Angina pectoris

Durchblutungsstörung des Herzens

Durch eine körperliche Anstrengung fällt die Atmung schwer, fühlt sich der Oberkörper eng an und es schmerzt plötzlich stark hinter dem Brustbein? Das sind Anzeichen einer Angina pectoris, die aufgrund der Symptome auch unter „Brustenge“ bekannt ist. Verantwortlich ist eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels.

Unser Herz – ein kräftiger Hohlmuskel

Herz

Unser Herz hat die Aufgabe, Blut durch unseren Körper zu pumpen, sodass alle anderen Organe damit versorgt werden. Um diese lebenswichtige Funktion erfüllen zu können, muss der kräftige Hohlmuskel selbst gut durchblutet sein. Herzkranzgefäße versorgen den Herzmuskel mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut. Die Koronararterien gliedern sich in viele kleine Seitenäste auf. Diese überziehen und durchdringen das Hohlorgan.

Schon gewusst?

Wenn wir entspannt am Tisch sitzen, pumpt unser Herz 5 bis 7 Liter Blut pro Minute durch unseren Körper.

Bei körperlicher Anstrenung wird die Pumpleistung des Herzens erhöht. Das funktioniert solange gut, wie die Koronararterien frei von Ablagerungen sind. Entstehen jedoch Ablagerungen und Engstellen an den Herzkranzgefäßen, ist eine gute Durchblutung gefährdet.

Angina pectoris: Anfallsartige Brustschmerzen

Den durch eine Durchblutungsstörung des Herzens ausgelöste anfallsartige Schmerz in der Brust bezeichnen Mediziner als Angina pectoris.

Synonyme:  Brustenge | HerzengeHerzschmerzBrustbeklemmung | Stenokardie

Die Angina pectoris gilt als hauptsächliches Anzeichen der Koronaren Herzkrankheit. Eine Arteriosklerose, d. h. eine Arterienverkalkung und somit eine Verengung der Herzkranzgefäße, ist augenscheinlich. Der Herzmuskel, der durch diese Gefäße versorgt wird, erhält zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe.

Symptome der Angina pectoris

Der Betroffene fühlt ein Brennen, einen Druck oder eine Beklemmung hinter dem Brustbein. Dies strahlt teilweise bis in den Nacken, Hals, Kiefer, Oberbauch oder Arme aus. Häufig kommt es zu:

  • Schmerzen zwischen den Schulterblättern
  • Schwere- oder Taubheitsgefühl in den oberen, meist linksseitigen Körperteilen
  • plötzliche Atemnot
  • Schweißausbruch
  • würgendes Gefühl im Hals
  • Übelkeit
  • Erbrechen

Bei Frauen kann sich eine Angina pectoris nicht durch Schmerz, sondern durch Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Magenbeschwerden bemerkbar machen. Auch die Symptome bei Männern, die über 75 Jahre alt sind, ähneln den Anzeichen, die Frauen haben. Sie klagen über Atemnot und Leistungsabfall.

Bei Patienten mit Diabetes kommt es mitunter zu einem sogenannten stummen Anfall aufgrund einer diabetes-bedingten Nervenschädigung. Schmerzreize werden in diesem Fall nicht weitergeleitet.

Arten der Brustenge

Es gibt verschiedene Arten von Angina pectoris:

  • Eine stabile Angina pectoris äußert sich durch Schmerzen in der Herzgegend. Sie lassen sich meist hinter dem Brustbein lokalisieren. Im Brustkorb herrscht ein Engegefühl. Durch körperliche oder psychische Belastungen kommt es zu Atembeklemmungen. Die Beschwerden dauern nicht lang an.
  • Die instabile Angina pectoris kennzeichnet sich durch neu auftretende Symptome oder durch ein schnelles Zunehmen der Dauer und Häufigkeit. Beschwerden treten teils im Ruhezustand auf, ohne dass eine vorherige Belastung zugrunde liegt. Das Risiko für einen Herzinfarkt ist sehr hoch. Rufen Sie bei auftretenden Beschwerden umgehend den Notarzt.
  • Bei der seltenen Prinzmetal-Angina, handelt es sich nicht um verengte, sondern um verkrampfte Herzkranzgefäße (Koronarspasmus). Ein Anfall erfolgt unabhängig von Belastungen, auch während des Schlafs. Die Symptome ähneln den Anzeichen einer stabilen Angina pectoris, dauern aber länger als 15 Minuten an. Hier ist das Risiko für einen Herzinfarkt ebenfalls hoch.

