Quetschwunden

Quetschungen mit Blutergüssen und offenen Wunden

Eine Unachtsamkeit und schon war der Finger zwischen der zugehenden Tür und der Hammer auf dem Fingernagel. Quetschwunden kommen sehr häufig vor. Meist handelt es sich nur um eine leichte Quetschung – ein Bluterguss entsteht. Bei schweren Quetschwunden kann es jedoch zu Komplikationen und mitunter sogar zum Verlust des gequetschten Körperteils kommen.

Ursache von Quetschwunden: Unachtsamkeit

Eine Quetschwunde entsteht durch äußere Gewalteinwirkung. Dabei wird das Weichgewebe so sehr zusammengedrückt, dass Blutgefäße platzen oder reißen. Das Blut tritt aus den Gefäßen in das umgebende Gewebe aus. Hämatome bilden sich. Ist die Gewalteinwirkung groß, reißt die Haut auf. Die offenen Quetschwunden zeigen meist zerfetzte, blutunterlaufene Wundränder.

Quetschwunden kommen bei Unfällen im Straßenverkehr oder im Haushalt, als Arbeits- oder Sportverletzung vor. Sie können mit Schnittwunden und Knochenbrüchen einhergehen. Eine typische Quetschung erfolgt, wenn ein Finger in eine schließende Tür gerät. In schlimmen Fällen quetscht man diesen sogar ab.

Symptome: Das bewirkt eine Quetschung

Durch Quetschungen können Hämatome entstehen. Liegt der blaue Fleck unter einem Finger- oder Zehennagel sprechen Fachleute von einem subungualen Hämatom.

In der Regel kommt es zu folgenden Beschwerden:

  • Anschwellen und starke Schmerzen des gequetschten Körperteils
  • Entwicklung eines Hämatoms (blauer Fleck) beziehungsweise Blutungen
  • Bewegungseinschränkungen und Gefühlsstörungen

Bänder, Nerven, Sehnen und Muskulatur können bei einer Quetschung neben unserer Haut Schaden nehmen. Wurde ein Finger oder eine Zehe gequetscht kommt es zu einem subungalen Hämatom. Hierbei liegt der Bluterguss unter dem Nagel, der sich blau verfärbt. Zudem sterben bei schweren Quetschungen Teile des Gewebes ab. Kleinere Quetschwunden hingegen heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen ab und hinterlassen keine Narben.

Komplikationen bei Quetschwunden

In der Regel heilen leichte Quetschungen ohne Komplikationen ab. Mitunter kommt es jedoch während der Genesung zu Störungen.

Bei einer Quetschung des Fingers oder Zehs droht beispielsweise eine Ablösung des Nagels. Dies geschieht, wenn das austretende Blut unter dem Nagel sich so stark ansammelt, dass es das Nagelbett anhebt. Ein Arzt oder eine Ärztin kann durch eine kleine Bohrung in den Nagel den Druckschmerz mindern und das Ablösen verhindern.

Wundtaschen und das zerrissene Gewebe bilden einen idealen Nährboden für Bakterien. Es besteht daher eine erhöhte Infektionsgefahr. Ist Haut- und Muskelgewebe entzündet, droht es abzusterben. Daher ist auch hier eine ärztliche Beobachtung und Behandlung angebracht.

Wundstarrkrampf (Tetanus) ist vermeidbar

Insbesondere das Bakterium Clostridium tetani gelangt durch verunreinigte Wunden in den Körper. Nach einigen Tagen kommt es zu einem Kribbeln und zum Taubheitsgefühl im Bereich der Wunde. Der Betroffene fühlt sich krank, abgeschlagen und unruhig. Auch Kopfschmerzen gehören zu den ersten Anzeichen. Später kommen schmerzhafte Krämpfe des Kiefers und weiterer Muskelgruppen hinzu. Krämpfe des Kehlkopfes und der Brustmuskulatur sind teils so stark, dass der Erstickungstod droht.

