Niereninsuffizienz

Wenn die Nieren versagen

Wer unter Diabetes und Bluthochdruck leidet, steht in Gefahr, seine Nieren zu schädigen. Fatal daran ist, dass der Betroffene erst spät Beschwerden merkt. Niereninsuffizienz tritt auch akut auf, etwa durch einen Unfall oder eine Vergiftung.

Akutes oder chronisches Nierenversagen

Wenn die Funktion der Nieren versagt, sprechen Mediziner von Niereninsuffizienz. Sie unterscheiden 2 Formen dieses Krankheitsbildes: die akute Niereninsuffizienz und die chronische Niereninsuffizienz. Akutes Nierenversagen tritt plötzlich ein und ist im Prinzip wieder rückgängig zu machen (reversibel). Eine chronische Niereninsuffizienz baut sich dagegen über einen längeren Zeitraum allmählich auf. Oft entdeckt der Arzt diese Form der Nierenerkrankung erst in einem fortgeschrittenen Stadium.

Ursachen für Niereninsuffizienz

Niereninsuffizienz hat vielfältige Ursachen. Grundlegend ist zu unterscheiden, ob es sich bei dem Nierenversagen um eine akute Situation handelt oder eine chronische Niereninsuffizienz vorliegt.

Ursachen für akutes Nierenversagen

Unfallrettung
Wer einen schweren Unfall erleidet, verliert mitunter viel Blut. Der plötzliche Blutverlust führt ggf. zu einer akuten Niereninsuffizienz.
Bildquelle: vm – Getty Images Signature (Canva.com)

Eine akute Niereninsuffizienz ist beispielsweise die Folge einer unvermittelt auftretenden Mangeldurchblutung der Niere. Dies geschieht etwa durch einen plötzlichen Blutverlust, wie er bei einem schweren Unfall auftritt. Aber auch ein schneller Blutdruckabfall bei einem Schock ist eine Ursache für eine akute Niereninsuffizienz. Nicht selten wird das Versagen der Niere durch eine Schädigung des Nierengewebes bzw. der Nierenkörperchen ausgelöst. Bakteriengifte, Medikamente, Pilze oder Substanzen wie Röntgenkontrastmittel zählen zu den Verursachern einer solchen Gewebeschädigung.

Ursachen für chronisches Nierenversagen

Die Ursachen für eine chronische Niereninsuffizienz sind in den meisten Fällen Nierenschäden durch Grunderkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck.

Eine Entzündung der Nierenkörperchen ist ebenfalls eine häufige Ursache für das Nierenversagen. Andere Auslöser für chronische Niereninsuffizienz sind:

  • Nierensteine
  • Nierenbeckenentzündung
  • Harnwegsentzündung
  • Zystennieren
  • Missbrauch bestimmter Schmerzmittel

Symptome einer Niereninsuffizienz

Kopfshcmerzen
Übelkeit und Atemnot können Anzeichen einer chronischen Niereninsuffizienz sein. Bildquelle: fizkes -Getty Images Pro (Canva.com)

Nierenversagen zeigt sich durch verschiedene Beschwerden. Auch hier ist eine Unterscheidung in Symptome bei akuter oder chronischer Niereninsuffizienz zu treffen.

Beschwerden bei akutem Nierenversagen

Bei einer akuten Niereinsuffizienz können die folgenden Symptome auftreten:

  • Verminderung der produzierten Harnmenge (Oligurie)
  • Übelkeit
  • Wassereinlagerungen (Ödeme) im Gewebe
  • Konzentrationsschwäche
  • Atemnot
  • erhöhte Kaliumwerte
  • Herzrhythmusstörungen

Beschwerden bei chronischem Nierenversagen

Eine chronische Niereninsuffizienz entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Zu Beginn ist die Nierentätigkeit leicht eingeschränkt. Dieser Zustand verläuft schmerzfrei und ohne deutliche Krankheitshinweise. Erst in einem späten Stadium treten typische Symptome auf. Es kommt zu Wassereinlagerungen im Gewebe oder zu einer zunehmenden Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Auch Verdauungsbeschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen treten auf. Im weiteren Verlauf einer chronischen Niereninsuffizienz kommt es zu Atemnot, Hautveränderungen und – im weit fortgeschrittenen Stadium – zu Krampfanfällen.

Behandlung von Niereninsuffizienz

Dialyse
Dialyse in einem Krankenhaus.

Dem Arzt stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.

Therapie bei akutem Nierenversagen

Bei einer akuten Niereninsuffizienz behandelt der Arzt zunächst die Grunderkrankung, die die Organfunktion beeinträchtigt. Daneben erfolgt eine Therapie der Symptome der Niereninsuffizienz. Konkret bedeutet dies eine Überwachung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts des betroffenen Patienten. Dies umfasst die Dokumentation der Flüssigkeit, die der Erkrankte aufnimmt (Getränke, Infusionen) sowie die der abgegebenen Flüssigkeit (Urin, Schweiß, Durchfall, Erbrechen). Um die Harnproduktion weiterhin aufrechtzuerhalten, kommen Mittel zur Entwässerung bei der Behandlung zum Einsatz. Schließlich gibt es die Möglichkeit, die Funktion der Niere künstlich durch eine Blutwäsche (Hämodialyse) zu ersetzen. Das Blut wird dann aus dem Körper in ein Dialysegerät geleitet. Dort wird es gereinigt und wieder zum Patienten zurückgeführt.

