Arthritis

Schmerzen in der Hand

Schmerzendes Gelenk? Gelenkentzündung!

Ein schmerzendes Gelenk kann seine Ursache in einer Gelenkentzündung (Arthritis) haben. Diese wird unter anderem durch Bakterien, Gicht oder Rheuma ausgelöst.

Arthritis: Entzündliche Gelenkerkrankung

Eine Arthritis ist eine entzündliche Gelenkerkrankung. Sie ist entschieden von einer Arthrose, dem Gelenkverschleiß, abzugrenzen. Bei einer Arthrose spricht die Fachwelt von einer degenerativen Veränderung „kalten“ Geschehens. Bei einer Arthritis sind Entzündungen prinzipiell mit Überwärmung, Schwellung und Rötung verbunden. Zudem kommt es zu Schmerzen. Die Beweglichkeit des Gelenks ist stark eingeschränkt. Es kann sich Flüssigkeit im Gelenk bilden und so zu einem Gelenkerguss kommen. Bildet sich Eiter sprechen medizinische Fachkräfte von einem Gelenkempyem.

Formen der Arthritis

Eine Arthritis kann akut sein oder chronisch verlaufen. Sie wird u. a. nach der betroffenen Stelle unterschieden in:

Betroffenes ArealBezeichnung
Kniegelenk Gonarthritis
Hüftgelenk Coxarthritis
Schultergelenk Omarthritis
Hand- und Fingergelenke rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis)

Es können aber auch alle anderen Gelenke von einer Arthritis betroffen sein.

Begriffe kurz geklärt

+ Ist ein Gelenk entzündet, sprechen Fachkräfte von einer Monoarthritis.
+ Betrifft die Entzündung mehrere Gelenke, nennt man dies Polyarthritis.
+ Bei einer Arthritis mutilans sind meh­re­re kleine Gelenke mit schweren Schädi­gun­gen betroffen. In diesen Fällen zeigen sich De­formie­rungen an Hän­den oder Füßen bis zum Ver­lust von Kör­per­teilen oder Geweben. Dies kann in Folge einer rheumatoi­der Ar­thritis, Psoriasis-Ar­thritis oder Ar­thro­pathia neuro­pathica der Fall sein.
+ Von einer akuten Arthritis sprechen wir, wenn die Gelenkentzündung plötzlich auftritt.
+ Eine chronische Arthritis hingegen besteht, wenn ein Gelenk öfter oder länger andauernd entzündet ist.

Ursachen einer Arthritis

Infektionen sind sehr häufig Ursache einer Arthritis. In den meisten Fällen handelt es sich um eine bakteriellen Arthritis. Dabei infizieren Bakterien über eine Wunde auf direktem Wege ein Gelenk. Oft sind Staphylokokken oder Streptokokken beteiligt. Auch eine Entzündung eines bereits bestehenden Infektionsherdes kann über den Bluttransport zum Gelenk wandern. Das geschieht zum Beispiel im Zuge einer Borreliose (Lyme-Arthritis).

Bei der bakteriellen oder eitrigen Arthritis gelangen die Keime auf 3 Wegen zum Gelenk:

über das Blut

infolge anderer Erkrankungen, wie etwa Tripper (Gonorrhoe) oder Herzinnenhautentzündung (Endokarditis)

von außen

durch Verletzungen oder unsterile Injektionen, Punktionen oder Operationen am Gelenk

durch benachbarte Areale

oft infolge einer Knochenentzündung oder einer bakteriellen Weichteilinfektion der gelenkumliegenden Gewebe

Typische Erreger sind:

  • Staphylokokken
  • Streptokokken
  • Escherichia coli
  • Haemophilus influenzae

Eine weitere Form der infektiösen Arthritis ist die reaktive Arthritis. Sie erfolgt als Reaktion nach einer gelenkfernen Infektion. Daher werden die Erreger nicht im Gelenk nachgewiesen. Mögliche Auslöser sind beispielsweise Chlamydien, die die Geschlechtsorgane befallen.

Eine nichtbakterielle Arthritis wird durch Pilze ausgelöst oder tritt zusammen mit anderen nichtinfektiösen Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Gicht auf.

Die sehr schmerzhafte Gicht-Arthritis (arthritis urica) wird durch einen erhöhten Harnsäurespiegel ausgelöst. Bei dieser Stoffwechselerkrankung ist häufig das Großzehengrundgelenk betroffen. Dabei ist der große Zeh überwärmt, dick geschwollen, rot und schmerzt stark.

Oft kommt es zu nichtbakteriellen Gelenkentzündungen des rheumatischen Formenkreises, wozu die rheumatoide Arthritis gehört. Die rheumatoide Arthritis ist durch nächtliche und morgendliche Gelenkschmerzen, eine Morgensteifigkeit der Gelenke sowie eine Schwellung in den Fingergrund- und Fingermittelgelenken gekennzeichnet.

Unser Lesetipp: Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Ratgeber Rheuma.

Bei einer Psoriasis-Arthritis leidet der Betroffene an einer Schuppenflechte, die mit einer Gelenkentzündung einhergeht. Diese chronisch-entzündliche Erkrankung gehört zum rheumatischen Formenkreis. Eine Autoimmreaktion ist sowohl für die Schuppenflechte als auch die Gelenkentzündungen verantwortlich. Morbus Bechterew oder Morbus Crohn sind weitere Autoimmunkrankheiten, die Arthritis verursachen können.

