KAMUT®

Eine eingetragene Marke

„Kamut“ ist streng genommen keine Weizensorte, sondern ein eingetragenes und geschütztes Warenzeichen. Dennoch hat sich die Bezeichnung „Kamut“ als Synonym für den Khorasan-Weizen durchgesetzt.

Zur Geschichte des Urweizens

Khorasan-Weizen ist eine alte Sorte des Sommerweizens. Als Hybride zwischen dem Hartweizen und einer Weizen-Wildform hat er seinen Ursprung in der Nordostprovinz Chorasan des Irans.

Schon gewusst?

Landsorten sind uneinheitliche Mischformen von Kulturpflanzen, die in der früheren Landwirtschaft eingesetzt wurden.

Die ursprünglichen Anbaugebiete waren der Fruchtbare Halbmond – Ägypten, Anatolien, Irak und Iran – sowie der Kaukasus mit Armenien, Aserbaidschan, Dagestan, Russland und Usbekistan.

Für den biologischen Anbau des Khorasan-Weizens ließen sich Landwirte aus den USA das altägyptische Wort „Kamut“ schützen. Der Markenname ist für die Weizensorte Q-77 eingetragen. Der Anbau und Vertrieb dieser Weizensorte erfolgt zudem unter dem Namen „Kamut International“.

KAMUT® – ein Urweizen mit einer sagenhaften Historie

Die „Gründungs-Legende“ vom Kamut International besagt, dass ein US-amerikanischer Luftwaffenoffizier 1948 in Ägypten in einem Pharaonengrab ein Gefäß mit erstaunlich großen Weizenkörnern fand. Er schickte 36 davon zu seinem Vater, einem Bauern im US-Bundesstaat Montana. Dem Vater gelang es, einige dieser Körner zum Keimen zu bringen. Doch das neue Getreide wurde danach nicht weiterführend angebaut, da zu dem Zeitpunkt kein großes Interesse daran bestand.

Erst 1977 entdeckte schließlich der Bauer Bob Quinn ein Glas mit diesen Körnern. Von da an wurde der Anbau von KAMUT® fortgesetzt. Quinn gab der Weizenart den ägyptischen Namen „Kamut“, was soviel bedeutet wie „Seele der Erde“. Ab Mitte der 1980er Jahre wurde das Getreide unter dem Markennamen KAMUT® schließlich in die Reformkostbranche eingeführt.

Schon gewusst?

Heutzutage bauen wir wieder viele Urweizenarten an. Emmer, Einkorn und Dinkel sind zwar nicht so ertragreich wie Hart- und Weichweizen, sie haben jedoch mehr Nährstoffe zu bieten. Für viele sind diese Urweizen genau wie KAMUT® einfach bekömmlicher als moderne Weizensorten.

Khorasan-Weizen heute

KAMUT® wird hauptsächlich in Nordamerika und Südeuropa angebaut. Das Getreide ist fast ausschließlich für den Biomarkt gedacht. Reformhäuser und Naturkostläden vertreiben KAMUT® als ganzes Korn, Grieß, Flocken oder Mehl.

Dabei garantiert der eingetragene Markenname, dass die Khorasan-Weizenkörner weder gekreuzt noch genetisch verändert und nur ökologisch angebaut wurden.

KAMUT® wächst auf zertifizierten, ökologischen Farmen. Er wird in Nordamerika angebaut und profitiert von dem dortigen trockenen Klima.

Inhaltstoffe des Urkorns

Das glasig gelbliche Kamutkorn ist ungefähr doppelt so groß wie das herkömmliche Weizenkorn. Die Körner haben eine glänzende Oberfläche. Der satt goldene KAMUT® ist im Vergleich zum herkömmlichen Weizen reicher an Eiweiß, ungesättigten Fettsäuren, Aminosäuren, Vitaminen und Mineralstoffen.

Wie alle Weizenarten enthält KAMUT® das Klebereiweiß Gluten. Für Personen mit Zöliakie ist KAMUT® zum Verzehr daher ungeeignet. Dafür leistet der Khorasan-Weizen bei der Ernährung einen Beitrag zur Versorgung mit dem Spurenelement Selen.

Viele schätzen KAMUT® für seine leichte Bekömmlichkeit. Der Weizen mit dem süßen, nussig-buttrigen Geschmack und festen Textur ist eine ausgezeichnete Quelle für Proteine, Ballaststoffe, Mineralien und Vitaminen.

