Saccharin

In vielen zuckerreduzierten Lebensmitteln zugesetzt

Saccharin wurde bereit 1878 entdeckt und ist damit der älteste synthetische Süßstoff. Noch im 19. Jahrhundert lief die Produktion an. Seine Süßkraft ist etwa 450- bis 550-mal so groß wie die des Haushaltzuckers. Der mit der E-Nummer 954 gekennzeichnete Zusatzstoff verfügt jedoch über einen bitteren bis metallischen Beigeschmack. Daher wird Saccharin häufig mit weiteren Süßstoffen oder Zuckeraustauschstoffen verwendet.

 Saccharin kann im menschlichen Körper nicht verwertet werden und liefert daher keine Energie. In der Lebensmittelindustrie wird vor allem das leicht wasserlösliche Natriumsalz des Süßstoffs eingesetzt.

Was ist Saccharin und wie wird Saccharin hergestellt?

Saccharins Summenformel und Strukturformel
Saccharin: Summenformel und Strukturformel.

Saccharin, chemisch Benzoesäuresulfimid, ist ein synthetisch hergestellter, farbloser Süßstoff.

Er wird durch chemische Reaktion aus Toluol oder Phtalsäure hergestellt. Als Zusatzstoff sind er und seine Natrium-, Kalium- und Calciumsalze mit der E-Nummer 954 gekennzeichnet. Saccharin ist der älteste Süßstoff auf dem Markt und gehört zu den Zusatzstoffen mit der höchsten Süßkraft. Von allen Süßstoffen, die weltweit hergestellt werden, ist Saccharin der häufigste.

Süßstoffe

Hauptsächlich wird das Natrium-Salz eingesetzt. Das liegt daran, dass es eine bessere Löslichkeit aufweist. Es ist 450-fach süßer als Zucker. Saccharin wird nicht verstoffwechselt und unverändert vom Körper ausgeschieden.

Der Süßstoff, egal ob Calciumsaccharin, Kaliumsaccharin oder Natriumsaccharin, wird vom Körper sehr schnell aufgenommen, aber nicht verstoffwechselt. Im Gegensatz zu Zucker verursacht E 954 keine Karies. Saccharin besitzt kaum einen physiologischen Energiegehalt, ist daher für Diabetiker geeignet und wird somit für die Herstellung von diätischen Lebensmitteln, in Light-Produkten, aber auch als Geschmacksverstärker verwendet.

Wie schmeckt Saccharin?

In höherer Konzentration schmeckt Saccharin metallisch oder bitter und wird, um einen bitteren Nachgeschmack zu vermeiden, häufig auch mit anderen Süßstoffen wie Cyclamat (E 952), Thaumatin (E 957) und Acesulfam (E 950) gemischt.

Worin ist Saccharin enthalten?

Soßen
Viele Soßen und auch Senf sind mit Saccharin gesüßt.

Saccharin verleiht Lightprodukten und Diät-Lebensmitteln die nötige Süße. Daher finden Sie den Zusatzstoff vor allem in süßen Getränken, wie Limonaden, Milchgetränken, Spirituosen und alkoholhaltigen Mixgetränken. Daneben ist Saccharin in süßen Milchprodukten wie Pudding, Jogurt, Quark und Eiscreme enthalten. Aber auch in Fruchtdesserts, Obstkonserven, Marmeladen oder anderen süßen Brotaufstrichen entdecken Sie Saccharin als Zutat.

Nicht nur in süßen Lebensmitteln ist Saccharin als Süßstoff enthalten. In so mancher herzhaften Speise, etwa in Fleischsalat, Essiggurken oder Fertigsuppen können Sie den Zusatzstoff in der Zutatenliste entdecken.

Saccharin selbst ist in Form kleiner Tabletten, als Tropfen oder als Pulver im Handel.

Schon gewusst?

Die Einsatzmenge von Saccharin ist genau definiert. So dürfen in einem Kilogramm des entsprechenden Nahrungsmittels lediglich zwischen 80 und 3000 Milligramm des Süßstoffs enthalten sein.

Letztendlich ist Saccharin nur für bestimmte Nahrungsmittel zugelassen. Zu diesen gehören zusammenfassend:

  • Knabbererzeugnisse aus Getreide oder Nüssen
  • energiereduzierte sowie zuckerfreie Süßwaren auf der Basis von Kakao oder Trockenfrüchten
  • energiereduzierte sowie zuckerfreie Brotaufstriche, Gelees, Konfitüren und Marmeladen
  • energiereduzierte sowie zuckerfreie Getränke
  • energiereduzierte sowie zuckerfreie Desserts
  • süßsaure Obst- und Gemüsekonserven
  • süßsaure Fisch-, Meerestier- und Weichtierkonserven
  • Nahrungsergänzungsmittel
  • alkoholische Getränke
  • Soßen und Senf

Saccharin wird darüber hinaus in Arzneimitteln, Medizinprodukten und Zahnpflegeprodukten eingesetzt.