Risikofaktoren für Angina pectoris

Nachfolgende Faktoren vergrößern die Gefahr einer Arteriosklerose der Herzkranzgefäße (KHK):

  • Nikotinkonsum
  • erhöhte Entzündungswerte
  • männliches Geschlecht
  • genetische Veranlagung
  • Alter
  • fehlende Bewegung

Angina-pectoris-Anfälle vorbeugen

Sport treiben hält gesund und sorgt für Fitness im Alter.

Ziel einer Therapie ist es, Angina-pectoris-Anfälle zu vermeiden und damit einen Herzinfarkt zu verhindern. Hierzu sollten Sie versuchen Ihre körperliche Belastbarkeit zu erhalten:

  • treiben Sie Sport
  • bewegen Sie sich an der frischen Luft
  • essen Sie gesund, meiden Sie vor allem fetthaltige Nahrungsmittel, um den Cholesterinspiegel niedrig zu halten
  • achten Sie darauf, dass ihr Blutdruck nicht erhöht ist
Herz stärken

Unsere Lesetipps: Mehr Informationen zu einem seniorengerechten Sport erhalten Sie in unserem Ratgeber: Körperliche Fitness im Alter. Tipps zu einem ausgewogenen Speiseplan haben wir unter unseren Ratgeber “Wie ernähre ich mich gesund?” für Sie zusammengestellt.

Mit Nahrungsergänzungsmitteln können Sie ebenfalls Ihre Herzgesundheit unterstützen. Eine wichtige Substanz für ein gesundes Herz ist L-Arginin. Unser Körper stellt die Aminosäure selbst her. Mitunter fällt die Produktion jedoch geringer aus und eine Zufuhr über die Nahrung ist angezeigt. Gerade bei Bluthochdruck und im Frühstadium von Arteriosklerose besteht oft ein Mehrbedarf an Arginin. Meist geht dies mit einem Mangel an Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure einher. Fehlen diese B-Vitamine, ist oft die Homocysteinkonzentration im Blut erhöht.

Vitamin B1 trägt zu einer normalen Herzfunktion bei. Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure leisten einen Beitrag zu einem normalen Homocystein-Stoffwechsel. Vitamin B6 und B12 unterstützen außerdem die Bildung roter Blutkörperchen.

Auch die Omega-3-Fettsäure trägt zur Herzgesundheit bei. Sie mindert Bluthochdruck.

Unsere Produkttipps:  TELCOR® Arginin plus: Filmtabletten zur diätische Behandlung von Durchblutungsstörungen im Frühstadium von Arteriosklerose | vasoLoges® protect | omega3-Loges® plus | Avitale ARGININ PLUS

L-Arginin findet sich in Fisch, Fleisch, Hülsenfrüchten und Nüssen sowie Milchprodukten. Vitamin B1 ist in Fleisch, Erbsen und Haferflocken enthalten. Vitamin B6 finden wir in Avocados, Bananen, Brokkoli, Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Kiwis, Kohlgemüse und Vollkornprodukten. Den Bedarf an Vitamin B12 können Sie in der Regel über Algen, Fisch, Fleisch, Eier, Milch, Leber und Lupinen decken. Gute Quellen für Folsäure sind Brokkoli, Kartoffeln, Kürbis, Leber, Möhren, Rote Beete, Spinat, Sojabohnen und Weizenkeime. Omega-3-Fettsäure kommt in Meeresfisch und in Pflanzenölen vor.

Unser Lesetipp: Mehr Informationen zur Hergesundheit erhalten Sie in unserem Ratgeber Tipps für die Herzgesundheit: So stärken Sie Ihr Herz.

Maßnahmen bei einem Angina-pectoris-Anfall

Treten die Symptome einer Angina pectoris erstmalig oder verändert auf, handelt es sich um eine instabile Angina pectoris. Rufen Sie in diesem Fall umgehend den Notarzt. Wenn Sie häufiger Anfälle hatten und diese in Dauer, Schwere und Häufigkeit gleichbleibend waren, handelt es sich um eine stabile Angina pectoris und Sie sollten folgendes tun:

  • Belastung, die zum Anfall führte, unterbrechen
  • sich hinsetzen
  • ein Nitropräparat als Spray oder als Kapsel zum Zerbeißen einnehmen, da Nitrate die Blutgefäße erweitern und den Herzmuskel mit Sauerstoff versorgen
  • einen Notarzt rufen, wenn die Beschwerden trotz Einnahme des Nitropräparats nicht verschwinden

Eine akute Prinzmetal-Angina wird ebenfalls mit Nitropräparaten behandelt. Daneben finden Therapien mit Kalziumantagonisten statt, da diese krampflösend und erweiternd auf die Blutgefäße wirken.


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch den Arzt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Wir stehen mTrotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.


Stand vom: 14.09.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

Bildquelle: James Benet – Getty Images Signature (Canva.com)

Merken

Visits: 15970