Die folgende Tabelle zeigt die Angaben zur Zusammensetzung von KAMUT® bezogen auf je 100 g essbarem Anteil. Bitte beachten Sie, dass die genaue Zusammensetzung abhängig ist von Umweltbedingungen und Anbautechnik.

BestandteileAnteil/100 g
Kohlenhydrate59,3 g
Eiweiß15,0 g
Wasser9,8 g
Ballaststoffe12,3 g
Fett2,2 g
Mineralstoffe
Phosphor379 mg
Kalium479 mg
Magnesium165 mg
Calcium25 mg
Natrium5,5 mg
Eisen4,4 mg
Mangan3,7 mg
Zink3,5 mg
Kupfer0,52 mg
Selen0,25 mg
Vitamine
Niacin5540 µg
Vitamin E1200 µg
Thiamin400 µg
Pantothensäure230 µg
Riboflavin189 µg
Vitamin B698 µg
Folsäure38 µg
Nährwerte von KAMUT®.

Daneben beherbergt der Khorasan-Weizen Polyphenole mit antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften. Diese schützen vor degenerativen Krankheiten. Die farbgebenden Carotinoide sagen den freien Radikalen ebenfalls den Kampf an.

Verwendung von KAMUT®

KAMUT® findet sich im Sortiment der Reformhäuser und Naturkostläden. Sie können den Khorasan-Weizen in verschiedenen Formen vorfinden:

  • Kamutkorn
  • Kamutgrieß
  • Kamutflocken
  • Kamutmehl

Wegen seiner Glutenhaltigkeit ist Kamutmehl zum Backen gut geeignet. Verwenden Sie es alternativ zu Dinkel oder Weizen. Mit Kamutmehl können Sie leckere Pasta oder auch Brot- und Backwaren herstellen. Die Kamutflocken eignen sich als Zutat im Müsli. Sie können damit auch Akzente in einem Obstsalat setzen. Mit Kamutgrieß zaubern Sie Ihren Lieben einen leckeren Frühstücksbrei.

Darüber hinaus wird auch der Saft der Kamutpflanze verarbeitet. Der Saft ist glutenfrei und reich an Spurenelementen.

KAMUT® kochen leicht gemacht

Sie können KAMUT® wie Reis zubereiten. Waschen Sie die Getreidekörner mit kaltem Wasser. Weichen Sie den KAMUT® bei Zimmertemperatur 10 bis 12 Stunden ein. Decken Sie den Behälter ab. Kochen Sie die Körner mit der 2,5-fachen Menge an Wasser für etwa 30 bis 45 Minuten. Lassen Sie den Topf für weitere 30 bis 60 Minuten stehen. So kann der Weizen nachquellen. Genießen Sie den KAMUT® als Beilage zu Gemüse, Fisch oder Fleisch. Er passt außerdem in Salat, etwa mit Petersilie, Feige, Zitronensaft und Olivenöl.

Unser Tipp: Das Urgetreide ist gesünder und nachhaltiger als der heutige Weizen. Ersetzen Sie hin und wieder das klassische Weizenmehl. Zaubern Sie mit dem Khorasan-Weizen leckere Pfannkuchen, Kekse und anderes Gebäck. Selbst Nudeln lassen sich mit KAMUT® herstellen. Wer es einfach will, wird in Bioläden und Reformhäusern auch KAMUT®-Spaghetti finden.

Alternativen zu KAMUT®

Hirse
Hirse zählt zu den glutenfreien Getreiden.

Wer eine Weizensensitivität hat, kann es mit dem Khorasan-Weizen durchaus probieren. Der Urweizen ist bekömmlicher als viele Hart- und Weichweizensorten der modernen Landwirtschaft. Wer jedoch an Zöliakie leidet, muss auf KAMUT® verzichten. Denn dieser enthält wie oben bereits beschrieben viel Klebereiweiß.

Zu den glutenfreien Getreidearten zählen:

In der glutenfreien Küche lockern außerdem Pseudogetreide wie Amaranth, Buchweizen und Quinoa den Speiseplan auf. Auch glutenfreies Mehl ist im Sortiment vieler Supermärkte zu finden. Allerdings fehlt den glutenfreien Backwaren das Luftige, da Gluten für die Poren im Teig verantwortlich ist.

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Erfahren Sie mehr:

Alles über Weizen und Weizenprodukte – wie Weizenkleie und Weizenkeimöl:


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Stand vom: 23.11.2021

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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