprofen. Durch eine Änderung der Medikation verschwindet die Gastritis. Bis die Beschwerden abklingen, sollten die Betroffenen viele kleine Mahlzeiten (5–8 Mahlzeiten täglich) einhalten, die möglichst nicht belasten. Grundsätzlich sollten feste Nahrungsmittel gut gekaut werden.

Hinweis: Durch eine Ernährungsumstellung lässt sich eine Gastritis grundsätzlich nicht behandeln. Die Beschwerden werden jedoch gemildert.

Kurzzeitige Probleme können mit rezeptfreien Mitteln behandelt werden. Etwa mit sogenannten Säureblockern. Gehen die Beschwerden jedoch nicht zurück, muss der Facharzt für Magen-Darm-Erkrankungen (Gastroenterologe) aufgesucht werden.

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Hausmittel zur Behandlung einer Gastritis

Insbesondere eine leichte akute Form der Magenschleimhautentzündung lässt sich auch mit Hausmitteln behandeln. Hilfreich ist etwa Kamillentee oder eine Teemischung aus Kamillenblüten, Pfefferminzblättern und Süßholz. Auch Melissen- oder Hopfenblütentee kennt die Großmutter als wirksames Hausmittel bei einer Magenschleimhautentzündung.

Rollkur mit Kamillentee bei Gastritis

Eine Rollkur führen Sie einmal täglich für eine Woche durch. Trinken Sie 2 Tassen Kamillentee. Legen Sie sich im Anschluss 10 Minuten auf den Rücken. Danach drehen Sie sich 10 Minuten auf die linke Seite, dann auf die rechte Seite und im Anschluss auf den Bauch. Bleiben Sie dann für etwa eine halbe Stunde liegen.

Auch eine Wärmflasche oder ein Körner- bzw. Kirschkernkissen helfen bei Gastritis. Haferschleim wirkt Schleimhaut-schützend. Kartoffelsaft und Heilerde unterstützen die natürliche Behandlung.

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Behandlung einer Helicobacter-pylori-Gastritis

Bei einer Helicobacter-pylori-Infektion verordnet der Arzt eine sogenannte Eradikationstherapie – diese besteht aus zwei Antibiotika und einem Säureblocker wie Omeprazol oder Esomeprazol. Diese wirken innerhalb weniger Tage sehr zuverlässig. Die Beschwerden lassen nach ein bis zwei Wochen bei 90 % der Patienten nach und klingen schließlich vollständig ab.


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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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Stand vom: 02.11.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

Coverbild: shisuka (Canva)

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