Therapie bei chronischem Nierenversagen

Bei der chronischen Niereninsuffizienz ist es wichtig, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Je nach Ursache sind hierfür unterschiedliche Maßnahmen erforderlich. Dazu gehören:

  • die Behandlung der Grunderkrankung
  • die Absetzung von Medikamenten, die die Niere schädigen
  • eine eiweißarme Diät
  • die Gabe von Entwässerungsmitteln
  • die Beobachtung des Flüssigkeitshaushaltes

Wenn Diabetes die Ursache ist, dann ist es notwendig, den Blutzucker optimal einzustellen. Bei Bluthochdruck sind blutdrucksenkende Maßnahmen notwendig. Auch bei der chronischen Niereninsuffizienz serzen Ärzte Ersatzverfahren wie die Dialyse ein. Diese ist für den Patienten lebensnotwendig. Wenn keine andere Option mehr offen ist, bleibt für die Behandlung eines chronischen Nierenversagens nur noch die Transplantation eines neuen Organs.

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Um einen erhöhten Phosphatspiegel bei Patienten mit dialysepflichtiger, chronischer Niereninsuffizienz zu senken, setzen Ärzte Medikamente mit dem Wirkstoff Calciumacetat ein. Der Wirkstoff bindet das überschüssige Phosphat.

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Niereninsuffizienz vorbeugen

Lassen Sie Blasenentzündungen oder Nierenentzündungen schnell und angemessen von einem Arzt behandeln. Auf diese Weise erkennt der Mediziner eine mögliche, schwere Nierenerkrankung wie das allmähliche Versagen des Organs frühzeitig. Achten Sie darauf, dass Ihre Medikation bei Diabetes mellitus richtig eingestellt ist und gehen Sie Bluthochdruck medikamentös an.

Niereninsuffizienz bei Hund und Katze

Katze und Hund
Auch unsere Haustiere erkranken an einer akuten oder chronischen Niereninsuffizienz.

Die Nieren haben wichtige Funktionen im Hunde- und Katzenkörper. Sie filtern und reinigen das Blut. Außerdem produzieren sie Urin und kontrollieren sowohl Menge als auch Zusammensetzung. Sie beeinflussen damit den Wasser- und den Säure-Basen-Haushalt. Über die Nieren scheiden Hund und Katze die körpereigenen Abbauprodukte wie Harnstoff aus. Zusätzlich bilden die Nieren das Hormon Erythropoetin, welches die Blutbildung reguliert. Sie schütten Renin aus. Diese Substanz reguliert den Blutdruck. Die Niere hat Einfluss auf den Vitamin-D-Haushalt und den Calcium-Stoffwechsel.

Akute Niereninsuffizienz bei Hund und Katze

Ist das Haustier akut an einer Niereninsuffizienz erkrankt, verändern sich die Nierenwerte innerhalb von 48 Stunden. Zu den messbaren Nierenwerten zählen Harnstoff, Kreatinin sowie Phosphor. Steigt die Konzentration dieser Stoffe im Blut, ist dies ein Hinweis auf eine Fehlfunktion der Nieren.

Bakterien wie Staphylokokken oder Escherichia coli, Vergiftungen mit Schwermetallen oder diversen Arzneimitteln sowie eine verminderte Wasseraufnahme schädigen die Nieren. Das Tier zeigt sich apathisch, leidet unter Appetitmangel und einem verlangsamten Herzschlag.

Symptome einer akuten Niereninsuffizienz

  • allgemeine Mattigkeit sowie Apathie
  • Appetitmangel und Futterverweigerung
  • schnelle Atmung
  • verminderter Harndrang
  • Untertemperatur
  • verlangsamter Herzschlag
  • Erbrechen

Oftmals kann durch eine Beseitigung der Ursache die akute Niereninsuffizienz bei Hund und Katze behoben werden. Auch für Hund und Katze ist eine Dialyse möglich. So entlasten Sie die Nieren Ihres Haustiers und die Giftstoffe werden aus dem Organismus entfernt. Den Wasser- und Elektrolythaushalt stabilisieren Sie mit einer Infusion.

Chronische Niereninsuffizienz bei Hund und Katze

Die chronische Nierenerkrankung bei Hund und Katze entsteht durch eine zunehmende und irreversible Schädigung der Nierenkörperchen. Diese Erkrankung bleibt lange unbemerkt, denn die gesunden Nierenkörperchen übernehmen die Funktion der geschädigten bis sie aufgrund von Überlastung ebenfalls ausfallen. Sind etwa 2 Drittel der sogenannten Nephronen zerstört machen sich die Symptome der chronischen Niereninsuffizienz bemerkbar.

Ursächlich sind häufig Entzündungen der Nieren, Nierensteine oder ein Nierentumor. Bestimmte Hunderassen haben eine genetische Veranlagung zur Entwicklung einer chronischen Nierenerkrankung. Zu ihnen zählen: der Deutsche Schäferhund, Cocker Spaniel, Pudel, Berner Sennenhund sowie Terrier.

Symptome einer chronischen Niereninsuffizienz

  • häufiger Harndrang mit vermehrtem Harnabsatz
  • Inkontinenz
  • vermehrte Wasseraufnahme
  • Appetitmangel
  • Gewichtsverlust
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • stumpfes Fell
  • starker Mundgeruch
  • Verletzungen der Maulschleimhaut
  • braune Beläge auf den Zähnen
  • Zittern
  • Übererregbarkeit
  • epileptische Anfälle
  • Koma

Achten Sie auf eine spezielle Diät Ihres Hundes oder Ihrer Katze. Der Eiweißgehalt im Futtermittel sowie der Phosphatgehalt sollten gering sein. Auch die Zugabe von Omega-3-Fettsäuren erweist sich als Nieren-schonend. Diese sind in Lachsöl enthalten.

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Stand vom: 01.03.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

Bildquelle Cover: Ruty Romero’s Images (Canva.com)

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