Unser Lesetipp: Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Ratgeber Schuppenflechte.

Bei einem durch Arthrose stark geschädigtem Gelenk kann sich ebenfalls eine Arthritis einstellen. Bei dieser Form der Gelenkentzündung spricht medizinisches Personal von einer aktivierten Arthrose.

Häufige Formen der Arthritis
Häufige Formen der Arthritis.

Symptome bei Arthritis

Bei einer Arthritis ist das betroffene Gelenk überwärmt, gerötet und geschwollen. Wird das entzündete Gelenk belastet, verstärken sich die Schmerzen. Die Beweglichkeit ist eingeschränkt. Mitunter ist ein Gelenkerguss tastbar.

Betroffene Personen fühlen sich häufig matt, haben keinen Appetit und fiebern.

Schon gewusst?

Auch Kinder können von einer Gelenkentzündung betroffen sein. Sie wollen dann häufig getragen werden und haben eine ausgeprägt Spielunlust.

Handelt es sich um eine rheumatische Arthritis ist dies vor allem durch morgendliche Gelenkschmerzen und Gelenksteifigkeit charakterisiert. Die Schwellung zeigt sich in den Fingergrund- und Fingermittelgelenken.

Symptome auf einen Blick

– Gelenkschmerzen
– Schwellung
– Überwärmung
– Rötung
– eingeschränkte Beweglichkeit
– Gelenkerguss
– Gelenkempyem

Bei rheumatischer Arthritis kommen hinzu:
– nächtliche und morgendliche Gelenkschmerzen
– Morgensteifigkeit der Gelenke
– Schwellung in den Fingergrund- und Fingermittelgelenken

Gängige Medikation bei Arthritis

Bei einer Arthritis richtet sich die Behandlung nach ihrer Ursache. Eine zugrunde liegende Erkrankung, wie es bei der Gicht-Arthritis der Fall ist, sollte immer behandelt werden.

Daneben sind allgemeingültige Maßnahmen zu ergreifen:

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Bei rheumatoider Arthritis sind spezielle Rheumamedikamente (Basistherapeutika) geeignet. Arzneimittel mit den Wirkstoffen Methotrexat, Sulfasalazin und Chloroquin, die zu den Basistherapeutika gehören, sind auf Rezept erhältlich.

Weitere Behandungsmöglichkeiten:

  • bei chronischen Gelenkentzündungen: Krankengymnastik, physikalische Therapie oder Ergotherapie sowie minimal-invasive Operationen während einer Gelenkspiegelung oder offene Gelenkoperationen
  • bei akuten Infektionen: Antibiotika
  • bei Arthritis aufgrund von Autoimmunerkrankungen: Immunsuppressiva

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Nahrungsergänzungsmittel bei Arthritis

Nahrungsergänzungsmittel beinhalten diverse Mineralien, Vitamine, Aminosäuren oder sekundäre Pflanzenstoffe. Sie können therapiebegleitend Verwendung finden. Lycopin, der rote Farbstoff aus der Tomate, ist dabei ein starkes Antioxidans. Es hilft, entzündliche Prozesse im Gelenk, hervorgerufen durch freie Radikale, zu vermindern.

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Arthritis vorbeugen

Arthritis lässt sich am besten mit einer gesunden Ernährung und körperlicher Bewegung vorbeugen. Essen Sie wenig Fleisch. Denn es enthält Arachidonsäure. Diese begünstigt Entzündungsprozesse in unserem Körper. Mageres Fleisch hat einen geringeren Gehalt und ist daher fettigem Fleisch vorziehen. Alternativ ist Fisch angeraten. Denn dieser weist einen entzündungshemmenden Effekt auf. Fisch ist reich an Jod, Selen, Vitamin E und Omega-3-Fettsäuren. Essen Sie zur Vorbeugung einer Arthritis am besten 2-mal in der Woche Fisch.

Neben Fisch sollten Sie jedoch noch andere Vitamin-E-haltige Lebensmittel verzehren. Dazu zählen Pflanzenöle wie Olivenöl, Rapsöl und Weizenkeimöl. Auch Sonnenblumenkerne, Leinsamen und Nüsse sind ideale Vitamin-E-Lieferanten.

Vitamin E gehört zu den Antioxidantien. Diese fangen die freien Radikale ab. Daher haben sie einen positiven Effekt auf entzündliche Gelenkerkrankungen. Nahrungsergänzungsmittel helfen einen entsprechenden Bedarf unterstützend zu einer gesunden Ernährung abzudecken.

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Bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein. Nehmen Sie die Treppen statt den Fahrstuhl oder das Rad statt das Auto. Suchen Sie sich eine Ausdauersportart, die Sie regelmäßig betreiben. Ideal sind Sportarten, die die gelenkstützenden Muskeln trainieren. Dies gelingt mit Walken, Radfahren, Schwimmen und Aqua-Fitness sehr gut. Diese Ausdauersportarten haben noch einen weiteren Vorteil: Sie sind gelenkschonend.


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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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Stand vom: 02.01.2023

Coverbild: PIKSEL – Getty Images (Canva)

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