Mit einer Tetanus-Schutzimpfung beugen Sie einem Wundstarrkrampf vor. Diese müssen Sie in einem Abstand von 10 Jahren auffrischen. Im Krankenhaus verabreicht man bei großen und schmutzigen Wunden ein Antiserum (Immunglobulin), welches das von den Bakterien frei gesetzte Gift unwirksam macht. Außerdem müssen Patient:innen Antibiotika einnehmen, um ein Wachstum der Bakterienpopulation zu vermeiden. Mitunter reinigt das Fachpersonal die Wunden operativ und frischt auch die Schutzimpfung auf.

Manche Muskelgruppen an Armen und Beinen werden von einer straffen Bindegewebsschicht (Faszie) umschlossen. Faszien und Muskeln bilden das Kompartment. Entsteht ein Bluterguss innerhalb des Kompartments, ist der Druck auf das Gewebe sehr hoch. Neben starken Schmerzen kommt es unter dem sogenannten Kompartmentsyndrom zum Absterben von Zellen. Hier muss ärztliches Personal mit der Spaltung der Faszie schnell für eine Druckentlastung sorgen.

Quetschwunden vorbeugen

Geben Sie auch bei alltäglichen Verrichtungen Acht.

Quetschwunden entstehen oft aus Unachtsamkeit bei der Erledigung täglicher Dinge. Der Finger in einer sich schließenden Tür ist ein sehr gutes Beispiel. Gehen Sie daher mit wachem Blick an Ihr Tagwerk. Seien Sie ganz bei dem, was Sie gerade tun. Schweifen Sie mit Ihren Gedanken nicht ab.

Beim Sport mindert Schutzkleidung das Verletzungsrisiko.

Schon gewusst?

Quetschungen kommen auch sehr häufig bei Haustieren vor. Hier ist es nicht der Finger, der in eine zufallende Tür gerät, sondern oft der Schwanz. Achten Sie auf das Wohl Ihres Haustieres. Vermeiden Sie beispielsweise Zug in Ihrer Wohnung.

Quetschwunden behandeln

Kleinere Wunden kann man gut selbst behandeln. Bei offenen Wunden ist Vorsicht geboten. Hier gilt es vor allem die Wunde zu säubern, sodass keine Infektion entsteht. Bei schweren Wunden müssen medizinische Fachkräfte die entsprechende Behandlungsmethode festlegen.

Mittel bei kleineren, nicht offenen Verletzungen

Bei kleineren, nicht offenen Verletzungen kühlen Sie diese mit einer Eispackung. Damit es nicht zu Gewebeerfrierungen kommt, sollten Sie unbedingt zwischen der Eispackung und Ihrer Haut Stoff dazwischen legen. Alternativ ist eine Kühlung auch mit kaltem Wasser und Eisspray möglich.

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Die Kälte verhindert, dass mehr Blut austritt, da sich bei Kälte die Blutgefäße zusammenziehen. Zudem wird der Schmerz gelindert, die Schwellung gemildert und die Heilung kann einen schnelleren Verlauf nehmen.

Für die weitere Behandlung eignet sich eine Schmerzsalbe oder ein Schmerzgel. Bringen Sie nach der Behandlung einen Verband an. Schonen Sie die betroffene Stelle und lagern Sie sie hoch.

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Mittel bei offenen Wunden

Verletzung
Offene Wunden sind für Bakterien ideal. Desinfizieren ist angezeigt.

Offene Wunden decken Sie vor dem Kühlen steril ab. Größere Wunden beobachten Sie gut. Suchen Sie eine Arztpraxis auf, wo die Wunde häufiger kontrolliert und und bei Infektion fachgerecht behandelt witd.

Unsere Tipps zur Wundversorgung: Wunddesinfektionsterile Pflaster | Mullbinden und elastische Binden

Mittel bei schweren Quetschwunden

Mitunter ist es nötig, die Quetschwunde chirurgisch ausschneiden zu lassen, diese zu reinigen und dann zu vernähen. Bei einem Kompartmentsyndrom muss der Arzt oder die Ärztin Haut und Bindegewebe anschneiden, um dem Druck zu mindern. In besonders schweren Fällen kommt es zu einer Amputation des geschädigten Körperteils.


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Stand vom: 08.02.2023

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