Wer etwa bei Halsschmerzen auf zuckerfreie Hustenbonbons zurückgreifen will, wird eine Auswahl an Saccharin-haltigen Lutschpastillen finden.

Zuckerfreie Halspastillen – unser Produkttipp: ipalat® Die Halspastille zuckerfrei | Lemocin® gegen Halsschmerzen Lutschtabletten | Dorithricin Halstabletten Classic

Zahnpflegeprodukte mit Saccharin: LACALUT aktiv Zahncreme

Saccharin findet sich daneben in Kosmetika sowie in Futtermitteln.

Welche Vorteile hat die Verwendung von Saccharin in Lebensmitteln?

Neben einer enormen Süßkraft, der fehlenden Verstoffwechselung und der nicht Karies auslösenden Wirkung fällt Saccharin durch eine Reihe von weiteren positiven Eigenschaften auf. Bei Erhitzung und bei Kälte bleibt Saccharin stabil. Daher eignet sich der Süßstoff zum einen zum Backen und Kochen und zum anderen können saccharinhaltige Lebensmittel eingefroren werden. Chemisch reagiert Saccharin nicht mit anderen Stoffen. Er bewahrt daher in wässrigen und säurehaltigen Produkten wie Limonade seine Süßkraft. Weiterhin lässt sich Saccharin gut lagern.

Vorteile auf einen Blick

  • hat enorme Süßkraft
  • wird schnell vom Körper aufgenommen
  • wird nicht verstoffwechselt
  • verursacht keine Karies
  • für Diabetiker geeignet
  • wirkt geschmacksverstärkend
  • ist hitze- und kältebeständig
  • kann zum Backen und Kochen verwendet werden
  • erhält Süßkraft in säurehaltigen Produkten
  • lässt sich gut lagern

Welche Nachteile hat die Verwendung von Saccharin?

Saccharin erzeugt einen bitteren Nachgeschmack. Daher kombinieren Lebensmittelhersteller den Süßstoff häufig mit Cyclamat oder Thaumatin.

Allerdings ist Saccharin in den letzten Jahren stark in Kritik gekommen. Man vermutet, dass es Krebs begünstigt. Ein Test mit Ratten hat einen Zusammenhang von Saccharin und der Entstehung von Blasenkrebs vermuten lassen. In Kombination mit gewissen Medikamenten und Umweltgiften könnte Saccharin die Blasenschleimhaut schädigen.

Daneben wird der Appetit angeregt. Somit würde es nicht zum positiven Effekt des Abnehmens führen. Saccharin verändert gegebenenfalls die Darmflora, sodass es schließlich Übergewicht und Diabetes begünstigt. Damit würde Saccharin in Diätprodukten eher kontraproduktiv wirken.

Ein Test mit Ratten hat einen Zusammenhang von Saccharin und der Entstehung von Blasenkrebs vermuten lassen. In Kombination mit gewissen Medikamenten und Umweltgiften könnte Saccharin die Blasenschleimhaut schädigen.

Jüngste Untersuchungen stellen einen Zusammenhang zur Alzheimer-Erkrankung dar.

Keine Studienergebnisse gelten als gesichert. Daher ist ein umsichtiger Umgang mit dem Süßstoff zu empfehlen. Die empfohlene Tagesdosis sollten Sie nicht überschreiten. Die erlaubte Tagesdosis liegt bei 5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht.

Welche Alternativen zu Saccharin gibt es?

Xylit
Xylit (Birkenzucker) gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen.

Stevia etwa ist ein Süßstoff, der aus der südamerikanischen Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen wird. Auch Stevia verfügt über eine bis zu 300fache Süßkraft des gewöhnlichen Haushaltszuckers. Stevia verursacht ebenfalls keine Karies und ist für Diabetiker geeignet. Die getrockneten und pulverisierten Stevia-Blätter haben einen lakritzähnlichen Beigeschmack.

Xylit (auch Xylitol) ist ein Zuckeralkohol, der als Zuckeraustauschstoff E 967 in einigen Lebensmitteln enthalten ist. Er kommt natürlich in einigen Früchten wie Pflaumen, Erdbeeren oder Himbeeren, Gemüse wie Blumenkohl und Pilzen vor. Geschmacklich und in der Süßkraft steht Xylit der Saccharose nicht nach. Der Nährwert ist mit 40 % geringer als bei gewöhnlichem Haushaltszucker, denn ein Gramm Xylit liefert 2,4 Kilokalorien. Der Stoffwechselweg ist von Insulin nicht abhängig und beeinflusst den Insulin- bzw. Blutzuckerspiegel nur wenig. Xylit ist damit für Diabetiker gut geeignet.

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Stand vom: 25.05.2020

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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